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Erst das Ritzen überwunden und nun Depression!

Christina (w, 15) aus 21709 Himmelpforten: Hey,
vor ungefähr einem Jahr ritzte ich mich noch regelmäßig. Meine Mutter fand das raus und schickte mich zu einer Verhaltenstherapuetin. Seit dem ritze ich mich nicht mehr und ich habe die Therapie beendet.

Ich immer noch ziemliche Angst vor scharfen Gegenständen. Ich hab große Angst es wieder zutun, diese Angst macht mich echt fertig.
In letzter Zeit bin ich oft depressiv und weine meist ohne Grund. Ich schlaf ganz normal, länger als 8 Stunden. Doch bin ich jeden Tag totmüde. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich hatte mir schon überlegt Antidepressiva zunehemen aber so müsste ich wieder eine Therapie anfangen oder? Das will ich nicht die letzte war echt anstrengend und hat ich manchmal echt fertig gemacht... Kann ich irgendwas anderes machen/nehmen ohne Therapie???

Danke schonmal im Voraus ;)

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Christina,

ich finde es toll, dass Sie sich hier melden und nachfragen, was Sie selbst tun können, damit es Ihnen wieder besser geht! Das zeigt, dass Sie selbst auch bereit sind Verantwortung für Ihr persönliches Wohlergehen zu übernehmen – und das ist ein guter Schritt in Richtung Besserung oder gar Heilung Ihrer psychischen Situation.

Sie schreiben, dass Sie bereits Erfahrungen mit einer Therapie haben. Diese Therapie hat Ihnen dabei geholfen mit Ihrem selbstverletzenden Verhalten aufzuhören. Das ist ein großer Erfolg! Sie können stolz auf sich sein, denn die anstrengende Zeit, die Sie in der Therapie erlebt haben, hat sich voll und ganz ausgezahlt! Meine Gratulation für diese Leistung!

Und nun meldet sich Ihre Seele doch noch einmal, weil es offenbar noch Themen gibt, die Sie in der letzten Therapie noch nicht ausreichend gut verarbeiten konnten. Das passiert gar nicht so selten, weil unsere Seele uns auch schützt, und oft gar nicht alles auf einmal an die Oberfläche aufsteigen lässt.
Auch wenn Sie es nicht gerne hören oder lesen, liebe Christina, ich empfehle Ihnen dennoch, sich mit Unterstützung Ihrer Eltern erneut um eine Therapie zu bemühen. Im Rahmen dieser Therapie kann auch entschieden werden, ob eventuell Antidepressiva für Sie das Richtige sind. Aber diese müssen vom Arzt verschrieben werden. Und manchmal muss man einige ausprobieren, bis man das passende Mittel gefunden hat und auch immer ein paar Wochen Geduld haben. So, wie das bei Diabetikern oder Herzkranken auch oft der Fall ist.
Vielleicht könnte eine tiefenpsychologisch orientierte Therapie jetzt eine Alternative für Sie sein, denn die VT kann anderes, als die tiefenpsychologisch orientierte Therapie.

Bis Sie einen Therapieplatz haben, können Sie aber selbstverständlich auch selbst etwas Wichtiges tun. Ziehen Sie sich Ihre Turnschuhe an und gehen Sie möglichst täglich raus an die Luft. Joggen Sie oder gehen Sie etwa 30 - 45 Minuten zügig. Es gibt sehr viele Studien die nachweisen, dass häufiges Ausdauertraining, möglichst an der frischen Luft (Licht!!) bei depressiven Erkrankungen beachtliche Erfolge erzielt.

Liebe Christina, Sie haben sich selbst bereits einmal bewiesen, dass Sie die Energie haben, eine Therapie für sich zu nutzen! Ich bin sicher, das schaffen Sie auch ein weiteres Mal. Diesmal wissen Sie auch schon ein wenig besser, was auf Sie zu kommt und können so frühzeitiger Ihrem Therapeuten/Therapeutin sagen, wenn Ihnen etwas zu viel wird.

Bleiben Sie dabei, Verantwortung für Ihr Wohlergehen zu übernehmen! Ich wünsche Ihnen für Ihren Weg von Herzen alles Gute und dass Sie bald eine/n einfühlsame/n Therapeuten/Therapeutin finden.

Liebe Christina, wenn Sie diese Antwort gelesen haben, bitte ich Sie freundlich darum, diese dann noch zu bewerten.

Mit besten Wünschen
Karin Pfeifer
Heilpraktikerin für Psychotherapie

www.pfeifertherapie-stuttgart.de
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke :) Ich denke ich werde nochmal eine Therapie machen, irgendwie schaff ich das schon.

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