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Mein Selbstbewußtsein ist im Keller und ich bin depressiv

Cherry (w, 19) aus Wien: Ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter.
Ich leide seit 1 1/2 Jahren an einer Depression und habe begonnen, mich zu ritzen, weil meine Eltern immer wieder sehr lange und laut gestritten haben und ich total gestresst war, weil ich in der Abschlussklasse war. Ich habe mich dann Freunden und sogar meiner Lehrerin anvertraut. Sie haben sehr viel zugehört und Tips gegeben und geholfen. Ich war sogar 2 mal bei einer Schulpsychologin.
Mein Abitur habe ich gut geschafft und letzten Sommer ging es mir sogar wieder sehr gut. Ich dachte es würde alles nach der Schule enden. Doch seit ein paar Wochen fühle ich mich schon wieder sehr schlecht und ritze mich noch ab und zu. Ich war vor ein paar Wochen in meiner Heimat und habe dort alle meine Verwandten nach Jahren wiedergesehen, was mir sehr gut tat. Doch seit ich wieder zuhause bin, geht es mir schlechter. Ich fühle mich leer und nutzlos. In der Uni läuft es auch nicht richtig und mein Selbstbewusstsein ist im Keller.
Ich versuche auch abzunehmen, weil ich übergewichtig bin. Ich esse sehr wenig und überlege manchmal auch, mich mit Absicht zu übergeben.
Allgemein bin ich ein vernünftiger Mensch, ich weiß nicht, wieso ich solche Gedanken habe...

Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, aber ich traue mich einfach nicht, mit ihnen darüber zu reden.. ich schaffe es einfach nicht. Ich habe es mir sooft vorgestellt, aber ich kann es nicht.
Und ich traue mich auch nicht, zu einem Arzt oder zu einer Psychologin zu gehen..

Bitte um Hilfe,
Lg,
Cherry

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe unglückliche Cherry,

Sie sind in Wien zuhause, aber dort ist nicht Ihre Heimat. Verstehe ich das richtig? Kann es sein, dass Sie unter Heimweh leiden und daher alles, was scheinbar nicht so richtig läuft oder Ihren Vorstellungen entspricht, als ziemlich belastend empfinden?

Sie haben eine Menge geschafft in Ihrem Leben, Sie haben Freunde und auch hatten Sie die Kraft, sich in der Vergangenheit als Sie unter Druck waren, der Lehrerin und der Schulpsychologin anzuvertrauen. Wie war Ihre Erfahrung damit? Denn Sie schreiben ja zum Schluß, Sie trauen sich nicht, zum Arzt oder zum Psychologen zu gehen oder auch mit Ihren Eltern zu sprechen. Obwohl Sie zu diesen ein gutes Verhältnis haben, scheint Ihr Gefühl doch nicht ganz zu trauen. Haben Sie vielleicht Angst, Schwäche zu zeigen? Oder glauben Sie, nicht zugeben zu dürfen, dass evtl. das Studium nicht klappt, Sie sich etwas anderes für sich und Ihr Leben vorstellen?

Das, was Sie so schildern, kann schon auf eine Depression hindeuten, sollte aber in der Tat vor Ort abgeklärt werden und zwar von einem Facharzt, einem Psychiater. Er unterliegt der Schweigepflicht und kann Sie unterstützen, z.B. bei der Suche nach einem Therapieplatz oder auch kurzfristig medikamentös. Mit Vernunft sind Ihre Gedanken und Gefühle nicht zu erfassen, es sind tiefere Schichten in Ihnen, die da gehört und wahrgenommen werden wollen.

Vielleicht möchten Sie sich lieber erst bei einer Beratungsstelle einen Termin geben lassen und sich dort erkundigen. Ich schicke Ihnen dafür einen Link mit.

Liebe Cherry, ich wünsche Ihnen baldige und kompetente Hilfe, dass Sie Ihre Kraft spüren und Ihr Lebensschiff bald wieder selbst und zielgerichtet steuern können.

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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