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Wenig Schlaf und schrecklich Albträume!

Melchior (m, 26) aus Saarbrücken:

Guten Tag,
ich bin 26 Jahre alt, von Beruf Soldat und habe mehrere Probleme. Vor etwa 6 Wochen hat meine Ehefrau sich von mir getrennt. Also habe ich versucht mich während meines Jahresurlaubes, so gut es geht abzulenken.

Dann frug mich mein Patenonkel vor zweieinhalb Wochen, ob ich nicht Lust hätte mit ihm eine Motorradtour zu machen. Ich willigte ein und wir fuhren eine mehrtägige Tour bis nach Belgien. Als wir dann auf dem Rückweg waren gab es einen Unfall bei dem mein Patenonkel verstarb.

Wieder zuhause angekommen versuchte ich, so gut es ging mit meinem Leben weiter zu machen. Also Kopf hoch und weiter geht’s! Aber in den nächsten Tagen erlebte ich einfach nur die Hölle, hatte ganz starke Schlafstörungen und Albträume. Ich kann seit diesem Zeitpunkt keine Nacht mehr länger als 3-4 Stunden schlafen, geplagt von schrecklichen Alpträumen.

Also ging ich zum Arzt und dieser verwies mich an einen Neurologen, der stellte dann fest, dass ich an einer mittelschweren depressiven Episode leide und empfahl meinem Truppenarzt ein Medikament und eine Psychotherapie.

Zurück beim Truppenarzt verschrieb dieser mir das Medikament Insidon von welchem ich 3 Tabletten nehmen sollte. Leider hat dieses Medikament meine Schlafstörungen nicht beendet. Auf meine Frage wegen einer Therapie, meinte er ich solle es erst mal mit den Medikamenten versuchen. Ich weiß im Moment einfach nicht mehr weiter.
Liebe Grüße Melchior

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Lieber Herr Melchior,
Sie haben in kurzer Zeit zwei wirklich schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen und es ist kein Wunder, daß Ihre Seele jetzt verstört ist und Sie auch starke körperlich (psychosomatische) Reaktion zeigen!

Sie schreiben gar nicht, ob Sie nun krank geschrieben sind, oder trotz dieses wirklich schlimmen Zustandes noch arbeiten müssen? Wenn dies so sein sollte, dann wäre es wichtig, daß Sie Ihre Arbeitsunfähigkeit deutlich machen und auch um Prüfung einer möglichen Klinikeinweisung als Akutfall bitten!

Die üblichen Psychopharmaka, die man bei Depressionen verschrieben bekomm, wirken im allgemeinen erst nach ca. 3 Wochen. Aber es gibt ganz verschiedene Medikamente für Depressionen und bei einigen setzt zumindest die schlaffördernde Wirkung sofort ein, wobei dann aber auch eine gewisse Tagesmüdigkeit in kauf zu nehmen ist. Sprechen Sie in diesem Sinne mit Ihrem Neurologen, denn nur dieser kann die passende Medikamente in Ihrem Falle richtig bestimmen!

Es ist richtig, daß man bei solchen Akutfällen erst einmal die medikamentöse Wirkung abwartet, bevor man sich dann in Ruhe einer Gesprächs-Psychotherapie angeht. Aber Sie können schon jetzt selbst aktiv werden, indem Sie regelmäßig mit Ihren Truppen-Seelsorger sprechen und sich zu einem Entspannungskurs z.B. Autogenes-Training anmelden. Darüber hinaus haben Sie jederzeit die Möglichkeit zur Überbrückung auch einen freien Therapeuten oder Lebensberater in Anspruch zu nehmen, was heute sehr einfach auch Online möglich ist und meist gleich gute Ergebnisse wie eine Therapie vor Ort zeitigt. In bestimmten Fällen ist eine seelische Heilbehandlung oder Lebensberatung über Telefon und E-Post sogar von Vorteil.

Liebe Herr Melchior , ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas Mut machen und eine Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen können und wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Wiederherstellung Ihrer seelischen Gesundheit, damit Ihr Lebenskompaß bald wieder in Richtung echter, unbeschwerter Freude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer.J.G.Schmidt@T-Online.de - WWW.Rainer-JGS.de

Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie und Seelsorge
Vorstandsmitglied des Kneipp-Vereins für ganzheitliche Gesundheit
Lebens-, Gitarren- und Tanz-Lehrer für angeblich „unbegabte“ Menschen
D-94360 Mitterfels – Niederbayern - Burgstraße 7 - Fernruf 9961/7255
Ich verwende gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum,
denn verständliches, gutes Deutsch ist sicherlich besser als ängstliche Über-Korrektheit!

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben sollten, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne direkt an mich wenden. - Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose - aber nichts desto weniger professionelle - Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren, womit Sie mir ein große Freude machen würden - herzlichen Dank!

http://www.Rainer-JGS.de
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen lieben Dank für ihre Antwort. Ich werde mich wieder melden





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