Ich habe solche Angst, meinen Freund zu verlieren

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Mini,

danke für Ihr Anliegen, das mich fast ein wenig traurig machte. Ihnen geht es sehr schlecht und Sie geben sich die Schuld an der Situation ohne zu hinterfragen, warum Ihr Freund sich so benimmt.

Ich weiß nicht, ob ich Ihnen helfen kann, aber ich will versuchen, etwas zu sortieren und Ihnen meinen Eindruck zu schildern. Ich verstehe auch sehr gut, dass Sie Angst haben, Ihren Freund zu verlieren und dass Ihnen momentan alles auf den Bauch schlägt.

Sehr verwunderlich finde ich jedoch, dass Ihr Freund ohne Ihr Wissen ein Haus kauft. Das zeugt nicht von großer Wertschätzung Ihnen gegenüber. Auch schreiben Sie weiter nur von Sachen, die ihn stören an Ihnen und Ihrer Familie, aber was stört Sie an ihm? Dass sich Ihre Familie eingemischt hat, ist natürlich übergriffig, ich kann mir aber vorstellen, dass das in bester Absicht geschah. Nun spüren Sie aber die Nachwirkungen dieses Eingreifens, Ihr Freund kann sich nichts mehr vorstellen, was ein glückliches junges Paar miteinander normalerweise so plant.

Ich bin der Ansicht, Sie sind nicht allein schuld an der Misere, Ihr Freund trägt dazu erheblich bei. Mir kommt es so vor, als fügten Sie sich immer seinen Wünschen und stellten Ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Warum wollen Sie mit einem Mann, der Ihnen Zittern und Bauchschmerzen verursacht, eine gemeinsame Zukunft? Ich habe das Gefühl, es sind nur Ausreden, die er gebraucht, um sich nicht fest binden zu müssen. Ansonsten würde er zusammen mit Ihnen das Gespräch mit der Familie suchen und schauen, dass alles wieder in Ordnung kommt.

Kann es sein, dass Sie sich schon oft in Ihrem bisherigen Leben die Schuld an allem, was so geschah, gegeben haben? Das ist natürlich für Ihren Freund sehr bequem, wenn Sie die Schuld auf sich nehmen, da muss er sich nicht fragen, wieweit er auch zu dem Chaos beiträgt.

Gehen Sie einmal in sich, was spüren Sie da? Was wollen Sie und wie soll eine glückliche Partnerschaft aussehen? Kann Ihnen dieser Mann das geben? Oder wäre eine Trennung sinnvoll? Haben Sie womöglich Angst, niemanden mehr zu finden, dass Sie so an ihm festhalten?

Sprechen Sie mit ihm, teilen Sie ihm Ihre Bedingungen mit und überlegen Sie, wie Sie Ihr Leben gestalten wollen, in Eigenverantwortung oder in Abhängigkeit eines Mannes, der mir nicht so vorkommt, als ob er ein besonderes Interesse an einer guten Beziehung hat. Denn das bedeutet auch, daran zu arbeiten und jeden Tag wieder von neuem sich zu bemühen.

Vielleicht könnten Ihnen einige Gesprächsstunden bei einem geeigneten Berater helfen, Ihren Weg und Ihre Wünsche zu finden und Ihr Selbstbewußtsein zu stärken.

Anbei unten stehend noch ein Link zu einem Buch, das ich Ihnen zu diesem Thema empfehle.

Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut sowie eine Klärung der Lage!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltliche Trauerrednerin

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