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Ist in meiner Ehe noch etwas zu retten?

Daisy (w, 43) aus Düsseldorf: Ich bin 43 Jahre alt und 10 Jahre verheiratet (14 Jahre in Beziehung) mit meinem Mann 52 Jahre. Wir haben eine gemeinsame Tochter 8 J. Ich habe seit der Geburt bzw. eigentlich schon seit der Hochzeit den Eindruck, dass mein Mann es sich bequem gemacht hat.

Mit der Zeit sind meine Zweifel an unserer Ehe stark gewachsen, begründet durch sein unverschämtes und erniedrigendes Verhalten mir gegenüber. Er wurde aber nie gewalttätig, ist allerdings im alkoholisierten Zustand auch vor unserer Tochter ausgerastet.

Ich habe ihn seit Ende 2014 mehrmals auf die Situation aufmerksam gemacht und ihn gebeten, sein Verhalten zu ändern. Er hat meine Zeichen nicht ernst genommen.

Anfang Februar diesen Jahres ist es durchgesickert, dass ich eine Wohnung für mich und meine Tochter suche. Er war total perplex und meinte, warum ich ihm davon nie was erzählt hätte. Dabei habe ich ihm schon letztes Jahr gesagt, dass ich nicht wüsste, ob ich bei ihm bleiben würde. Er macht mir Vorwürfe wegen meinem Verhalten. Das kann es doch nicht sein!

Der ganze Haushalt hängt an mir. Er kritisiert mich, wenn ich Fehler mache. Er ist zwar handwerklich versiert, aber alles andere kann er nicht. Seit 3 Jahren gibt es keinen Sex mehr. Ich kann seine Annäherungsversuche, seit er weiss ich möchte mich trennen, nicht ertragen.

Ich habe jetzt eine Eheberatung vorgeschlagen. Ist das der richtige Weg? Meine Gefühle hat er nämlich in den letzten Jahren totgetrampelt. Er hat mich nie unterstützt, wenn es mir schlecht ging. Ist hier überhaupt was zu retten?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Daisy,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Eine Eheberatung könnte eine Möglichkeit sein, wieder als Paar ins Gespräch zu kommen. Doch was Sie beschreiben, deutet für mich eher auf tiefer liegende Probleme hin, die sich besonders in der Persönlichkeit Ihres Partners begründen.

Ihr Mann zeigt seit Jahren ein respektloses Verhalten, das Sie als unverschämt und erniedrigend erleben. Bis jetzt haben Sie immer versucht, damit umzugehen oder ihn auch zu konfrontieren. Doch es ändert sich nichts. Diese permanenten Verletzungen haben mit der Zeit dazu geführt, dass Ihre Gefühle erloschen sind.

Dennoch fragen Sie sich, ob noch etwas in der Beziehung zu retten ist. Wenn Ihr Mann mehr Einsichts- und Reflexionsfähigkeit besäße, dann vielleicht. Aber so wie ich es verstehe, versucht er emotional alles auf Sie abzuwälzen ohen sich in Frage zu stellen. Sie sind an allem Schuld und machen alles falsch. Selbst wenn Sie sich trennen, wird er Ihnen vielleicht noch die Schuld geben.

Mein Gefühl ist, dass Sie sich innerlich schon von ihm getrennt haben und sich eventuell scheuen, den letzten Schritt ganz offensiv zu gehen - auch wenn Sie schon nach einer Wohnung suchen.

Finden Sie heraus, was Sie zurückhält, sich ganz zu lösen. Wenn Sie merken, dass Ihnen das schwer fällt, lassen sie sich ein paar Stunden beratend oder therapeutisch begleiten, um mehr Rückhalt für diesen Prozess zu bekommen. Sie müssen nicht alles allein schaffen. Während einer solchen Umbruchssituation kann es sehr unterstützend sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die anstehenden Schritte mit mehr Klarheit und Kraft gehen zu können.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich muss nur erwähnen, dass er versucht, manche Dinge zu ändern das

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