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Ich bin traurig, denn mein Mann schaut fast täglich Pornos am PC und Handy!

VanessaC (w, 42) aus Passau:

Hallo, liebes Psychomda-Team,
ich lebe seit 10 Jahren in einer eheähnlichen Partnerschaft mit einem 10 Jahre jüngeren Mann. Wir führen eine liebevolle und schöne Beziehung und sind Eltern eines kleinen Kindes.

Nun habe ich aber leider vor vier Monaten festgestellt, dass er fast täglich Pornos am PC und am Handy schaut. Außerdem ist auf diversen Internetseiten angemeldet und nimmt regen Anteil an diesen Videos. Oft verbringt er auch viel Zeit mit dem Handy im Badezimmer.

Darauf angesprochen meinte er - er gucke nur MAL so! Das Angebot gemeinsam zu schauen hat er nicht angenommen. Er wollte damit aufhören, als ich ihm sagte, dass es mich traurig mache.

Aber leider hört er nicht auf und weiß ich nun nicht, wie ich mich am Besten verhalten sollte. Vielleicht hätten Sie einen Tipp für mich? Für einen fachkundigen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar! Vanessa

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo, liebe, traurige Vanessa!
Vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Beziehungssituation zu zeigen.

Sie beschreiben hier einen typischen Fall unserer - leider im verrohen begriffenen - Wohlstandsgesellschaft, was sich u.a. auch im zunehmenden Pornokonsum äußert.

Immer mehr, an sich sehr gute und liebevolle Ehen und andere wertvolle Liebesverbindungen gehen an der Pornosucht der Männer zugrunde, oder werden zumindest dadurch unterhöhlt und in eine leidvolle Schieflage gebracht!

Seit der verhängnisvollen Freigabe der Pornographie vor einigen Jahrzehnten, beobachten wir Therapeuten und Lebensberater ein früher unbekanntes Phänomen, daß zunehmend auch viele Männer in gut funktionierenden Liebesverbindungen sich lieber beim Anschauen von - teils sogar extrem widerlich und ekelhafter - Pornofilmen selbst befriedigen, anstatt die Sehnsucht Ihrer Frauen nach Zärtlichkeit und Liebe zu erfüllen und so beklagen sich heute auch immer mehr Frauen über mangelndes Liebesverlangen Ihres Mannes.

Die zunehmende Einrichtung von Selbsthilfegruppen für Pornographie und Sexsüchtige Männer in allen größeren Städten, spricht diesbezüglich auch eine deutliche Sprache.

Ihre Seele, liebe Vanessa reagiert also auf ganz natürliche und gesunde Weise mit großer Traurigkeit auf das beziehungsschädigende Verhalten Ihres Mannes, was sehr verständlich und gut nachvollziehbar ist.

Ihr Vorschlag - diese Videos gemeinsam anzusehen - war auch keine gute Idee, denn zum einen will ja Ihr Partner wahrscheinlich genau jene Dinge sehen und miterleben, die er Ihnen nicht zumuten will und das eben vor allem auch mit anderen Frauen. So versucht er im Geheimen und ganz für sich, jene völlig selbstbezogene und zerstörerische Lust auszuleben, für die er sich vor Ihnen auch schämen müßte.

Außerdem sind solche Filme auch für Sie als Frauen schädlich, da sie z.B. unter sexuellen Leistungsdruck geraten könnten und von diesen extremen Darstellung ehern einen Abscheu gegen sexuelle Aktivitäten bekämen, als daß dadurch das Liebesverlangen zum eigenen Manne angestachelt werden würde.

Eine echte, zärtliche und vertrauensvolle Liebe - wie das ja bei Ihnen der Fall zu sein scheint – kann durch Pornographie und die leider heute allgegenwärtigen Sexdarstellungen, aufgrund der dadurch entstehenden Abstumpfung und Überreizung nur Schaden leiden!

