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Meine Lebensgefährtin interessiert sich nur noch für sich

Pincode (m, 48) aus Marburg: Hallo,
ich habe ein paar Fragen zu einer Situation mit meiner Lebensgefährtin, die mir sehr zu denken gibt.
Kurz meine Lebensgefährtin leidet seit etwa 1 Jahr an einer Major Depression. Anfangs konnte keiner die Krankheit richtig diagnostizieren, es fing mit starken Rückenschmerzen an die jedoch keinen offensichtlichen Grund hatten? Über Kurz oder Lang wurde dann eine Depression festgestellt. Sie ist jetzt seit ca. 1 Jahr in Therapie und bekommt Psychopharmaka. Anfangs zeigte die Behandlung eine deutliche Besserung, sie hatte wieder mehr Energie. Doch jetzt ist einiges sehr merkwürdig für mich. Bei 165cm wiegt die junge Frau nur ca. 48 kg, hat wenig Interesse, liegt oft grundlos im Bett und hat keine Kraft. Vor kurzem ist sie dann ausgezogen in eine eigene Wohnung zur Selbstfindung.
Angeblich liegt das Hauptproblem in der Kindheit und an wenig Zeit der Eltern, besonders die Mutter wird immer wieder genannt. Zwischenmenschlich hat Sie schon lange Probleme mit mit Freunden, Verwanden. Sie reagiert immer wieder grundlos mit Eifersucht, Giftigkeit und Zorn auf jeden. Ihr Selbstwertgefühl ist sehr gering. Jetzt geht es gegen mich.
Angeblich wurde sie von mir zu wenig in den Arm genommen?
Unser Heim interessiert sie nicht mehr, kümmern tut sie sich jetzt nur noch um sich. Frage...kann ich etwas tun, sollte ich mich melden? Der Kontakt ist jetzt abgebrochen.

Danke

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Pincode,

danke für Ihr Vertrauen, Sie befinden sich in einer der wohl schwierigsten Situationen, in die jemand mit einem Partner geraten kann.

Ihre Partnerin leidet an einer Depression schwerer Ausprägung, diese ist u.a. gekennzeichnet von einer -Losigkeit. Also Gefühllosigkeit, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit und dergleichen mehr. Die Beschreibungen der zwischenmenschlichen Problematik deuten sehr auf negative Kindheitserfahrungen mit Beziehungen und Vertrauen hin. So kann im Erwachsenenalter nur schwer eine Stabilität und Vertrauen aufgebaut werden, diese Menschen haben immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, leiden unter Verlustängsten und emotionalen Ausbrüchen. Langfristige Therapien sind nötig und oft gelingt es nie ganz, alles zu heilen.

Das Gewicht ist an der Grenze, es ist Aufgabe des behandelnden Arztes, das allgemeine und komplette bild der Patientin zu sehen. Sie stehen nun dabei und fühlen sich komplett ausgeschlossen, Sie haben das Gefühl, nicht mehr in ihre Welt vorzudringen und nichts tun zu können. Hilflosigkeit macht sich breit. Da nun der Kontakt abgebrochen ist, sollten Sie die Zeit nutzen, etwas für sich selbst zu tun. Suchen Sie sich eine Gruppe für Angehörige psychisch Kranker und erleben Sie dort Kontakt und Erfahrungsaustausch. Das kann Ihnen helfen, zu erkennen, dass das Verhalten Ihrer Partnerin wenig mit Ihnen zu tun hat, aber ganz viel mit ihr und ihrem Leben. Sie sind nicht für sie verantwortlich, das ist sie selbst und Sie können sie nicht retten. Aber Sie sind für sich verantwortlich und haben die Aufgabe, auf sich zu achten.

Ich schicke Ihnen zur Orientierung einen Link untenstehend mit.

Ich wünsche Ihnen gute Erkenntnisse und Kontakte sowie Mut und Kraft!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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