Konflikt mit dem eigenen Sohn

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Tanja,

Ich kann Ihren Wunsch die Beziehung zu Ihrem Sohn wieder ins Lot zu bringen sehr gut verstehen! Vielleicht sind Sie traurig und verwirrt nach der Zurückweisung Ihres Sohnes und brauchen jetzt eine Orientierung, welche Möglichkeiten Sie haben in einer guten Verbindung mit ihm zu treten.

Ich möchte Ihnen zuerst meinen großen Respekt erweisen, zwei Kinder alleine groß ziehen zeugt von viel Kraft und ich entnehme Ihrem Schreiben, dass Sie nach schwierigen Lebensereignissen nach vorne schauen, das ist bewundernswert.

Sie schreiben, dass sie in dieser Situation sehr verletzt sind und an dem Leben Ihres Sohnes besonders jetzt teilnehmen möchten. Das ist ein verständlicher Wunsch. Es fällt mir auf, dass Sie berichten, sich bei Ihrem Sohn mehrmals entschuldigt zu haben. In der Situation damals, als Sie weggezogen sind, war er 20 Jahre alt, ein junger Erwachsener Mensch. Wie Ihre Beziehung zu ihm damals verlaufen ist, lag in Ihrer aber auch in seiner Verantwortung. Offenbar ist eine große Unzufriedenheit bei ihm entstanden, vielleicht war ihm selbst nicht bewusst warum. Er hat sich dafür entschieden Sie zu beschuldigen für sein Unwohlsein und Sie nehmen diese Schuld auch auf sich und ich befürchte, dass ihn genau das darin bestätigt, dass Sie etwas falsch gemacht haben.

Vor Ihrem Umzug hatten Sie wahrscheinlich das Bedürfnis nach Nähe und Partnerschaft. Möglicherweise war es für Ihren Sohn eine Überraschung, dass Sie sich nun auch um Ihre eigenen Wünsche kümmerten. Vielleicht war er verunsichert, wie er ohne Ihre räumliche Nähe zurecht kommen wird. Wenn Sie überlegen, wie denn vor dem Umzug die Beziehung zu Ihrem Sohn war, werden Sie am besten drauf kommen, was hinter seiner Unzufriedenheit steckte. Es ist damals offenbar nicht gelungen Ihre und seine Bedürfnisse offen auszusprechen und eine gute Lösung für alle zu finden.

Es ist nicht zu spät. Ich schlage Ihnen vor, ein klärendes Gespräch mit ihm zu suchen, noch nicht mit dem Ziel den Kontakt zu intensivieren, sondern mit dem Ziel gegenseitig gut zu verstehen, wie es dem jeweils anderen damals ergangen ist. Dabei ist es wichtig anzunehmen, dass Ihre und seine Bedürfnisse gleich wichtig sind! Manchmal stecken hinter Konflikte dieser Art Beziehungsmuster, die bereits seit Jahren gelebt werden und es ist alleine nicht immer leicht die Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen. Daher empfehle ich Ihnen mit jemanden zu reden und sich auf ein Gespräch mit Ihrem Sohn vorzubereiten um in einer positiven abgeklärten und zuversichtlichen Stimmung zu sein. Gerne können Sie mich für ein Beratungsgespräch diesbezüglich kontaktieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Sie haben bereits einige sehr schwierige Situationen in Ihrem Leben erfolgreich gemeistert und ich bin zuversichtlich, dass Sie auch jetzt eine Lösung finden werden und stehe Ihnen unterstützend gerne zur Verfügung.



Alles Liebe,
Nadja Sabeva

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