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Mein Freund sieht sich permanent andere Frauen und Pornos an, wo bekommen wir Hilfe?

Janina (w, 23) aus Berlin: Mein Freund und ich haben seit Jahren Schwierigkeiten in unserer Beziehung, obwohl wir uns sehr lieben. Vor Kurzem hat er mir Folgendes erzählt: Er schaut sich quasi täglich Pornographie im Internet an, wozu er sich selbstbefriedigt, obwohl unsere gemeinsame Sexualität auch für ihn befriedigend sei. Außerdem muss er jeder Frau im Alltag hinterherschauen und mustern und empfindet dabei eine Art 'Kick', wenn sie zB einen schönen Po hat. Er bezeichnet es als 'Trieb' und er kann damit nicht aufhören, selbst wenn ich dabei bin, und verletzt mich. Im Internet muss er sich auf Facebook immer Frauenprofile anschauen. Er hat Angst, dass ihn andere mal erwischen, wie er 'gafft' und sich dann ekeln. Es belastet ihn sehr. Er kommt zu spät nach Hause, weil ihm unterwegs eine Frau auffiel, der er nachlaufen musste, um sie sich anzuschauen. Er will aber nicht mit ihnen schlafen, aber er hat den Zwang alle anzusehen. Zuhause 'braucht' er dann diese Pornographie. Oder er schaut im Fernsehen Sendungen, wo viele Frauen zu sehen sind. All das hat er lang geheim gehalten und es belastet unsere Beziehung und ich weiß nicht, was wir tun können. Er bezeichnet sich als 'krank' und mir kommt sein Verhalten auch sehr ungesund vor - für ihn und für unsere Beziehung. Wir wissen nicht, an wen man sich in so einem Fall wendet oder wie wir die ganze Sache überhaupt bezeichnen sollen. Wo kann er sich (oder wir uns) genau Hilfe suchen, bei diesen Problemen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Janina,

die Situation, die Sie beschreiben, hat inzwischen einen Ernsthaftigkeit fùr Sie beide erlangt, wo es dringend Hilfe von Außen erfordert. Schön dass, Sie sich Unterstützung holen möchten und Ihren Freund mit seinem Problem nicht alleine lassen wollen. Das die Situation, Sie beide sehr belastet, kann ich mir gut vorstellen und ist auch völlig nachvollziehbar.
Ihr Freund, bekommt Hilfe, wenn er bereit ist sich darauf einzulassen, wenn er eine Psychotherapie beginnt. Dazu müßte er sich seinem Hausarzt oder einem Psychiater anvertrauen und sich dort um ein Psychotherapierezept bemühen. Niedergelassene Psychotherapeuten, finden Sie in den gelben Seiten oder Sie bekommen eine Liste, von seiner Krankenkasse. Alternativ können Sie, als Selbstzahler, privat oder Zusatsversicherte, auch die Leistungen von Heilpraktikern für Psychotherapie in Anspruch nehmen, dort sind die Wartezeiten häufig kürzer und die Auswahl ist größer. Zusammen hätten Sie die Möglichkeit eine Paartherapie zu beginnen oder zu einer Beratungsstelle zu gehen.
Außerdem, gibt es bestimmt gerade in so großen Städten, wie Berlin auch Selbsthilfegruppen für Männer, wo ihr Freund Unterstützung und Adressen, die ihm helfen können erhalten kann. Sie finden solche Adressen im Internet oder häufig über die Ambulanz einer psychiatrischen Klinik.
So wie Sie die Situation schildern, rate ich Ihnen dringend sich Hilfe zu holen, da sich in der Regel solche Problematiken eher verschlechtern, als verbessern und ihr Freund im Moment bereit ist Hilfe anzunehmen, da die Scham häufig sehr groß ist, kann sich das auch wieder ändern und die Betroffenen neigen dann dazu, die Situation zu bagatellisieren und wieder zu verheimlichen.
Warten Sie nicht länger, ich wünsche Ihnen alles Gute mit freundlichen Grüßen
Martina Drecker
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen, vielen Dank für die schnelle Beantwortung!

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