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Ich bin nicht mehr ich selbst und möchte ins Leben zurück

Liane (w, 40) aus Teisendorf: Hallo,

ich leide seit dem Verlust meiner Schwester seit nun 3 Jahren unter Depressionen und Ängsten, ich habe 2 Jahre Psychotherapie hinter mir mit nur mäßigem Erfolg.

Derzeit bin ich wieder sehr niedergeschlagen, traurig, erschöpft und muss mich morgens täglich sehr überwinden meine Arbeit machen zu können. Ich spiele vor meiner Familie vor Freunden und im Beruf eine andere Liane. Ich möchte meine Familie nicht so belasten. Ich leide unter dieser Depression wirklich sehr. Vielleicht bekomme ich im nächsten Jahr nochmal eine Psychotherapie von der Krankenkasse.

Was kann ich inzwischen unternehmen ? Jeder Tag ist grauenvoll, kostet mich soviel Kraft und Energie. Mir ist übel, ich habe Kopfschmerzen, heule dauernd ohne Anlass und ziehe mich von allem und allen zurück. Wenn mein Kind was von mir möchte oder das Telefon klingelt bekomme ich die Panik.

Ich bin nicht mehr ich selber. Ich möchte ins Leben zurück, möchte wieder Freude und Wohlbefinden spüren. Ich finde die Türe dorthin nicht. Ich bin eingeschlossen in mir selber und kann nicht vor mir davonlaufen... Bitte geben Sie mir einen Rat ! Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen. Liane

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Liane,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie beschreiben sehr klar, wie es Ihnen geht und wie Sie sich fühlen. Seit dem Tod Ihrer Schwester leiden Sie unter Depressionen und Ängsten. Obwohl Sie bereits eine zweijährige Psychotherapie hinter sich haben, bleiben Ihre Beschwerden weiterhin bestehen.

Die Bewältigung Ihres Alltags kostet Sie enorm viel Kraft und Energie. Sie halten sich seelisch und körperlich gerade so über Wasser und schaffen es, Ihrer Familie noch einigermaßen gerecht zu werden. Das Spannungfeld zwischen dem, wie Sie sich wirklich fühlen und dem, was Sie nach außen hin präsentieren, ist neben dem Verlust der Schwester eine weitere Ursache für Ihre Beschwerden.

Sie sind nicht mehr Sie selbst, das spüren Sie deutlich. Doch Sie haben das Gefühl, dass Sie die Tür zum Wohlbefinden nicht mehr finden. Das kann ich gut nachempfinden. Denn Sie wehren sich dagegen zu zeigen, dass Sie nicht mehr können. Die 'Tür' ist nicht das Einfach-Weitermachen wie bisher, sondern sich und den Anderen eingestehen, dass Sie keine Kraft mehr haben.

Ihre Seele braucht Zeit und Ruhe, um den Verlust Ihrer Schwester zu verarbeiten, aber auch, ihn innerlich zu akzeptieren. Sie sehen das ganz richtig, Sie können nicht weiter vor sich selbst weglaufen, in dem Sie Ihrer Außenwelt etwas vorspielen.

Sie sind es wert, dass Sie ehrlich zu sich selbst sein dürfen. Sie sind es wert, dass man Ihnen hilft, Sie entlastet und Ihnen Unterstützung anbietet. Wenn Sie sich anderen Menschen gegenüber wieder emotional öffnen und sie teilhaben lassen an Ihrer Befindlichkeit, wird sich das Gefühl des Eingeschlossenseins verändern und auflösen.

Eine Psychotherapie wird nur dann hilfreich sein, wenn Sie diese Spaltung, die jetzt besteht, auflösen. Zögern Sie nicht, den Schritt zu gehen - sich zu zeigen, mit all Ihrer Erschöpfung und Traurgkeit und loszulassen. Im Prozess des Loslassens werden Sie Ihre Lebenskraft wiederfinden.

Ich wünsche Ihnen dafür alles Gute. Über ein kurzes Feedback und eine Bewertung würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße aus Berlin

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Ja das könnte der Knackpunkt sein. Ich möchte es versuchen. Vielen Dank.





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