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Gibt es noch eine Chance für uns?

Lupus (w, 31) aus Hannover: Ich u mein Mann (seit 5 J.). Er hatte nach 1 Jahr eine Affaire, wir arbeiteten gemeinsam daran. 1Jahr später wurde ich ungewollt schwanger, wir entschieden uns dafür u zogen zu meiner Familie. Er wurde Pendler u fing außerdem ein Fernstudium an. Er war sehr gestresst.Mein Mann hat schon 2 Kinder, ich habe den Kontakt unterstützt.

Nach der Geburt hat es sich verändert, er wollte weniger Nähe. Wir hatten immer eine rege Sexualität sehr viel Körperlichkeit. Mit der Zeit wollte er gar keine sexualität mehr u zog sich immer mehr zurück. 3 Jahre später haben wir seit 1,5 Jahren keine sexualität mehr u er will auch nicht bei mir im Bett schlafen.

Wir haben uns für seinen Auszug entschieden, ich sehe dass er unglücklich ist, Rückenschmerzen hat jede Nacht (Kur half nicht da psychosomatisch) u ich bin traurig u möchte die Ehe nicht beenden.

Ich frage mich immer, was ich falsch gemacht habe (er hat einige dinge genannt die ich auch einsehe, ich bin eine dominante Frau),ich verstehe nicht warum er nicht kämpft, keine Nähe will etc. gibt es eine andere? Er sagt nein, aber meine Gefühl ist unsicher.

Die Zukunft stellt er offen, ich weiß gar nicht, woran ich bin. Macht er nur gut Wetter oder gibt es noch eine Chance? Er zieht nun aus und wir haben alle Dinge getrennt (Unterhalt geklärt u so) damit jeder eigenständig leben kann, haben besuchswochenemden fürs Kind besprochen, für uns nichts.

Ich versuche Raum zu geben will ihn nicht drängen, aber nicht zu wissen was ist u dieser Schmerz ihn/uns zu verlieren ist einfach groß. Was denken Sie dazu?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Lupus,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es ist schmerzlich für Sie nicht zu wissen, wie es mit Ihrer Partnerschaft weitergeht. So schwer es ist, diesen Schmerz gilt es nun ganz und gar anzunehmen.

Sie sind scheinbar sehr auf Ihren Partner innerlich fixiert, wie er sich verhält oder nicht verhält, wie er sich entscheidet. Sie verstehen nicht, warum er nicht kämpft. Doch es gibt nichts, worum er kämpfen könnte. Gefühle verändern sich, sie unterliegen der Wandlung. Das ist ganz natürlich, aber eben auch schmerzlich.

Solange Sie sich gegen die partnerschaftliche Umbruchssituation wehren und im Widerstand sind, kann sich wenig verändern, im Gegenteil, der Druck wird nur steigen. Ihr Mann braucht jetzt in seiner Unklarheit auch emotionalen Raum. Liebe entsteht und wächst nicht unter Kampf, Druck und Erwartung. Deshalb ist es wichtig, dass Sie jetzt ihre innere Ausrichtung von Ihrem Partner auf sich selbst lenken.

Fangen Sie an, für sich selbst liebevoll zu sorgen. Kümmern Sie sich um Ihren Schmerz und lassen Sie die Beziehung - so wie sie bisher war - los. Loslassen heißt, sämtliche Hoffnungen und Absichten erst einmal aufzugeben und sich der Unsicherheit und dem Schmerz zu stellen. Etwas stirbt, damit etwas Neues entstehen kann. Das ist die größte Chance, die sie beide haben, ganz gleich, was daraus erwächst.

Es gibt nichts, was Sie falsch machen, denn jede Beziehungsdynamik hat auch ihre Wachstumsgrenzen, die es zu respektieren gilt.

Sie können sich die Dinge, die Ihr Partner Ihnen vorwirft, aufmerksam anschauen. Was bedeutet es, wenn Sie oder er sagen, Sie sind dominant? Dominanz ist auch Kontrolle - vielleicht gibt es Lebensbereiche, in denen Sie den Dingen mehr Lauf und Entwicklung zugestehen könnten?

Wenn Sie merken, dass Ihnen dies allein schwer fällt, können Sie sich für ein paar Stunden therapeutisch begleiten lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass das hilfreich für Sie sein kann.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Eine liebevolle und auf mich bezogene Antwort die mich zum nachdenken anregt und und in einigen Punkten etwas wahres in mir trifft. Danke

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