Ich fühle mich für meinen Freund verantwortlich
xxx (w, 19) aus Hennef:
Hallo liebes Psychologen-Team,
mein fast Freund (23)über den ich nun schreibe, kenne ich seit 4 Monaten. Er weiß nicht so recht, was er will und so langsam berührt es mich auch leider nicht mehr so richtig, dass er noch nicht mit mir zusammen kommen möchte etc. Grund dafür ist mein baldiger Aufenthalt in der USA (1 Jahr).
Problem ist: dass er sich glaube ich zur Zeit in einer Art Loch befindet. Er ist unmotiviert, sich einen neben Job zu suchen. Hat bis jetzt schon 2 Studiengänge abgebrochen und findet keine Ausbildung, weil sein Abschluss (Fachabi) angeblich schlecht sei. Er hat kein richtiges Ziel, seine Wohnung bezahlen seine Eltern, sein Bruder bezahlt ihm seine Freizeitaktivitäten. Unternehmungen.. auch genau das war mir fehlt. Er ist im allgemeinen unmotiviert Dinge bezüglich seiner Zukunft zu unternehmen bzw. Verantwortung zu übernehmen.
Er ist trotzdem toll. Intelligent, so weit ich das einschätzen kann, verständnisvoll und es ist das erste mal, dass ich mich bei einem Mann geborgen fühle, ohne mir negative Gedanken zu machen. Ich habe ihn sehr gern. Doch was machen? Mit ihm Bewerbungen schreiben? Ihn versuchen zu motivieren? Mit ihm Dinge unternehmen, die er sich eigentlich nicht leisten kann? Ihm sagen, er ist selbst an seiner Situation schhuld?
Ich weiß es nicht, doch ich fühle mich schon nach so kurzer Zeit in einer Art für ihn verantwortlich und würde ihm gerne dabei helfen, zu seinem alten Lebensglück oder zu dem Lebensglück zu finden, das ich habe.
Hallo liebes Psychologen-Team,
mein fast Freund (23)über den ich nun schreibe, kenne ich seit 4 Monaten. Er weiß nicht so recht, was er will und so langsam berührt es mich auch leider nicht mehr so richtig, dass er noch nicht mit mir zusammen kommen möchte etc. Grund dafür ist mein baldiger Aufenthalt in der USA (1 Jahr).
Problem ist: dass er sich glaube ich zur Zeit in einer Art Loch befindet. Er ist unmotiviert, sich einen neben Job zu suchen. Hat bis jetzt schon 2 Studiengänge abgebrochen und findet keine Ausbildung, weil sein Abschluss (Fachabi) angeblich schlecht sei. Er hat kein richtiges Ziel, seine Wohnung bezahlen seine Eltern, sein Bruder bezahlt ihm seine Freizeitaktivitäten. Unternehmungen.. auch genau das war mir fehlt. Er ist im allgemeinen unmotiviert Dinge bezüglich seiner Zukunft zu unternehmen bzw. Verantwortung zu übernehmen.
Er ist trotzdem toll. Intelligent, so weit ich das einschätzen kann, verständnisvoll und es ist das erste mal, dass ich mich bei einem Mann geborgen fühle, ohne mir negative Gedanken zu machen. Ich habe ihn sehr gern. Doch was machen? Mit ihm Bewerbungen schreiben? Ihn versuchen zu motivieren? Mit ihm Dinge unternehmen, die er sich eigentlich nicht leisten kann? Ihm sagen, er ist selbst an seiner Situation schhuld?
Ich weiß es nicht, doch ich fühle mich schon nach so kurzer Zeit in einer Art für ihn verantwortlich und würde ihm gerne dabei helfen, zu seinem alten Lebensglück oder zu dem Lebensglück zu finden, das ich habe.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe xxx,vielen Dank für Ihre ausführliche Zuschrift.
Sie beschreiben die Beziehung zu Ihrem Freund als eine Fast-Beziehung. Wenn ich es richtig verstehe, kann er sich nicht entscheiden, ob er eine feste Partnerschaft mit Ihnen eingehen möchte oder nicht. Grund dafür ist scheinbar, dass Sie bald für ein Jahr in die USA gehen werden.
Was Sie von Ihrem Fast-Freund berichten, klingt in der Tat sehr danach, dass er sich gerade orientierungslos und unmotiviert fühlt. Sie haben das Gefühl, dass er in einem Loch sitzt und aus eigener Kraft dort gerade nicht raus findet. Sie möchten ihm helfen und fragen sich was Sie für ihn tun können.
Sie können ihm nur wirklich helfen, wenn er Hilfe möchte und darum bittet. Alles andere würde bedeuten, dass Sie ihm die Verantwortung abnehmen. Das passiert ja bereits, er wird finanziell von seinen Eltern und seinem Bruder unterstützt. Einerseits ist das unterstützend für ihn, andererseits trägt es nicht dazu bei, dass er sich motivierter fühlt. Im Gegenteil, er rutscht dadurch emotional in eine Art Hilflosigkeit ab, die ihn eher lähmt.
Wenn Sie ihm also helfen wollen, nehmen Sie ihm nichts ab, sondern warten, bis ein Impuls von ihm kommt. Das wird vielleicht für Sie schwer zu ertragen sein, ist aber eine Chance für ihn, wieder zu seiner eigenen Motivation zu finden. Das betrifft auch Ihre Fast-Beziehung. Sie schreiben ja, so langsam berührt es Sie nicht mehr, dass er sich noch nicht für eine feste Partnerschaft mit Ihnen entschließen kann. D.h. Sie sind auch mittlerweile enttäuscht und resigniert darüber, dass er keine Klarheit findet.
Gleichzeitig ist er der erste Mann, bei dem Sie sich geborgen fühlen und sich keine negativen Gedanken machen brauchen. Es fällt Ihnen leicht, ihm zu vertrauen und sich mit ihm zu entspannen. Das wäre eine wunderbare Voraussetzung dafür, eine verbindliche Partnerschaft aufzubauen. So kann ich verstehen, dass Sie ihm gern dabei helfen wollen, zu seiner Lebensfreude zu finden. Sie möchten Ihre Freude und Ihr Vertrauen gerne mit ihm teilen, doch im Moment fühlt er sich unmotiviert und unglücklich.
Zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Doch halten Sie sich zurück, ihm etwas abzunehmen. Es könnte hilfreich für ihn sein, sich professionelle Unterstützung in Form von ein paar Coaching- oder Therapiestunden zu suchen. Aber auch hier ist entscheidend, ob er offen dafür ist, Hilfe zu wollen und sie anzunehmen. Sie können es ihm nur empfehlen.
Wichtig finde ich, dass Sie für sich selbst klären, was sie von dieser Fast-Beziehung wollen. Können Sie sich vorstellen, mit ihm eine Partnerschaft einzugehen und dann ein Jahr im Ausland zu sein? Wie fühlt sich das für Sie an? Haben Sie weiterhin Verständnis, auch wenn er unmotiviert bleibt? Kommt für Sie eine Partnerschaft überhaupt in Frage, wenn er sich weiterhin verweigert, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen?
In gewisser Weise klingt es für mich so, als wenn Ihr Freund wirklich noch etwas Zeit braucht, um eine eigene innere Orientierung im Leben zu finden. Was auch immer nun daraus entstehen wird – ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute.
Herzlicher Gruß
Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller: 



super, dass man uber das Internet kompetente Beratung findet!!





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