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Wie komme ich aus dieser Misere heraus?

kunstmarie (w, 59) aus innsbruck:

Guten Tag,

ich habe mich vor drei Wochen von meinem Partner 61 Jahre alt, nach neunjähriger Beziehung getrennt. Der Grund war, dass mein Partner mir die Liebe, die er angeblich für mich empfindet, nicht zeigen kann.

In unserer Beziehung gab es viele Versuche um neu durchzustarten, die aber immer nach 2 Wochen kläglich scheiterten, und die Beziehung lief wieder nur so dahin. Er ist einfach nicht bereit um diese liebe zu kämpfen bzw. er sagt, er kann es einfach nicht, mir die Liebe zu zeigen, (er hatte auch schlimme Kindheitstraumen wegen seiner Eltern)bei seinen Brüdern ist das gleiche, und darum ist er halt so wie er ist. Das hat mir immer sehr weg getan, wenn ich sah, dass er sich überhaupt nicht bemüht.

An Ende unserer Beziehung hatte ich schon depressive Verstimmungen und ich konnte nicht mehr weiter, außer Schluss zu machen. Der Abschied war fürchterlich, wir hingen uns in den Armen und weinten, es war schlimm. Er möchte gerne einen mailkontakt haben, diesen hab ich am Dienstag abgebrochen, da es mir immer noch schlechter ging als vorher.

Wie komme ich aus dieser Misere heraus, ich habe ja schon einige Trennungen hinter mir, aber dieses mal hat es mich toll erwischt, vielleicht auch wegen meines Alters und ich Angst vor dem Alleinsein habe. Ich denke, vielleicht ist es nur die Gewohnheit, die mich verzweifeln lässt. Ich bin aber froh, dass ich noch berufstätig bin. Was soll ich jetzt machen?

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
und mit freundlichen Grüßen
Astrid

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Astrid,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie haben sich nach neunjähriger Beziehung von Ihrem Partner getrennt, weil seine Liebe für Sie nicht spürbar war. Das ist ein enorm mutiger Schritt, trotz aller Ängste, die Sie auch haben.

Sie haben in Ihrer Partnerschaft viele Versuche unternommen, etwas zu verändern. Sie haben sich beide bemüht, jeder auf seine Art. Doch es hat nicht gereicht. Auch wenn die Trennung gerade scherzhaft ist, Sie sind ehrlich zu sich selbst und nehmen Ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst.

Jetzt geht es darum, das Ende angemessen zu betrauern. Es rührt mich zu lesen, dass sie sich beim Abschied weinend im Arm gehalten haben. Das zeigt, wie emotional verbunden sie trotz alledem auch waren. Nehmen Sie sich Zeit zum Trauern, geben Sie Ihren Gefühlen Raum. Vielleicht mögen Sie sich in Form von ein paar Beratungs-oder Therapiestunden begleiten lassen. Spüren Sie den Schmerz, aber auch gleichzeitig die Kraft, die in Ihrer Entscheidung und dem Veränderungsschritt liegt.

Wenn Sie das Tal der Trauer etwas durchschritten haben, werden Sie merken, dass das Leben sich wieder leichter anfühlt. Mit dieser Beziehungserfahrung und der Klarheit, die Sie darin für sich gefunden haben, werden Sie sich mit der Zeit wieder emotional für andere Menschen und Partner öffnen können. Vertrauen Sie darauf, dass Ihnen ungeachtet Ihres Alters potentielle Partner begegnen werden, wenn Sie dafür offen sind.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Herzlichen Dank für die Antwort, die mich zwar schon noch sehr berührt hat, aber definitiv hilft es weil es speziell um mein Problem ging. Danke!





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