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Werde ich noch einmal so lieben können?

Elektra (w, 18) aus Österreich : Hallo!

Ich bin seit 3 Monaten nicht mehr in meiner ersten Beziehung (8 Monate), inzwischen geht es mir auch schon besser.

Er wollte die Beziehung nicht mehr, da er meinte, dass wir auf Dauer nicht zusammen passen.
Selbst wenn er Recht hat, fällt es mir sehr schwer zu akzeptieren, dass ich nicht mehr gewollt bin. Ich bin generell sehr zufrieden mit mir und mit meinem Leben, diese Trennung hat in mir aber viele Zweifel aufkommen lassen.

Er fehlt mir auch immer wieder sehr, Menschen loslassen gehört nicht zu meinen Stärken.
Wie soll ich mit der ganzen Situation umgehen?
Ich kann nicht wirklich verstehen, wo die Liebe hingeht wenn sie weg ist und wieso man sich gegen einen Menschen entscheidet, der einem so viel bedeutet hat.

Ich würde immer versuchen etwas zu retten, er hat sich aber für den Abbruch entschieden.
Kann ich etwas tun, um die Situation besser zu akzeptieren? Trennungen sind normal, trotzdem fühlt es sich so falsch an.

Und kann man wirklich noch einmal so lieben? Ich habe sehr viel Angst davor, dass ich mich nicht mehr so sehr verlieben werde und die Trauer in mir bleibt.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Elektra,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie erleben das Ende Ihrer ersten Beziehung - eine Beziehung, die immer etwas ganz besonderes ist - und ich kann es gut verstehen, warum dies eine tiefe, seelische Erschütterung in Ihnen auslöst und jede Menge Fragen aufwirft.

Es fällt Ihnen schwer die Trennung zu akzeptieren, denn Sie waren noch nicht dazu bereit. Sie hätten noch versucht, etwas zu retten und sich einzusetzen. Doch Ihr Freund wollte gehen.

Ich finde es wichtig, dass Sie es nicht gegen sich selbst gerichtet sehen. Wie kann das gehen, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen, denn er hat ja ganz konkret mich verlassen. Ja, das stimmt, aber sein Beziehungsverhalten ist auch nur ein Spiegel seiner lebensgeschichtlichen Erfahrungen. Was auch immer er erlebt hat, es ist Teil seiner Entscheidung. Darauf haben Sie keinen Einfluss und das ist der Punkt, an dem Sie anfangen können loszulassen.

Auch Ihnen wird etwas gespiegelt: Sie fühlen sich nicht mehr gewollt. Das ist Ihre ganz persönliche Gefühlsreaktion, die wiederum auch ein Resultat ihrer sozialen Prägung ist.

Sie könnten auch fühlen: Ach, es ist schade, dass er unser Beziehungspotential nicht sehen und wahrnehmen konnte und gehen musste. Aber ich liebe ihn trotzdem und werde nun mit meiner Liebe weiter in die Welt hinausgehen und sie Anderen zuteil werden lassen. Ich werde trauern - so lange, wie ich Trauer in mir spüre - und werde dann loslassen.

Das Ihnen das momentan nicht möglich erscheint, hat mit Ihrer Geschichte zu tun und es ist gut, dass Sie das erkennen, um sich daraus zu lösen und freier zu werden. Frei zu werden, andere Menschen gehen zu lassen, wenn sie das möchten.

Und die Partner willkommen zu heißen, die bereit sind, sich emotional wirklich auf Sie einzulassen und mit Ihnen durch alle Höhen und Tiefen einer Partnerschaft gehen möchten.

Sie können die Anderen nicht ändern. Sie müssen sie noch nicht einmal verstehen - doch Sie können ändern, wie Sie denken und fühlen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback und eine Bewertung würde ich mich freuen.

Viele Grüße aus Berln

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung:
Vielen vielen Dank!





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