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In unserer Beziehung sind unterschiedliche Bedürfnisse ein ständiger Diskussionspunkt

Laura (w, 21) aus Österreich:

Hallo.

Ich bin mittlerweile seit knapp über 5 Jahren mit meinem Freund zusammen und wohnen auch gemeinsam.

Das Problem ist, dass das Thema Sexualität ein ständiger Diskussionspunkt ist. Er benötigt bzw. möchte mehr als ich, was ich aber nicht erfüllen kann bzw. möchte. Vielleicht auch, weil ich mich ständig unter Druck gesetzt fühle? Gespräche hatte es schon einige gegeben, aber noch keine Lösung. Manchmal bin ich auch froh, wenn ich einmal alleine für mich sein kann, was sehr selten vorkommt. Das versteht er auch nicht ganz.

Was kann ich tun, um die Gefühle wieder zu erfrischen bzw. dass wir in dem Punkt auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Danke im Voraus

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Laura,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. In einer Partnerschaft geht es darum, unterschiedliche Bedürfnisse zu verhandeln. D.h. Ihr Partner kann nicht erwarten, dass Sie die gleichen sexuellen Bedürfnisse haben wie er. Wenn er es nicht verstehen kann, dass Sie auch gern mal allein sind, kann das ein Hinweis dafür sein, dass es nicht genug akzeptierte Distanzfreiräume in Ihrer Beziehung gibt.

Sie spüren, Sie brauchen Rückzugsmomente, die Ihr Freund auch respektiert. Sonst kann es passieren, dass Sie sich permanent unter Druck fühlen, im Kontakt zu sein und seine Erwartungen zu erfüllen. Das wird Sie noch mehr in den Rückzug treiben und letztlich auch Ihre emotionalen und sexuellen Gefühle verändern.

Es wäre also wichtig, für mehr Freiräume in der Beziehung zu sorgen. Es kann sein, dass Ihr Partner dies als Bedrohung erlebt und dagegen ankämpft. Sollte das der Fall sein, können Sie davon ausgehen, dass es wenig mit Ihnen als Person zu tun hat, sondern mit seinen bisherigen Bindungserfahrungen.

In einer Liebesbeziehung wiederholen wir ein Stück weit unsere früheren Bindungserfahrungen und projizieren sie auf den Partner. Das geschieht oft ganz automatisch. Sich dessen bewusst zu werden und dies neu zu verhandeln, ist ein wichtiger Schritt in Richtung reifer, erwachsener Beziehung, in der beide für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse erst einmal selbst verantwortlich sind und nicht der Partner.

Sie bemerken bereits, dass es diesbezüglich in ihrer Beziehung ein Ungleichgewicht gibt. Hier ist es notwendig, dass Sie noch einmal klar über Grenzen und Erwartungen miteinander sprechen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:

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