Ich habe extrem große Angst davor, mich von meiner Frau zu trennen
Jonas (m, 30) aus Heidelberg: Liebes Psychomeda-Team,
Ich bin seit 8 Jahren mit meiner Frau zusammen und wollte aber schon vor 6 Jahren die Beziehung beenden, da ich sehr unglücklich bin. Ich konnte es bisher aber einfach nicht, weil ich extrem große Angst davor habe es ihr zu sagen. Ich habe es immer wieder vor mir hergeschoben und Ausreden gesucht, wie 'sie schreibt ja bald Examen'.
Über die Zeit habe ich mich in der Beziehung komplett verloren. Vorher war ich sehr glücklich mit meinem Leben. Auch weil ich damals Anfang 20 und sehr viel los war in meinem Leben. Heute bin ich fast nur ausgelaugt und denke jeden Tag zurück an die 'guten Tage' in Freiheit.
Das Grundproblem: ich ein sehr konfliktscheuer Mensch bin, der schnell nachgibt und sie kann das gut ausnutzen und hat viel Macht in der Beziehung. Ich wollte zB gar nicht heiraten, aber sie hat mich soweit manipuliert, dass ich ihr einen Antrag gemacht habe und wir geheiratet haben.
Meine Mutter hat außerdem seit kurzem Krebs, was mich zusätzlich sehr belastet. Meine Frau möchte jetzt auch Kinder bekommen und ich kann einfach nicht widersprechen. Ein gemeinsames Kind würde die Situation noch viel schlimmer machen.
Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet und alles immer in mich hineingefressen. Aber ich kann einfach nicht mehr und hätte am liebsten schon letztes Jahr Hilfe aufgesucht. Aber seit Corona sind wir immer Zuhause im Home Office, und ich habe keine Möglichkeit unbemerkt zu einem Termin zu gehen.
Danke, lG!
Ich bin seit 8 Jahren mit meiner Frau zusammen und wollte aber schon vor 6 Jahren die Beziehung beenden, da ich sehr unglücklich bin. Ich konnte es bisher aber einfach nicht, weil ich extrem große Angst davor habe es ihr zu sagen. Ich habe es immer wieder vor mir hergeschoben und Ausreden gesucht, wie 'sie schreibt ja bald Examen'.
Über die Zeit habe ich mich in der Beziehung komplett verloren. Vorher war ich sehr glücklich mit meinem Leben. Auch weil ich damals Anfang 20 und sehr viel los war in meinem Leben. Heute bin ich fast nur ausgelaugt und denke jeden Tag zurück an die 'guten Tage' in Freiheit.
Das Grundproblem: ich ein sehr konfliktscheuer Mensch bin, der schnell nachgibt und sie kann das gut ausnutzen und hat viel Macht in der Beziehung. Ich wollte zB gar nicht heiraten, aber sie hat mich soweit manipuliert, dass ich ihr einen Antrag gemacht habe und wir geheiratet haben.
Meine Mutter hat außerdem seit kurzem Krebs, was mich zusätzlich sehr belastet. Meine Frau möchte jetzt auch Kinder bekommen und ich kann einfach nicht widersprechen. Ein gemeinsames Kind würde die Situation noch viel schlimmer machen.
Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet und alles immer in mich hineingefressen. Aber ich kann einfach nicht mehr und hätte am liebsten schon letztes Jahr Hilfe aufgesucht. Aber seit Corona sind wir immer Zuhause im Home Office, und ich habe keine Möglichkeit unbemerkt zu einem Termin zu gehen.
Danke, lG!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo Jonas,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie harren seit 6 Jahren in einer Beziehung aus, in der Sie sich sehr unglücklich fühlen. Sie lassen sich von Ihrer Frau dominieren, geben ihr die Macht Sie zu überreden und haben Angst, ihr die Wahrheit zu sagen und sich zu trennen. Das ist psychisch enorm belastend auf Dauer, Sie führen quasi ein inneres Doppelleben, das Sie vor Ihrer Partnerin geheim halten müssen. Ich verstehe sehr gut, dass Sie sich nur noch ausgelaugt fühlen.
Die Frage ist: Wovor haben Sie so große Angst, dass Sie lieber bleiben? Ist es die Angst, nach der Trennung allein zu sein? Fürchten Sie die Aggressionen/ Reaktionen Ihrer Partnerin, wenn Sie sich abgrenzen und sich trennen? Wie waren Ihre früheren Bindungserfahrungen als Kind? Gab es diese Dynamik schon früher, z.B. zwischen Ihren Eltern oder zwischen Ihnen und einem Elternteil? Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Gefühle und Reaktionsmuster auf sehr frühen Beziehungserfahrungen basieren, die dem Überleben dienten.
Ihre Frau möchte jetzt Kinder und Sie können ihr nicht widersprechen. Ein Kind würde die Situation noch mehr verschärfen, das stimmt. Es wäre auch ein Kind, das innerhalb einer elterlichen Beziehung aufwächst, die nicht mehr von Liebe getragen ist, sondern von Angst. Es würde als Beziehungsmodell lernen, dass man bei einem Partner bleiben muss, weil man zu große Angst hat sich zu trennen. Dass man lieber sich selbst aufgibt, als sich zu behaupten und sich selbst zu verwirklichen.
Es ist gut, dass Ihre Seele deutlich signalisiert, so geht es nicht mehr weiter. Nehmen Sie es als Anlass, sich jetzt therapeutische Hilfe zu suchen. Dies wird der erste Schritt raus aus ihrer kontrollierten Beziehungsenge sein, den Sie entweder mit der Wahrheit oder zunächst mit einer Ausrede ermöglichen müssen. Doch anders wird es nicht gehen, wenn Sie sich allmählich aus der Enge und dem Unglücklichsein befreien wollen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller: 
Vielen vielen Dank an Frau Wagner für die schnelle Antwort. Es hat mir für den Anfang schon sehr geholfen dass ich mich nicht alleine fühle!
Vielen vielen Dank an Frau Wagner für die schnelle Antwort. Es hat mir für den Anfang schon sehr geholfen dass ich mich nicht alleine fühle!
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