Wir führten eine On - Off Beziehung

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Steffano,

zunächst einmal herzlichen Dank für Ihre Email und das in uns gesetzte Vertrauen.

So eine lange On/Off Beziehung kann schon ganz schön an den Nerven zerren.
Ich verstehe es so, daß diese Beziehung stets unter dem Schema stand, „ich lieb Dich, ich lieb Dich nicht“?! Auch verstehe ich es so, daß es stets Ihr Partner gewesen ist, der aufgrund seiner Beziehungsunfähigkeit den Schlusstrich gezogen hat?
Es gibt ja diesen Spruch, der da heisst, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Irgendwie drängt sich mir da der Eindruck auf, das bei Ihrer Beziehung derzeit ein Schrecken ohne Ende vorherrscht.
Sie schreiben davon, daß die Liebe bei Ihren Partner vorhanden ist, trotzdem verletzt er sie. Was macht Sie so sicher, daß Liebe, die auf gegenseitigen Respekt aufgebaut sein sollte, vorhanden ist? Weil er sagt, er liebt Sie so sehr, daß er erst einmal mit Ihnen Schluss macht, weil Sie ja was besseres verdient haben, wohlweisslich, daß dieser Entschluss für Sie mit Schmerzen verbunden ist?
Selbstverständlich haben Sie recht, wenn Sie schreiben, daß sich ein Paar gegenseitig unterstüzen sollte, nur wieviel Anteil an dieser Stütze in der Beziehung haben Sie und wieviel Anteil daran Ihr Freund?
Sie schreiben auch etwas von Ängsten bei Ihrem Partner, die alles kaputt machen. Wie sieht es mit ihren eigenen Ängsten aus? Möchten Sie so eine Partnerschaft auf Dauer weiterführen, immer mit diesem unbewussten Wissen in sich, daß Ihr Partner ja irgendwann wieder einmal bemerkt, das er im Grunde genommen nicht beziehungsfähig ist?
Wissen Sie, ich sehe das so, daß auf Seiten Ihres Partners ja gar keine Veranlassung herrscht sich zu ändern, wozu auch, sind doch stets Sie der willige Teil der liebt, egal was geschehen ist.
Sie fühlen sich jetzt genau wie früher, weil Ihr Partner nichts gelernt hat, sie haben sicherlich wieder Vertrauen und Liebe eingesetzt und fühlen sich jetzt getäuscht. Sie fühlen jetzt wieder diesen Schmerz des Verlustes, das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Und trotz Ihrer jetzt gefühlten Schmerzen denken Sie zu allererst an ihn. Denken daran, was sie bei einem solchen Menschen tun können. Tun können um ihm die Ängst vor einer Beziehung zu nehmen?
Ich möchte Ihnen raten, denken Sie jetzt bitte zu allererst an sich selber, was können Sie für sich selbst tun? Wie könnten Sie Ihre Kraft, die ja ohne Zweifel in Ihnen vorhanden ist, ansonsten hätten Sie diese Belastung nicht so lange tragen können – positiv für sich nutzen?
Stellen Sie sich einmal vor, wo Sie vielleicht in ein/zwei Jahren stehen möchten. Und dann entscheiden Sie weise, möchten Sie weiterhin on/off sein, sich selber dadurch unter Umständen auch die Möglichkeit nehmen, denjenigen kennen zu lernen, der Sie auch wert ist?! Oder möchten Sie die Chance auf einen Neuanfang wahrnehmen, um dann irgendwann einmal mit Verwunderung festzustellen, wieso hab ich das damals mit mir machen lassen.

Ich wünsche Ihnen wirklich von ganzen Herzen die Kraft, den für Sie richtigen Weg zu wählen!

Mit freundlichen Grüssen
Angela Eichler
Heilpraktikerin (Psychotherapie)

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für die Worte und der objektiven Meinung.