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Meine Freundin fühlt sich bei Konflikten immer sofort angegriffen

Rolf (m, 30) aus München: Hallo,

Seit einem Jahr leben meine Lebensgefährtin und ich zusammen.

Wenn mal zu einer Auseinandersetzung kommt, das jetzt immer häufiger der Fall ist, fühlt sie sich sofort angegriffen und blockt, eine Aussprache ist dann nicht mehr möglich, Probleme kann ich somit nicht mehr aussprechen oder vermitteln. Die unausgesprochenen Probleme häufen sich somit an.

Einmal in dem Zustand angelangt, ist dann oft der gesamte Tag für sie gelaufen. Mit viel Zuwendung lässt sich dann auch schon mal so ein Tag retten.
Ihre gesamten Eigenschaften, die ich an ihr mag, werden immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Mir gegenüber verhält sie sich in dem Zustand noch respektvoller, im Gegensatz zu ihren Geschwistern oder Freunden, da wird noch richtig geschimpft, das absolut unnötig wäre.

Ich bräuchte einen Rat wo ich ansetzen soll bzw. wie geht man damit um.

Wo liegt die Ursache für solches verhalten?

Schöne Grüße
Rolf

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Rolf,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Um das Verhalten Ihrer Partnerin wirklich beurteilen zu können, müsste ich mehr über ihren lebensgeschichtlichen Hintergrund wissen. Dies würde dann jedoch über den Rahmen dieser kurzen Online-Beratung hinausgehen.

Entscheidend ist, dass es Ihrer Partnerin scheinbar nicht möglich ist, Konflikte konstruktiv auszutragen. Sie fühlt sich schnell angegriffen und blockt dann sofort einen Klärungsversuch ab. Was dadurch geschieht, ist, dass sich ihre Wahrnehmung nicht mehr korrigieren kann. Sie kann sich nicht wieder ins Vertrauen hineinentspannen, sondern bleibt weiterhin im Bedrohungsmodus und im Misstrauen, bis die nächste Situation passiert, die wieder als Angriff empfunden wird.

Treten die Auslöser häufiger auf, kann sie sich nicht mehr selbst regulieren. Sie schreiben, mit viel Zuwendung gelingt es Ihnen dann manchmal, dass dann doch noch ihr Tag gerettet wird. Aber diese Regulation kommt dann von außen, von Ihnen.

Es wäre wichtig, dass sie dies selbst erlernt. Dazu müsste sie zunächst erkennen - und vor allem fühlen - was da genau geschieht und dass es sich dabei um ein wiederkehrendes Verhaltensmuster handelt.

Da Sie als Partner nicht gleichzeitig auch ihr Therapeut sein können - selbst bei allergrößter Liebe - wäre es notwendig, dass sie sich professionelle, therapeutische Begleitung sucht. Sie können ihr dies nur empfehlen. Ob sie dazu bereit ist, kann sie nur selbst entscheiden.

Falls nicht, müssen Sie für sich entscheiden, ob Sie gewillt sind, diese Beziehung unter diesen Umständen trotzdem langfristig weiterzuführen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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