Ich finde meinen Freund nicht mehr anziehend
nsp88 (w, 24) aus Berlin: Ich habe ein Beziehungs-/ Sex-Problem. Dies betrifft meinen Freund und einen anderen Mann, zu dem ich mich sexuell hingezogen fühle.
Mein Freund und ich sind letztes Jahr 2,5 Jahre zusammen gewesen, als er ins Ausland musste. Ich habe ihn plötzlich nicht mehr vermisst; wir hatten auch Probleme. Ich bin nur ein Jahr jünger und ihm immer einen Schritt voraus; es musste immer alles von mir ausgehen, Wohnung suchen etc. Sexuell lief es das letzte halbe Jahr, ehe er fortging, auch nicht mehr, immer musste er mich 'überreden' - obwohl ich eigentlich ein sehr sexueller Mensch bin.
Als ich dann allein war habe ich ihn betrogen. Nun haben wir wieder Kontakt und er will mit mir zusammen sein. Ich weiß nicht was ich will. Ich weiß dass er mir unheimlich wichtig ist und ich ihn lieb habe. Aber manche Dinge nerven mich: Er schaut zum Beispiel total zu mir hinauf, lebt immer noch bei seinen Eltern und das finde ich unheimlich unattraktiv, es macht mich aggressiv und führt immer wieder zum Streit - Sex haben wir nicht, weil ich nicht will.
Ich denke oft an den 'Anderen'. Mit ihm fühlte ich mich immer erwachsener, unabhängiger - er behandelt mich schlechter, aber dafür bin ich auch mal auf mich allein gestellt.
Ich bin wirklich genervt von der ganzen Situation. . Vielleicht hat das Ganze auch gar nicht viel mit den Männern an sich zu tun, sondern eher mit meiner derzeitigen Situation; 24 Jahre, Selbstverwirklichung, zu viele Möglichkeiten.
Ich wäre Ihnen daher wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir irgendwie weiterhelfen könnten.
Mein Freund und ich sind letztes Jahr 2,5 Jahre zusammen gewesen, als er ins Ausland musste. Ich habe ihn plötzlich nicht mehr vermisst; wir hatten auch Probleme. Ich bin nur ein Jahr jünger und ihm immer einen Schritt voraus; es musste immer alles von mir ausgehen, Wohnung suchen etc. Sexuell lief es das letzte halbe Jahr, ehe er fortging, auch nicht mehr, immer musste er mich 'überreden' - obwohl ich eigentlich ein sehr sexueller Mensch bin.
Als ich dann allein war habe ich ihn betrogen. Nun haben wir wieder Kontakt und er will mit mir zusammen sein. Ich weiß nicht was ich will. Ich weiß dass er mir unheimlich wichtig ist und ich ihn lieb habe. Aber manche Dinge nerven mich: Er schaut zum Beispiel total zu mir hinauf, lebt immer noch bei seinen Eltern und das finde ich unheimlich unattraktiv, es macht mich aggressiv und führt immer wieder zum Streit - Sex haben wir nicht, weil ich nicht will.
Ich denke oft an den 'Anderen'. Mit ihm fühlte ich mich immer erwachsener, unabhängiger - er behandelt mich schlechter, aber dafür bin ich auch mal auf mich allein gestellt.
Ich bin wirklich genervt von der ganzen Situation. . Vielleicht hat das Ganze auch gar nicht viel mit den Männern an sich zu tun, sondern eher mit meiner derzeitigen Situation; 24 Jahre, Selbstverwirklichung, zu viele Möglichkeiten.
Ich wäre Ihnen daher wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir irgendwie weiterhelfen könnten.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe nsp88,
danke für Ihr Vertrauen. Sie haben sich in einem noch jugendlichen Alter an Ihren Freund gebunden, in einer Zeit, in der der Mensch sich noch weiterentwickelt und Dinge entdeckt, die manchmal verwirrend sind. Dass die momentane Situation Sie nervt, verstehe ich gut.
Sie vermuten, es liegt an Ihrer persönlichen Lage, nun das kann es zum einen sein, zum anderen liegt es an Ihren Beziehungserfahrungen Ihres Lebens. Sie sind, so vermute ich, eine starke Frau, die damit unbewußt Männer anzieht, die schwächer sind und wiederum unbewußt so eine Art Mutter oder große Schwester suchen. Sie haben unterschwellig das Gefühl, so ein sanfter Mann ist wie ein Bruder für Sie und mit dem Bruder schläft man nicht. Daher finden Sie Ihren Freund sexuell nicht mehr anziehend. Was ist denn Ihr Vater für ein Mann? Auch sanft und ruhig oder eher der Draufgänger, dominant und männlich?
