Was kann ich gegen meine Eifersucht tun?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Carina,

vielen Dank für Ihre Anfrage und das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen.

Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr Ihr Verhalten Sie selbst und Ihre Beziehung belastet. Sicher haben Sie sich schon gefragt, weshalb Sie sich so verhalten.

Hier in der Onlineberatung kann ich nur erste Gedankenanstöße als Anregungen geben, ich kann mir jedoch vorstellen, dass es hilfreich für Sie sein könnte, einige Beratungsstunden zu nutzen, um sich ausführlicher mit den Ursachen Ihres Misstrauens und Ihrer Eifersucht zu beschäftigen.

Ich habe mich beim Lesen Ihrer Zeilen gefragt, ob Sie Ihr Verhalten aus anderen Beziehungen kennen. Waren Sie in der Vergangenheit einem Partner gegenüber stets misstrauisch und skeptisch gegenüber eingestellt? Haben Sie sich stets nur als „Ersatz“ gefühlt? Eine weitere Frage wäre es, zu schauen, ob es andere Bereich in Ihrem Leben gibt, aus welchen Sie das Gefühl, sich als „Ersatz“ zu fühlen, kennen? Haben Sie dieses Gefühl auch in anderen Beziehungen?

Ich lese aus Ihren Zeilen eine starke Verunsicherung und ich bekomme das Bild einer wenig selbstbewussten Frau. Würden Sie dem zustimmen? Vielleicht mögen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner überlegen, was Ihr Partner und was Sie selbst tun können, damit Ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird und Sie sich nicht länger als „Ersatz“ fühlen. Was bräuchten Sie, um wahrzunehmen und um auch anerkennen zu können, dass Sie als Person, so, wie Sie sind, gemeint und geliebt sind?

Als ich von Ihren Kreuzfragen und Ihrer Online-Kontrolle gelesen habe, kam mir gleich das Bild, dass Sie sich vielleicht – unbewusst – wünschen, etwas zu entdecken, damit Sie endlich in Ihrem Gefühl bestätigt werden, nur Ersatz zu sein. Wenn wir Menschen in unserem Leben in wichtigen Beziehungen schlechte Erfahrungen machen, dann versuchen wir oft in späteren Beziehungen – unbewusst – diese Erfahrung zu wiederholen. Das tun wir, auch wenn diese Erfahrungen unangenehm sind. Wir haben gelernt, mit diesen Erfahrungen umzugehen, auch wenn sie schlimm waren, d.h. wir haben Strategien entwickelt, wie wir in derartigen Situationen handeln. Eine neue Erfahrung, auch wenn sie angenehmer und schöner wäre, macht manchmal Angst – einfach, weil sie neu ist und wir erst schauen müssen, wie wir damit umgehen. Daher ziehen wir oft die alten, schlechten Erfahrungen vor und provozieren diese. Denn sie sind vertraut und vermitteln Sicherheit, auch wenn wir uns eigentlich wünschen, neue Erfahrungen zu machen.

Vielleicht mögen Sie auch gemeinsam mit Ihrem Partner ein paar Beratungsstunden nutzen, um zu schauen, wie es Ihnen beiden mit der Situation besser gehen könnten. Wenn Sie der Ursache Ihres „Ersatz-Gefühls“ gemeinsam auf den Grund kommen, könnte Ihr Partner Sie dabei unterstützen, sich davon zu befreien.

Ich hoffe, meine Anregungen sind hilfreich für Sie.

Ich wünsche Ihnen alle Gute!

Mit herzlichem Gruß,

Frauke Dobek
Dipl.- Ehe-, Familien- und Lebensberaterin

Bewertung durch den Fragensteller:
Danke! Sie haben mir mein Verhalten à la Murphy's law vor Augen geführt.