Die Ausweichende Antwort Ihres Mannes – er würde ja nur mal so schauen – ist natürlich eine ganz platte Lüge, denn er schaut ja regelmäßig und sehr intensiv. Alles Anzeichen einer echten Sex- und Pornosucht.

Wie alle süchtigen Menschen, wird dies von ihm verheimlicht und verharmlost, wenn es dann doch entdeckt wird. Aber das Schlimmste ist, daß diese häßlichen Filme das Denken und Fühlen in schlimmer, gefährlicher Weise verändern, so daß die konsumierenden Männer dann auch im Alltag mit derlei schmutzigen Phantasien im Kopf herum laufen und keine Frau mehr anschauen können, ohne sich irgend welche, mehr oder weniger extremen Sexpraktiken vorzustellen und daran aufzugeilen.

Eine Entzug ist möglich, aber wie bei jeder Sucht nur bei Selbsterkenntnis und festem Willen erfolgreich, Davon schein Ihr Mann noch sehr weit entfernt zu sein, weil es hier auch am nötigen Leidensdruck fehlt.

Damit kommen wir zu dem, was Sie, liebe Vanessa tun könnten, um Ihre bis jetzt so gute Liebesverbindung und Ihr wertvolles Familienglück zu retten:

Weinen Sie bitte nicht heimlich in Ihre Kopfkissen, während Ihre Mann vor der Pornokiste sitzt, sondern zeigen Sie ihm ganz deutlich Ihre Traurigkeit und Ihre Unverständnis für seinen Betrug an Ihrer gemeinsamen Liebesverbindung und Sexualität! Machen Sie ihm deutlich, wie sehr er mit seinem widerlichen Tun Gefahr läuft sowohl seine eigenen Seele, wie auch die Ihre und den Bestand Ihrer Familie ernsthaft zu gefährden, dauerhaft zu belasten, oder gar zu zerstören!

Die Erfahrung zeigt aber leider, daß viele Männer bei solchen Konfrontationen zum einen das Ungesunde und Gefährliche Ihres Tuns nicht einsehen wollen und selbst dann, wenn sie Besserung geloben, meist Rückfällig werden und ein Lügengebäude aufbauen.

Leider merken viele Männer oft erst nach Jahren, wie sehr sich sich selbst und ihre liebsten Mitmenschen durch ihre Sucht geschadet haben. Außerdem sind sie dann oft für lange Zeit zu einem normalen sexuellen Kontakt gar nicht mehr fähig.

Nur, wenn es Ihnen also gelingt, Ihrem Manne die Ernsthaftigkeit Ihrer Bedrückung und die reale Gefährdung Ihrer Partnerschaft wirklich klar zu machen, besteht eine echte Chance, daß er wieder zu einem gesunden Liebesleben zurück finden kann.

Einige freie Wohlfahrtsverbände bieten kostenlose Ehe- und Sexualberatung an, wo Sie gegebenenfalls auch allein hingehen könnten, um Ihre große Liebe zu retten, oder sich für eine mögliche Trennung zu stärken. Die Erfahrung zeigt, wenn Frauen wirklich entschlossen und stark genug für eine mögliche Trennung sind, sie damit die besten Argumente haben, die Beziehung zu retten, wenn sie das denn dann überhaupt noch wünschen.

Liebe Vanessa, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas mehr Klarheit in Ihre traurige Beziehungssituation bringen und eine mögliche Richtung zur Gesundung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei dem jetzt so notwendigen nächsten Schritt zur offenen Aussprache mit Ihrem Partner und der Erarbeitung einer neuen gemeinsamen Beziehungsgrundlage, damit Sie endlich wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden und Ihr Familienglück gemeinsam genießen können!

Für heute Grüße ich Sie recht herzlich als Ihr
Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychologie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255.

*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Ihre Antwort hat mir sehr geholfen,ich sehr dankbar.Ihr Angebot,mich nochmal an Sie wenden zu dürfen tut mir sehr gut.Danke schön.

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