Der andere Mann verkörpert wohl eher das unbewußte Bild eines Mannes, den Sie begehren und daher denken Sie oft an ihn und haben andrerseits aber ein schlechtes Gewissen. Sie mögen Ihren Freund, als Bruder, und ich glaube, Sie merken das ganz gut mittlerweile. Sprechen Sie mit ihm, ehrlich und ohne Schnörkel, bleiben Sie bei sich und Ihrem Gefühl, dann sind Sie authentisch und glaubwürdig. Sie sind nicht für seine Gefühle verantwortlich und Sie können Ihre Gefühle nicht befehlen. Sie haben ein Recht darauf, Ihr Leben nach Ihrem Geschmack zu führen und dazu gehört auch eine erfüllte Sexualität. Sie sind nur für sich verantwortlich und Ihr Freund hat die Aufgabe, sein selbst Leben in die Hand zu nehmen und erwachsen zu werden. Dafür kann er sich Unterstützung in Form einer Therapie holen oder eine psychologische Beratung aufsuchen. Das jedoch nur, wenn er nicht mit seinem Leben klar kommt. Es war bequem, das aber können Sie ihm nicht mehr bieten, denn die Augenhöhe ist nicht mehr gewahrt.
Zu viele Möglichkeiten kann es gar nicht geben im Leben, Selbstverwirklichung gehört dazu und Sie können niemanden retten, nur sich selbst.
Ich wünsche Ihnen Mut und Klarheit sowie ein gedeihliches Gespräch!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
www.schmitt-hp-psych.de
Bitte bewerten Sie meine Antwort, danke!
danke für Ihr Vertrauen. Sie haben sich in einem noch jugendlichen Alter an Ihren Freund gebunden, in einer Zeit, in der der Mensch sich noch weiterentwickelt und Dinge entdeckt, die manchmal verwirrend sind. Dass die momentane Situation Sie nervt, verstehe ich gut.
Sie vermuten, es liegt an Ihrer persönlichen Lage, nun das kann es zum einen sein, zum anderen liegt es an Ihren Beziehungserfahrungen Ihres Lebens. Sie sind, so vermute ich, eine starke Frau, die damit unbewußt Männer anzieht, die schwächer sind und wiederum unbewußt so eine Art Mutter oder große Schwester suchen. Sie haben unterschwellig das Gefühl, so ein sanfter Mann ist wie ein Bruder für Sie und mit dem Bruder schläft man nicht. Daher finden Sie Ihren Freund sexuell nicht mehr anziehend. Was ist denn Ihr Vater für ein Mann? Auch sanft und ruhig oder eher der Draufgänger, dominant und männlich?
Der andere Mann verkörpert wohl eher das unbewußte Bild eines Mannes, den Sie begehren und daher denken Sie oft an ihn und haben andrerseits aber ein schlechtes Gewissen. Sie mögen Ihren Freund, als Bruder, und ich glaube, Sie merken das ganz gut mittlerweile. Sprechen Sie mit ihm, ehrlich und ohne Schnörkel, bleiben Sie bei sich und Ihrem Gefühl, dann sind Sie authentisch und glaubwürdig. Sie sind nicht für seine Gefühle verantwortlich und Sie können Ihre Gefühle nicht befehlen. Sie haben ein Recht darauf, Ihr Leben nach Ihrem Geschmack zu führen und dazu gehört auch eine erfüllte Sexualität. Sie sind nur für sich verantwortlich und Ihr Freund hat die Aufgabe, sein selbst Leben in die Hand zu nehmen und erwachsen zu werden. Dafür kann er sich Unterstützung in Form einer Therapie holen oder eine psychologische Beratung aufsuchen. Das jedoch nur, wenn er nicht mit seinem Leben klar kommt. Es war bequem, das aber können Sie ihm nicht mehr bieten, denn die Augenhöhe ist nicht mehr gewahrt.
Zu viele Möglichkeiten kann es gar nicht geben im Leben, Selbstverwirklichung gehört dazu und Sie können niemanden retten, nur sich selbst.
Ich wünsche Ihnen Mut und Klarheit sowie ein gedeihliches Gespräch!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
www.schmitt-hp-psych.de
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Bewertung durch den Fragensteller: 
Danke, endlich mal ein positives Gefühl nach einer Beratung!
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