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Mein Mann hat eine Affäre und kann sich nicht entscheiden!

Erika (w, 58) aus Icking:
Grüß Gott, liebes Team!
Mein Mann mit dem ich seit 31 Jahren verheiratet bin, hat sei 4 Jahren eine Affaire mit seiner Sekretärin. Nach deren Aufdeckung vor 7 Monaten, kann er sich nun nicht zwischen mir (langjährige Ehe, Kinder, große Wertschätzung, Lebensbegleiterin), und seiner Affaire (emotionaler und geistiger Austausch, leidenschaftliche Liebe) entscheiden.

Dies haben wir in der Paarberatung herausgefunden, was uns aber nicht viel weiter bringt, denn mein Mann dreht sich im Kreise und ist leider nicht in der Lage sich zu entscheiden, weil er angeblich keinem weh tun möchte. Wir haben uns deshalb nun auf eine Auszeit geeinigt und er ist ausgezogen um zur Ruhe zu kommen, trifft sich aber weiterhin mit dieser Frau, angeblich ohne sexuellen Kontakt und arbeitet wie bisher jeden Tag mit ihr zusammen.

Er sagt immer nur, er brauche Zeit, um zu einer Entscheidung zu kommen, während ich und vermutlich auch die andere Frau langsam aber sicher vor lauter Warten, Bangen und Hoffen zugrunde gehen! Wie kann ich ihm helfen, sich endlich für mich und die Familie entscheidet?

Ich habe ihm klar gemacht, dass ich überzeugt davon bin ihm alles verzeihen zu können, aber nur nachdem diese andere Frau aus seinem Leben verschwunden sein wird!

Wie kann ich ihn davon überzeugen, dass wir uns nach dieser Krise wieder neu finden und vor allem ein besseres neues gemeinsames Leben aufbauen könnten, wo wir die alten Fehler nicht mehr machen werden? Ist es überhaupt noch möglich nach einer so langen Zeit, diese Affaire zu beenden, ohne dass es meinen Mann und mich, ein Leben lang verfolgt und unser eventuell gemeinsames neues Leben belastet? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe in meiner momentan so bedrückenden Lebenslage! Erika


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Erika,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer momentan äußerst bedrückenden Lebenslage zu zeigen.

Es spricht ja sehr für Sie, daß Sie so feinfühlig versuchen, Ihren Mann auch in dieser für alle Beteiligten so schwierigen Lebenslage zu verstehen und sich redlich bemühen, das richtige zu tun, um Ihre Ehe noch zu retten.

Doch das Leben hat seine eigenen Gesetzte, die wir nicht aushebeln können, auch wenn wir uns dies manchmal noch so sehr wünschen würde. Ihre Mann hat gegen wichtige ethische Grundsätze verstoßen und tut es auch weiterhin, aber was viel schwerer wiegt, er ist sich der hier wirkenden seelischen Naturgesetze nicht bewußt, die - so länger er seine Entscheidung herauszögert - immer stärker greifen werden!

Eines dieser immer und überall gültigen Gesetzmäßigkeiten heißt: „Wer zu viel will bekommt gar nichts!“ Denn sein Zögern wird über kurz oder lang dazu führen, daß er möglicher Weise bald beide Frauen verliert, da die Möglichkeit mit einer davon noch glücklich zu werden, mit jedem Tag seines Zögerns schwindet!

Um Ihrem Mann bei der Entscheidungsfindung - oder besser gesagt allen Beteiligten bei der Beendigung dieses unerträglichen, schrecklich verletzendes und demütigenden Zustandes behilflich zu sein - sollten Sie ihm endlich ein Ultimatum stellen!

Und wenn er sich dann immer noch nicht entscheiden kann, so lehrt uns die Lebenserfahrung, daß ein Ende mit Schrecken, allemal besser ist als ein Schrecken ohne Ende!

Ihr gesunder Menschenverstand, liebe Erika ist durchaus bemerkenswert, denn Sie stellen abschließend genau die richtige Frage, nämlich ob es denn nach einer so langen Zeit der Untreu, Lüge und des quälenden Zögerns, überhaupt noch möglich sein könne, diese Affäre auf eine gute Weise zu beenden, ohne daß dies Sie beide ein Leben lang als böser Alptraum verfolgt und Ihr mögliches weiteres gemeinsames Leben dauerhaft belastet?

Abgesehen davon, daß sich die Frage momentan gar nicht stellt, so ist Ihre Mann doch offensichtlich gerade dabei alles zu tun, um ein weiteres Zusammenleben in immer weite Ferne zu rücken, um nicht zu sagen, für alle Beteiligten schier unmöglich zu machen, denn auch seine Geliebte wird nicht glücklich darüber sein, daß sich dieser Mann so schwer mit einer verbindlichen Zusage tut und wird deshalb vielleicht auch bald für sich die Konsequenzen daraus ziehen!

Die Schutzbehauptung Ihres Mannes, daß er keiner der beiden Frauen weh tun möchte, drückt sehr deutlich das widersprüchliche, ungesunde und demütigende dieser unerträglichen Situation aus, denn gerade durch sein Zögern tut er ja allen Beteiligten - einschließlich sich selbst und dem ganzen Umfeld - eine großen Bärendienst, weil das den seelischen Schaden erst recht potenziert und in ungeahnte Höhen treibt!

Liebe Erika ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas mehr Klarheit vermitteln und eine neue Richtung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten mit oder ohne diesen Mann - bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden können!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort weiter helfen konnte!? Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antworten auf meine Fragen waren sehr weise , fundiert und sehr hilfreich !

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