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Ich leide darunter, dass mein Partner keine Nähe zulassen kann

Jusu (w, 29) aus Koblenz:

Ich(29)seit 1 Jahr vergeben. Er: bis vor 1 Jahr in Therapie, vorher 10 Jahre sucht, durch Tod des Vaters u eigene TumorErkrankung, frühe Vaterschaft mit 24 u Scheidung mit 28. Angst vor neuer Vaterschaft. Oton: noch ein Kind und er würde sich umbringen (liebt sein Kind, aber finanziell ist er total unten) kann nicht entspannen, kennt es nicht anders als durch kiffen, tut er aber seit Beginn der Therapie nicht mehr. Emotional u generell sehr kontrolliert, teilweise schon zwanghaft.

Seit Beginn unglaublich wenig körperlich ,kaum Sex ,nicht mal küssen u körperliche Nähe. Ich vermisse das sehr. wenn es mal zum Sex Kommt ist s recht kurz (als ob es eine Sache ist, die man erledigen muss). Generell verdrängt er auch viel, der Tod seines Vaters ist nicht verarbeitet. Er weiß um die Probleme. wir führten auf meinen Wunsch hin schon 3 Gespräche bezüglich Bedürfnisse, er versteht-und tut nichts.

Ich weiß dass er sehr beschäftigt ist seinen Alltag und Job auf die reihe zu bekommen, hat auch Erfolg, aber ich leide darunter da wir faktisch kaum Beziehungsleben haben. Und ich habe das Gefühl dass er nicht genug Gefühle hat für mich. Meine Alarm Signale und Gesprächsanfragen Fruchten nicht, ich merke wie meine liebe schwindet. Fühle mich hilflos.

Es kommt mir fast vor als meide er Situationen, wo es zu Sex kommen könnte. Ich habe viel Geduld, aber nun Zweifel ich daran dass er mich überhaupt liebt oder braucht er keine Nähe? Hat es Sinn um die Beziehung zu kämpfen? menschlich liebe ich sehr viel an ihm, aber körperlich, sexuell fehlt es Komplett.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Jusu,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie beschreiben sehr reflektiert Ihre Beziehungssituation, unter der Sie leiden. Ihr Freund scheint sehr wenig in Kontakt mit sich selbst, seinen Gefühlen und seinen Bedürfnissen zu sein. Vielmehr versucht er den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden, Erfolg zu haben und scheint damit ausgefüllt zu sein.

Sie haben bereits Gespräche initiiert und die Erfahrung gemacht, dass er zwar Ihre Seite verstehen kann, doch dies ändert nichts an seinem Verhalten und seiner Offenheit für Veränderungen. Seine Verhaltens- und Gefühlsmuster scheinen tief verwurzelt und nicht einfach so zu ändern, selbst wenn er es wollte. Dazu wäre eine psychologische Begleitung notwendig, zu der er aber bereit sein müsste.

Ich kann es gut verstehen, dass Ihre Geduld langsam am Ende ist und Ihre Gefühle sich für ihn verändern. Der andauernde Verzicht auf körperliche und seelische Nähe sind wie permanente Abweisungen und Verletzungen, die Sie ertragen und unter denen Sie leiden.

Wenn Ihr Freund nicht erkennt, dass es für die Weiterführung der Beziehung notwendig ist, dass er sich verändert, können Sie wenig tun. Doch Sie können sich bewusst darüber werden, ob Sie noch in der Partnerschaft bleiben wollen. Auch wenn es schmerzlich ist zu erkennen, dass Ihr Partner zu wirklich authentisch erlebter und gelebter Nähe erstmal nicht fähig ist.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte.

Mit herzlichem Gruß aus Berlin

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Antwort und Bestärkung, ich werde das Gespräch suchen /Therapie ansprechen und dann weiter entscheiden! Vielen Dank für Ihre Mühe!

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