Rückzug nach Betrug
flora (w, 32) aus Weimar: Schönen Guten Tag. Es geht darum das ich in meiner siebenjährigen Beziehung in den letzten zwei jahren meinen freund betrogen habe..u.das ganze viermal,doch geschah dies Ganze auf Basis von extremen Alkoholexzessen. Nun hab ich ihm die Wahrheit erzählt,er wollte alles wissen..,selbst Details,-wie,wann,wo u.die Namen der jeweiligen Personen.Ich hab wahrscheinl.mit dieser Wahrheit unsere Beziehung in die Brüche getrieben und verliere damit den Menschen der mir am wichtisten ist. Ich Liebe ihn wahsinnig sehr u.ich kann meine Fehler nicht rückgängig machen,in nüchternen Zustand würde ich das nie tun.Er fühlt sich hintergangen,verarscht,um seine Liebe betrogen,-zu recht. Nachdem wir uns drüber unterhalten hatten,war noch 2Tage alles okay u.es lies mich hoffen,wir hatten noch leidenschaftlichen Sex,waren im Kino u.liefen Händchenhaltend durch die Stadt,dann fuhr er mich nach Hause,reagierte nicht auf meine Sms..u.nun nach einem Telefonat zum Neujahr,sagte er mir,er möchte sich erstmal zurückziehen,braucht Abstand u.Zeit für sich,jemand anderes hätte mich schon längst rausgeschmissen. Gestern hatten wir noch ein sehr langes Telefonat u.zahlreiche sms. Er zweifelt daran das es wieder so wird wie es mal war u.das es immer wieder hochkommen wird.Irgendwie klang es nicht sehr hoffnungsvoll,andererseits schwärmte er hin u.wieder von mancher Zeit. Ich verstehs nich so recht. Ich habe Angst ihn zu verlieren. Hat unsere Liebe noch eine Chance? Kann ich sein Vertrauen irgendwie wieder gewinnen u.die Beziehung retten?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Flora,
vielen Dank für Ihre Frage. Ihrer Offenheit, sich hier mit Ihrem Anliegen zu äußern, bringe ich großen Respekt entgegen.
In meine Praxis kommen oft Paaren und nicht selten auch mit der Schwierigkeit, das einer „fremd gegangen“ ist. Daher kann ich Ihre Frage „hat Ihre Liebe noch eine Chance“, durchaus bejahen – wenn beide Partner gewillt sind, daran zu arbeiten! Das ist wichtig. Sie alleine können dazu beitragen, dass Ihr Partner Sie wieder als Vertrauenswürdig wahrnimmt. Aber Sie können nicht die Partnerschaft retten, wenn Ihr Partner nicht mehr weiter machen kann.
Für den betrogenen Partner steht meist die Frage nach dem „Warum?“ im Vordergrund. Warum hat er/sie das gemacht? Warum konnte es so weit kommen? Viele weitere Zweifel an sich selbst, am anderen und an der Beziehung insgesamt kommen dazu. Hier können beide Partner mit der nötigen Sensibilität und Feinfühligkeit im Gespräch aufeinander zu gehen. Offenheit, Ehrlichkeit – was die Bedürfnisse und die Beziehung betreffen – sind maßgeblich.
Und mal Hand aufs Herz, Flora, Sie sagen, Sie verstehen nicht, dass Ihr Partner sich jetzt gerade zurückzieht. Wie würden Sie sich fühlen, wenn er Ihnen so ein Geständnis offenbart? Auch wenn das erste Gespräch, das Eingeständnis des Fehlverhaltens, furchtbar für den anderen Partner ist, das erschreckende Ausmaß eines Betruges tröpfelt oft erst in den nächsten Stunden und Tagen in das Bewusstsein. Hier schützt sich die Seele selbst vor einer emotionalen Überflutung. Daher ist der Rückzugswunsch Ihres Partners erst jetzt ganz verständlich und eine normale Reaktion.
Der Wunsch, dass „die Beziehung wieder so wird, wie sie war“ wird jedoch nicht eintreten. So ein Ereignis hat eine zu große Tragweite, als das „alles beim Alten bleiben“ kann. Die Paarebene, die Dualität, wurde von einem Partner gestört, indem eine 3. Person hereingelassen wurde. Das Vertrauen, die emotionale Basis, die Zusammengehörigkeit, oft auch das Selbstbewusstsein haben große Beeinträchtigungen erfahren. Hier ist eine Chance, Ihre Beziehung neu zu finden, angemessenere Wertmaßstäbe aufzustellen, die emotionale Verbundenheit neu zu entdecken und die Bedürfnisse beider klar herauszuarbeiten.
Was können Sie tun? Signalisieren Sie Ihrem Partner Gesprächsbereitschaft und seinen Sie in den Gesprächen auch weiterhin offen und ehrlich. Zeigen Sie Verständnis für seine Trauer, seinen Schmerz und Verzweiflung – immerhin sind 7 Jahre eine lange Zeit. Wenn Sie wissen, was der Auslöser war (übermäßiger Alkohol), vermeiden Sie das zukünftig absolut. Sollte Ihr Partner den Wunsch haben, Ihr Handy, eMails, … zu kontrollieren, gewähren Sie es ihm – vielleicht braucht er das um wieder Vertrauen zu fassen. Sprechen Sie mit ihm über eine Paarberatung und vereinbaren Sie beide einen ersten Termin.
Liebe Flora, ich wünsche Ihnen alles Gute für sich und Ihre Partnerschaft.
Herzliche Grüße
Kathrin Stavenhagen
vielen Dank für Ihre Frage. Ihrer Offenheit, sich hier mit Ihrem Anliegen zu äußern, bringe ich großen Respekt entgegen.
In meine Praxis kommen oft Paaren und nicht selten auch mit der Schwierigkeit, das einer „fremd gegangen“ ist. Daher kann ich Ihre Frage „hat Ihre Liebe noch eine Chance“, durchaus bejahen – wenn beide Partner gewillt sind, daran zu arbeiten! Das ist wichtig. Sie alleine können dazu beitragen, dass Ihr Partner Sie wieder als Vertrauenswürdig wahrnimmt. Aber Sie können nicht die Partnerschaft retten, wenn Ihr Partner nicht mehr weiter machen kann.
Für den betrogenen Partner steht meist die Frage nach dem „Warum?“ im Vordergrund. Warum hat er/sie das gemacht? Warum konnte es so weit kommen? Viele weitere Zweifel an sich selbst, am anderen und an der Beziehung insgesamt kommen dazu. Hier können beide Partner mit der nötigen Sensibilität und Feinfühligkeit im Gespräch aufeinander zu gehen. Offenheit, Ehrlichkeit – was die Bedürfnisse und die Beziehung betreffen – sind maßgeblich.
Und mal Hand aufs Herz, Flora, Sie sagen, Sie verstehen nicht, dass Ihr Partner sich jetzt gerade zurückzieht. Wie würden Sie sich fühlen, wenn er Ihnen so ein Geständnis offenbart? Auch wenn das erste Gespräch, das Eingeständnis des Fehlverhaltens, furchtbar für den anderen Partner ist, das erschreckende Ausmaß eines Betruges tröpfelt oft erst in den nächsten Stunden und Tagen in das Bewusstsein. Hier schützt sich die Seele selbst vor einer emotionalen Überflutung. Daher ist der Rückzugswunsch Ihres Partners erst jetzt ganz verständlich und eine normale Reaktion.
Der Wunsch, dass „die Beziehung wieder so wird, wie sie war“ wird jedoch nicht eintreten. So ein Ereignis hat eine zu große Tragweite, als das „alles beim Alten bleiben“ kann. Die Paarebene, die Dualität, wurde von einem Partner gestört, indem eine 3. Person hereingelassen wurde. Das Vertrauen, die emotionale Basis, die Zusammengehörigkeit, oft auch das Selbstbewusstsein haben große Beeinträchtigungen erfahren. Hier ist eine Chance, Ihre Beziehung neu zu finden, angemessenere Wertmaßstäbe aufzustellen, die emotionale Verbundenheit neu zu entdecken und die Bedürfnisse beider klar herauszuarbeiten.
Was können Sie tun? Signalisieren Sie Ihrem Partner Gesprächsbereitschaft und seinen Sie in den Gesprächen auch weiterhin offen und ehrlich. Zeigen Sie Verständnis für seine Trauer, seinen Schmerz und Verzweiflung – immerhin sind 7 Jahre eine lange Zeit. Wenn Sie wissen, was der Auslöser war (übermäßiger Alkohol), vermeiden Sie das zukünftig absolut. Sollte Ihr Partner den Wunsch haben, Ihr Handy, eMails, … zu kontrollieren, gewähren Sie es ihm – vielleicht braucht er das um wieder Vertrauen zu fassen. Sprechen Sie mit ihm über eine Paarberatung und vereinbaren Sie beide einen ersten Termin.
Liebe Flora, ich wünsche Ihnen alles Gute für sich und Ihre Partnerschaft.
Herzliche Grüße
Kathrin Stavenhagen
Bewertung durch den Fragensteller: 
Es war mir sehr hilfreich. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.Grüße,Flora.
Es war mir sehr hilfreich. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.Grüße,Flora.
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