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Ich lebe auf Distanz zu meinem Freund, er schwankt so zwischen Anklage und Liebe

noname (w, 38) aus barcelona: hallo,
ich wuerde gerne wissen welche moeglichkeit ich habe, meinem freund, vater meines kindes zu begegnen der seit ich ihn kenne, nur projeziert. kann diese projektion auch wieder aufhoeren? ich bin die boese, dann wieder die gute, schlechte mutter, tolle mutter, hysterisch, ruhiger mensch.. etc. er schwankt immer zwischen anklage und liebe. moechte mich fuer seine unzufriedenheit staendig verantwortlich machen. ich bin ein zufriedener mensch, hatte sehr viel geduld mit ihm, leider jetzt nicht mehr. das geht schon so 3 jahre. ich dachte es hoert irgendwann auf. ausserdem weiss ich, dass es an seinen problemen liegt. alkohol liegt hinter ihm, organisatorische prob auch. aber es ist nicht besser geworden.
jetzt leb ich mal auf distanz, es ist besser, aber es kommt immer wieder zu absoluten spitzen. hab gar keine lust mehr zurueckzugehen. aber mein baby soll seinen vater kennen, den einen teil des vaters. den anderen moechte ich nie wieder sehen. was koennen sie mir raten? kann sich so eine situation verbessern, oder sind wir fuer ewig darin gefangen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe noname,

danke für Ihr Vertrauen, es klingt ganz schön anstrengend, was Sie da schreiben.

Seit drei Jahren sind Sie mit Ihrem Partner zusammen, der Ihren Schilderungen nach wenig dazu tut, um ein harmonisches Leben mit Ihnen und dem Kind zu führen. Ich kann mir vorstellen, dass er nie gelernt hat, die Verantwortung für sich und seine Befindlichkeiten zu übernehmen. Es ist auch viel einfacher, dies auf jemanden anderen zu übertragen, in diesem Fall auf Sie. Sie fragen, ob das je aufhört und dass Sie leider keine Geduld mehr mit ihm haben. Ich bewundere Sie, dass Sie das drei Jahre mitgemacht haben, bevor Sie Konsequenzen zogen. So leid es mir tut, aber ich glaube, dass es ohne professionelle Hilfe für ihn nicht aufhören wird und dass es richtig war von Ihnen, auf Distanz zu gehen. Sie können ihm nicht helfen, wenn er sich nicht selber helfen will.

Jeder ist nur für sich verantwortlich und Sie insbesondere noch für Ihr minderjähriges Kind. Um sich Hilfe zu holen in Form z.B. von Psychotherapie oder erstmal einer Beratung gehört die Einsicht. Ob Ihr Freund dazu gelangen wird, wissen wir nicht. Dass Sie für Ihr Kind den Vater wollen, ist natürlich und nachvollziehbar. Unter den gegebenen Umständen aber ist es notwendig, dass Sie ein ernsthaftes Gespräch mit ihm führen. Führen Sie ihm vor Augen, dass Sie so nicht weitermachen können und wollen und dass Sie erwarten, dass er sich Hilfe holt. Wenn er das nicht will, dann ist die Konsequenz eben die Trennung und auch eine große Beschränkung des Kontakts zum gemeinsamen Kind. Dem Kind ist nicht gedient mit einer spannungsgeladenen Partnerschaft, in der alle unglücklich sind.

Vielleicht rüttelt ihn das etwas auf und er denkt über eine Therapie nach. Wenn jedoch nicht, dann können Sie es nicht ändern, aber für sich und das Kind entscheiden.

Ich wünsche für Sie, dass Ihr Partner Einsicht zeigt und sich Hilfe holt, sowie Ihnen eine gedeihliche Entscheidung, wie auch immer die aussehen wird.

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktiekrin für Psychotherapie

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Bewertung durch den Fragensteller:
ich hatte mir schon gedacht, dass es an mangelnder einsicht lag. vielen dank fuer die antwort, und ich werde im notfall konsequenzen ziehen.

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