Häusliche Gewalt mit traumatischen Folgen.
Niba8e (w, 37) aus Gummersbach: Mein Mann und ich sind seit 14 Jahren verheiratet, wir haben 2 Kinder im Alter von 11 und 13 Jahren. Anfangs lief unsere Ehe wie im Bilderbuch. Wir konnten miteinander reden jeder hat Rücksicht auf die Gefühle genommen. Durch mehrere Jobwechsel meines Mannes,finanzielle Sorgen, Mobbing auf dem Arbeitsplatz, baute sich immer mehr Frust und Aggression auf. Er hat es an den Kindern und mir ausgelassen, psychische Gewalt und auch körperliche. Zur Polizei habe ich mich nicht getraut aus Angst die Kinder zu verlieren. Er war oft unterwegs. Ich war in 12 Jahren insgesamt 5 mal mit einer Freundin feiern. Aufgrund seiner COPD war er 6 Wochen in Reha,wo er eine 3 wöchige Affäre mit einer Frau hatte. Er ist jeden Tag mit ihr essen gegangen, ins Kino etc. Die Kinder und ich hatten zu Hause deshalb kein Geld für Essen und Miete. Als ich das raus gefunden habe und mit ihm reden wollte, hat er es 6 Wochen geleugnet und mich fertig gemacht. Die letzten 2 Wochen war fast täglich meine Freundin mit ihrem Partner hier und hat teilweise seine Ausbrüche miterlebt und der besten Freundin meines Mannes erzählt und mir Kontaktverbot erteilt. Außerdem habe ich meine Freundin drei mal nach Hause gefahren und mich dann dort verquatscht(einmal 3 St., einmal 1,5 St. und einmal 20 Min). Beim letzten mal ist er ausgerastet, hat geschrien bis die Kinder aus dem Bett kamen und die Tisch Deko zerstört (er war betrunken). Außerdem macht er mich bei meinen Freunden schlecht und erzählt ich würde die Familie vernachlässigen.Ich fühle mich misshandelt und eingesperrt.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Schön, dass Sie den Mut haben sich bei den Beratern von Psychomeda zu melden und ihre Geschichte öffentlich schildern.Was Ihnen passiert ist, hinterlässt Spuren in Ihrer Seele und wird als häusliche Gewalt bezeichnet. Das Verhalten Ihres Mannes kann im Zusammenhang mit seiner schweren Erkrankung und den Erlebnissen stehen. Ich möchte das keinesfalls schönreden, denn auch wenn jemand krank ist besteht kein Recht, so mit seiner Familie umzugehen.
Am meisten leiden die Kinder darunter.
Die Kontrolle der sozialen Kontakte, das Vergrämen von Freunden, Familie und Bekannten oder die Missachtung der Privatsphäre, gehören ebenfalls zu Formen der häuslichen Gewalt in der Ehe und außerhalb der Ehe.
Ob sich Ihre derzeitige häusliche Situation nochmal zum Guten wendet, lässt sich nicht vorhersagen. Wenn Sie es wirklich nicht mehr aushalten können, sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob es nicht besser ist, sich von Ihrem Mann zu trennen. Je länger Sie die Situation aushalten, desto schwerer sind die psychischen Folgen für Sie und Ihre Kinder.
Seit 2002 gibt es das Gewaltschutzgesetz. Das Gewaltschutzgesetz hat im Besonderen den Schutz von Personen vor Gewaltakten im privaten häuslichen Raum und bei Gewalt in der Ehe zum Zweck. Zwar werden solche Gewalttaten im Rahmen des Strafrechts verfolgt, doch dieses Gesetz regelt noch zusätzliche Prämissen. Das Gewaltschutzgesetz erlaubt bspw. der Polizei, die gewalttätige Person (zeitweise) der Wohnung zu verweisen, sodass das Opfer in der selbigen bleiben kann und nicht anderswo Zuflucht suchen muss.
Wenn Sie nicht gleich zur Polizei gehen wollen, gibt es als erste Anlaufstelle das bundesweite Hilfetelefon bei „Gewalt gegen Frauen“. Unter der kostenlosen Rufnummer 08000 – 116 016 können Sie als Betroffene Unterstützung und Hilfe erfahren. Das Telefon ist 24 Stunden lang erreichbar.
Die Internetseite des Hilfetelefon unter: „hilfetelefon.de“ dort gibt es sogar eine „sofort Chatfunktion“.
Zu erwähnen ist noch der Bundesverband für Frauennotrufe und Frauenberatungsstelle. Die Internetseite ist unter: frauen-gegen-gewalt.de zu erreichen.
Zu vergessen sind nicht die Frauenhäuser, wo Sie mit Ihren Kindern nach der Trennung erstmal unterkommen können.
Nur Sie können etwas an Ihrer Situation ändern. Haben Sie Mut und trauen sich!
Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.
Monika Rudolph HPP
Über eine wertschätzende Bewertung meiner kostenfreien Auskunft würde ich mich freuen.
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