Navigation Psychomeda.de
Das Psychologie-Portal

Ich möchte, dass meine Freundin mir wieder vertraut und zurückkommt

Nico (m, 31) aus kassel: Guten Tag, ich bin seit 2 Wochen von meiner Freundin getrennt. Sie hat eine depressive Vorgeschichte aufgrund ihrer vorherigen Beziehungen. Sie ist geschlagen wurden, hat nie Liebe der Mutter erfahren usw. Ich habe sie kennengelernt und sie hat mir gesagt, dass es schwer wird, dass sie mir vertraut, mich mögen wird usw. Ich habe hart dafür gekämpft und es geschafft. Wir waren 4 Monate zusammen. Wir wollten vor 3 Wochen zusammenziehen. Ich habe mein festes Gehalt. Sie ist auf grund ihrer Krankheit ausgesteuert und ALG1 Empfängerin. Ich hatte noch ein wenig Erspartes auf der Bank plus mein Gehalt. Wir haben ein schöne Wohnung gefunden, eine tolle Küche gekauft, vor lauter Euphorie habe ich aber sehr vergessen, auf das Geld zu achten. Nachdem sie dann von mir erfahren hat, dass kaum noch Geld da ist, hat sie behauptet, dass ich sie angelogen habe, und Schluss gemacht. Gestern wollte ich ein klärendes Gespräch mit ihr, habe ihr online einen Stern gekauft und auf ihren Namen taufen lassen. Mit Widmung, damit sie weiß, was sie mir bedeutet. Sie hat es sich nicht einmal angesehen. Ich habe ihr Vertrauen missbraucht sagt sie und sie will nie wieder mit mir zusammen sein. Da ich eine Kämpfernatur bin, würde ich alles dafür tun, dass sie mir wieder vertraut. Sie sagte gestern, dass ich wie ein Fremder für sie bin,und ganz weit weg sei. Aufgrund ihrer Krankheit ist sie in Behandlung bei einer Psychologin. Was kann ich tun, um das Vertrauen zurückzugewinnen? Ich möchte sie nicht aufgeben. Was kann ich tun? Wie muss ich mich verhalten? ICH BRAUCHE DRINGEND HILFE

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Nico,

vielen Dank für die offene Schilderung Ihres Anliegens und Ihr Vertrauen.

Es klingt ziemlich anstrengend, was Sie schreiben, mir fällt auf, dass Sie sich als Kämpfernatur sehen und dass Sie hart um Ihre Freundin gekämpft haben. Ist es das, was Sie kennen und in Verbindung bringen mit einer Beziehung? Dass Sie um Liebe und Zuneigung kämpfen müssen und vielleicht das schon immer tun mussten, auch als Kind oder Jugendlicher? Können Sie sich vorstellen, dass Ihnen jemand Liebe schenkt, einfach so, weil Sie es sind?

Es ehrt Sie, dass Sie Ihr Geld eingesetzt haben für eine gemeinsame Wohnung und eine Küche und ich verstehe gut, dass Sie sich einerseits schlecht fühlen, weil Sie angeblich gelogen hätten, andrerseits sich aber schuldig fühlen, dass Ihre Freundin sich getrennt hat. Sie sind jedoch nicht schuld, es ist die Geschichte Ihrer Freundin, dass ihr Leben von Lieblosigkeit und Brüchen geprägt war, sie kennt es wohl nicht anders, so auch nicht, Vertrauen zu schenken, ohne Bedingungen. Geld ist für sie vielleicht ein Mittel, um Sicherheit zu spüren und um Ängste zu bekämpfen und nicht so spüren zu müssen. Es ist auch nicht in Ordnung, zumindest meine Meinung, dass Sie alleine für alles aufkommen sollen. Es ist gut, dass Ihre Freundin in Therapie ist, so ein Therapieprozess dauert jedoch lange und ist für Angehörige und Freunde oft schlecht auszuhalten.

Sie haben nun Ihre Wertschätzung gezeigt, indem Sie ein wunderbares Geschenk gekauft und gegeben haben und fühlen sich mit Recht nun nicht gewürdigt. Auch das ist die Geschichte Ihrer Freundin, Sie weist Ihnen die Verantwortung zu für ihr Befinden und vermittelt Ihnen Schuldgefühle. Und nun wird es Ihre Geschichte... Auch Sie bringen ja Erfahrungen in diese Beziehung ein und handeln oftmals unbewußt. Daher eben meine Einleitung, ob Sie kämpfen müssen um Liebe, weil es sonst nach Ihren Erfahrungen nichts Gutes sein kann? Nehmen Sie leicht die Schuld und die Verantwortung auf sich für andere Menschen?

Ich verstehe, dass Sie Ihre Freundin unbedingt wieder haben wollen, sich wünschen, dass sie Ihnen wieder vertraut. Jedoch können Sie diese Wünsche nicht erzwingen, sondern nur für sich selbst etwas tun. Wenn Ihre Freundin nicht mehr zurück kommt, ist es schwer, doch es gibt nur eins, dass Sie dies akzeptieren. Ich kann mir vorstellen, dass auch für Sie einige Beratungsstunden gut wären, um herauszufinden, warum Sie so an dieser Beziehung festhalten, warum Sie so kämpfen (müssen), obwohl es Ihnen augenscheinlich nicht gut tut. Ist es Ihre unbewußte Aufgabe, jemanden retten zu müssen, um sein zu dürfen?

Ich wünsche Ihnen Klarheit, Mut und Kraft, sowie eine baldige gedeihliche Veränderung!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

Bitte bewerten Sie meine Antwort, danke!
Bewertung durch den Fragensteller:
Antwort hat mir weitergeholfen.. bereit aufzugeben, bin ich noch nicht

Mehr zum Thema auf Psychomeda

Online-Beratung

Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...


Therapeuten

Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...


Beliebt auf Psychomeda


TwitterSocial Feed



Folgen Sie uns auf Twitter


Qualität

Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter