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Mögliche häusliche Gewalt

Mondpreis (w, 29) aus Konstanz: Ich komme aus einer längeren Beziehung (fast ein Jahrzehnt) und bin mir nicht sicher, wie ich werten soll, was ich darin erlebt habe, ob es beispielsweise eine Form der verbalen/psychologischen häuslichen Gewalt war, die ich dort erlebt habe. Um das Thema kurz anzureißen: Alles was mein Mann nicht hinbekommen hat, dafür fühlte ich mich schuldig und verantwortlich, es gab ständig Ausreden und neue Hoffnungen, die immer wieder enttäuscht wurden. Ich fühlte mich in Ansichten, Gefühlen, Wertungen regelrecht wie einer Gehirnwäsche unterzogen und versuchte diesen Blödsinn auch mit Inbrunst nach außen zu verteiden, denn es wirkte irgendwie logisch. Meine Gefühle zählten nicht mehr. Zum Schluss hatte ich kaum Kontakt zur Familie, praktisch keine Freunde, fühlte mich unselbstbewusst, alleine und leer. Ich habe den Weg heraus gefunden, aber ich weiß nicht, wie ich das, was geschehen ist, einordnen soll.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Mondpreis,

vielen Dank für Ihre Frage. Was Sie in Ihrer Anfrage kurz anreißen, KANN durchaus für Formen häuslicher Gewalt stehen. Dazu zählen nicht nur körperliche Übergriffe, sondern auch psychische, sexuelle und physische Gewalt wird in dem Begriff „häuslicher Gewalt“ zusammengefasst, wenn Personen in einer häuslichen Gemeinschaft zusammenleben.

Dabei kann es zu unterschiedlichen Formen von häuslicher Gewalt kommen. Beispielsweise Schlagen, Boxen, Treten, Gegenstände werfen für körperliche Gewalt, Drohen, Beschimpfen, Bevormunden, Demütigen, emotional Missbrauchen für psychische Gewalt, oder sexuelle Nötigung, Vergewaltigung für sexuelle Gewalt.

Allerdings kann ich Ihnen aus der Ferne und mit den wenigen Informationen nicht sagen, ob Sie tatsächlich häusliche Gewalt erlebt haben. Dazu empfehle ich Ihnen entsprechende Beratungsstellen aufzusuchen oder sich direkt an die Polizei zu wenden, die auch Beratungen diesbezüglich durchführen.

Gerade im Hinblick auf Ihren Wunsch, das Geschehene für sich richtig einzuordnen und bewerten zu können, um sich dann auch wieder auf die Gegenwart und Zukunft konzentrieren zu können und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken, empfehle ich Ihnen kompetente Hilfe bei einer Fachperson oder spezialisierten Beratungsstelle aufzusuchen. Dort können Sie Ihre Erlebnisse detaillierter schildern und Unterstützung bekommen, diese entsprechend einzuordnen, zu bewerten und für die Zukunft neue Verhaltensstrukturen aufzubauen. Evtl. ist auch eine strafrechtliche Konsequenz für Ihren ehemaligen Partner nötig.

Liebe Mondpreis, ich gratuliere Ihnen, dass Sie es geschafft haben, sich aus einer Beziehung zu lösen, die alles andere als wohltuend und gegenseitig stärkend war. Ich habe große Achtung vor Ihnen, dass Sie das Geschehene nicht „unter den Teppich kehren“, sondern aktiv an die Bewältigung gehen. Ich wünsche Ihnen weiterhin diesen Mut, um an die Bearbeitung zu gehen und alles erdenklich Gute für eine freudvollere Zukunft.

Herzliche Grüße
Kathrin Stavenhagen

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