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Ich möchte mich ändern

TC (m, 29) aus Queidersbach: Ich habe Probleme mit meiner Lebensgefährtin. Ich habe das Problem dass ich meine Bedürfnisse immer in den Vordergrund stelle und dies möchte ich gerne ändern weiß aber nicht wie.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber TC,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Vertrauen, das Sie uns, den Therapeutinnen und Therapeuten, bei psychomeda.de entgegenbringen.

Sie möchten sich ändern – und wissen momentan noch nicht genau, wie es funktionieren könnte. Unumwunden haben Sie benannt, wo das Problem aus Ihrer Sicht liegt: Sie stellen nach Ihrer Aussage immer Ihre Bedürfnisse in den Vordergrund. Erst einmal Respekt, dass Sie so schonungslos mit sich ins Gericht gegangen sind, denn: Wer gibt schon gerne zu, dass er in der Beziehung seine Bedürfnisse stets in den Vordergrund stellt! Das ist nicht selbstverständlich und verdient Anerkennung.

Mir ist sofort das Wort IMMER ins Auge gefallen. Ist es wirklich so, dass Sie IMMER und in jeder erdenklichen Situation Ihre Bedürfnisse in den Vordergrund stellen? Gibt es Ausnahmen, in denen Sie Ihre Bedürfnisse nicht in den Vordergrund stellen?

Bevor Sie ein Verhalten ändern, ist also eine genaue Beobachtung hilfreich. Wann genau wird Ihr Verhalten zum Problem? Wann nicht? Am besten machen Sie das schriftlich, weil Sie und Ihre Lebensgefährtin dann mal „schwarz auf weiß“ vor Augen haben, wie häufig Ihr Verhalten wirklich zu Problemen führt. Am besten bereiten Sie einen Zettel vor, den Sie stets bei sich tragen und ausfüllen, wenn sich Ihr „Problem-Verhalten“ zeigt.

Ich mache mal ein kurzes Beispiel:
Datum: 20.05.
Kurzbeschreibung der Situation: Lebensgefährtin will einkaufen, ich lieber ins Restaurant. Ich gehe einfach ins Restaurant und achte nicht darauf, ob sie das möchte oder nicht. Ich gehe einfach.
Problem: Sie kommt mit und ist sauer auf mich. Redet 10 Minuten nicht mir.
Das ist vielleicht etwas mühsam und ungewohnt am Anfang, aber: Es lohnt sich! So gewinnen Sie und Ihre Lebensgefährten einen Überblick, wie die Situation objektiv ist. Häufig weicht die „gefühlte“ Wirklichkeit“ von der „objektiven Wirklichkeit“ ab.

Als letztes möchte ich Ihnen ans Herz legen zu schauen: Was läuft denn gut zwischen Ihnen und Ihrer Lebensgefährtin? Wo sind Sie und Ihre Lebensgefährtin zufrieden miteinander? Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich zu sagen, was gut läuft. Bedanken Sie sich bei Ihr, dass sie für Sie da ist als Beispiel.

Und wenn Sie denken: Die Lage ist schon so verfahren, da kommen wir nicht mehr raus. Wenn Sie beide bereit sind Energie und Kraft zu investieren, wäre vielleicht eine Paarberatung hilfreich. Dort können Sie beide in einem geschützten und angriffsfreien Raum die Herausforderungen bearbeiten, die bei Ihnen als Paar anstehen.

Nun hoffe ich, lieber TC, dass Sie etwas für sich aus meiner Antwort herausziehen können, was Ihnen hilft. Ich freue mich, wenn Sie mir in der Bewertung meiner Antwort eine kleine Rückmeldung dalassen, ob Sie sich gut aufgehoben und verstanden gefühlt haben. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Lebensgefährtin von Herzen alles Gute!

Ihre Christina Schulz





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