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Wie beherrsche ich meine Eifersucht

Schneeflocke (w, 27) aus Nonso: Liebes Team,
Ich habe seit 1,7 Jahren einen Freund, den ich über alles liebe, doch es kommen immer wieder Probleme auf, die eindeutig von mir ausgehen. Da er am Anfang der Beziehung viel mit Freunden zusammen war und mich nicht in den Vordergrund gestellt hat, ist das in meinem Kopf geblieben.

Jetzt ist die Situation anders, und er gibt mir das Gefühl, dass er mich fest mag und, dass er auch Zeit mit mir verbringen will. Doch es scheitert immer wieder an Diskussionen, wenn er alleine (also ohne mich)etwas unternimmt.

Meine Eifersucht ist auch so stark, dass ich bei jeder SMS Angst habe, jemand könnte ihm schreiben oder eine Frau möchte ihn kennenlernen. Deswegen kann ich auch nicht immer ruhig sein, obwohl ich ihm vertraue, dass er nichts heimlich machen würde, da er genau weiss, wie ich auf solche Sachen regiere. Bis zum Schluss klammere ich aus Angst dann so fest bis er sich total 'eingeengt' fühlt und dann natürlich an der Beziehung zweifelt.

Er ist ein ziemlich lockerer und flexibler Typ. Über eine Antwort oder Tipps von Personen, die ähnlich sind, würde ich mich freuen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Schneeflocke,

Eifersucht ist eine Mischung aus vier Komponenten:

1. Angst, verlassen oder betrogen zu werden
2. Negatives Denken: Dem Partner wird alles negativ ausgelegt. Er steht quasi unter Generalverdacht.
3. Selbstzweifel, die dazu führen, dass man an der Liebe des Partners zweifelt
4. Kontrollieren und klammern, die Distanz hervorrufen

Wenn Sie Ihre Eifersucht beherrschen wollen, müssen Sie an allen vier Komponenten arbeiten. Am besten beginnen Sie bei den Selbstzweifeln. Ändern Sie Ihre Einstellung zu sich selbst. Wenn Sie eine positive Einstellung zu sich selbst haben, gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen und können besser annehmen, dass Sie geliebt werden.

Ändern Sie dann Ihr negatives Denken. Suchen Sie nicht mehr nach Indizien, die Ihren Partner belasten, sondern vor allem nach Indizien, die ihn entlasten. Lernen Sie, kleine Dinge gelassen positiv zu sehen.

In einem nächsten Schritt sollten Sie versuchen, das Kontrollieren und Klammern ganz zu beenden. Dabei helfen Ihnen schon die ersten beiden Schritte. Führen Sie sich vor Augen, dass es keinen Sinn macht zu klammern, weil es genau das Gegenteil von dem beim anderen auslöst, was Sie eigentlich erreiche wollen. Auf Klammern reagieren fast alle Menschen mit Distanz. Seien Sie selbstbewusst und sagen Sie sich immer wieder: Ich bin nicht diejenige, die klammern muss, sondern er kann froh sein, dass er mich hat. Ich kann auch ohne ihn leben, aber er wird nie wieder eine so tolle Freundin finden.

Als letztes geht es um die Angst, verlassen zu werden. Diese Angst sitzt oft tief und lässt sich nicht so schnell aus dem Weg räumen. Man kann jedoch versuchen, diese Angst besser zu verstehen, indem man sich mit den Ursachen auseinandersetzt, die Angst in Kunst und Musik verarbeitet. Auch Autogenes Training kann helfen, Ängste und negative Gefühle zu beherrschen.

Wenn Sie anfangen, an den Komponenten zu arbeiten und merken, dass es Ihnen nicht gleich gelingen sollte, kann auch die Unterstützung durch einen Therapeuten helfen, Steine aus dem Weg zu räumen und ein Anfang zu finden. Qualifizierte Therapeuten finden Sie z.B. im Psychomeda-Therapeutennetzwerk (www.psychomeda.de/therapeuten/).

Viel Erfolg!
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke





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