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Mein Mann schimpft den ganzen Tag - ich halte das nicht mehr aus!

Gerlinde (w, 56) aus Leipzig: Ich stecke in einer Lebenskrise. Mein Mann ist generell unzufrieden, fühlt sich vom Pech verfolgt. Er ist sehr fleißig, manchmal übereifrig, erreicht aber nie seine Lebensziele. Er schwelgt ständig in der Vergangenheit. bereut bereits gemachte Entscheidungen, die nicht mehr zu ändern sind. Obwohl er zu jedem freundlich ist, will er nichts mit anderen Menschen zu tun haben. Wir haben ein EFH, er wollte das sein ganzes Leben. Wir haben einen lauten störenden Nachbarn. Mein Mann kann nicht abschalten, wenn dieser einen Piep tut, weil er sich über das Verhalten aufregt. Nun wird neben uns ein Haus gebaut, genau dort, wo wir eine sehr hübsche Terrasse haben. Keine Ahnung, ob dies überhaupt zum Problem wird. Mein Mann ist kurz davor, alles hinzuschmeißen, wie er sagt, wird teilweise aggressiv und ist totunglücklich. Er bereut, nicht ein anderes Haus gekauft zu haben und macht dies täglich zu Thema. In der Vergangenheit gab es schon viele Situationen, wo er etwas nicht verkraftete, dies täglich ansprach und sich nicht beruhigte. Meine Familie hat sich nicht immer gut verhalten, deshalb haben wir auch gebrochen. Mich belastet es, für ihn ist es tägliches Thema mit Fluch und Geschimpfe. Teilweise hat er Recht, übertreibt aber auch. Er liebt mich und tut alles für mich, aber diese Charaktereigenschaften halte ich nicht mehr aus. Niemand weiß, wie schlecht es mir geht. Die Kinder denken, alles ist ok bei uns. Meine Arbeitskollegen merken nichts. Wie sollte ich mich verhalten, ich kann mich doch nach 40 Jahren nicht mehr trennen oder?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe G.

doch, man kann sich auch nach 40 Jahren trennen und scheiden lassen. Dass Sie die beschriebenen Umstände nicht mehr aushalten, ist nur zu verständlich und ein gesunder Impuls. Dennoch würde jetzt nichts überstürzen.

Ich möchte Sie eher ermutigen, bevor Sie eine so einschneidende Entscheidung treffen, eine Kurzzeittherapie bei einer guten Therapeutin zu machen. Eine Trennung sollte man nicht unterschätzen und nach so vielen Ehejahren fällt die Umstellung und das vorläufige Alleinsein nicht leicht. Auch sollten Sie sich Zeit lassen, bevor Sie eine neue Verbindung eingehen. Und vielleicht gibt es auch noch Möglichkeiten, mit Ihrem Mann zu sprechen und ihm die Bedingungen, unter denen Sie bereit sind, bei ihm zu bleiben, klar zu machen. Eines steht für mich fest: so wie Sie Ihren Mann beschreiben, braucht er therapeutische Hilfe, damit er besser mit seinem Leben klarkommt und die Gegebenheiten gelassener nehmen kann.

Sehen Sie sich nach einer guten und sympathischen Therapeutin um, der Sie sich gerne anvertrauen. Die Kasse muss die Kosten übernehmen. Sie haben 5 probatorische Sitzungen, und können sich verschiedene Therapeutinnen ansehen, bevor Sie sich entscheiden.

Ich wünsche Ihnen viel Glück,
Marion Weber
Bewertung durch den Fragensteller:
super





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