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„Murmeltiertag“ – die Chance, jeden Tag neu beginnen zu können!

Felicitas Waltemath In Momenten des Innehaltens können sich auch Bedauern und Reue zeigen: Über vermeintlich verpasste Chancen, Fehlentscheidungen oder hinsichtlich des eigenen Verhaltens in der Vergangenheit. Die Beschäftigung damit bewirkt auch immer ein Eintauchen in Erinnerungen und damit evtl. auch das Wiederbeleben alter Gefühle. Bedauern, Schuldgefühle und Reue sind negative Gefühle, die negative Gedanken magnetisch anziehen und das Unwohlsein verstärken. Grübeln kann zu einem mächtigen Energievampir werden. – Rufen Sie daher heute für sich den ‘‘Murmeltiertag‘‘ aus! Denn Sie kreieren heute Ihr Morgen. - von Felicitas Waltemath, November 2016
Der US-amerikanische Film ‘‘Und täglich grüßt das Murmeltier‘‘ (‘‘Groundhog Day‘‘, 1993) zeigt unterhaltsam die Läuterung des unliebsamen Zeitgenossen Phil, der den Menschen und der Welt nur arrogant und zynisch begegnen kann und egozentrisch auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Gefangen in einer Zeitschleife sowie zusätzlich erschwerend durch einen Schneesturm an den Ort gefesselt, erlebt er diesen einen 2. Februar immer wieder und wieder. Diese Zeitschleife erlebt allerdings nur Phil, während für alle anderen Menschen dieser Tag ein neuer Tag ist, auf den sich alle freuen. Nur Phil kann die täglichen Wiederholungen wahrnehmen, die ihn zunächst quälen, dann maßlos werden und schließlich am Leben verzweifeln lassen.
‘‘‘Sein Erleben und seine Erfahrungen ändern sich erst mit dem Augenblick, in dem Phil seine innere Haltung verändert: Er macht fortan das Beste aus diesem Tag – jeden Tag aufs Neue!‘‘‘

Indem er sein Denken und Handeln täglich ein wenig weiter in die Richtung eines sinnerfüllten und freudigen Tages bewegt, verändert sich auch Phil. Da er akzeptiert, dass er sein Leben nun offenbar stets an diesem Ort und immer an diesem Tag lebt, hält er nach Möglichkeiten und Gelegenheiten Ausschau, diesen Tag mit freudvollen Begegnungen und Ereignissen zu füllen. Es liegt ganz in seiner Hand, wofür und wie er diesen Tag nutzt. Die täglichen Wiederholungen werden so zu Chancen für Mitgefühl, Zuwendung, Persönlichkeitsentfaltung und Lebensfreude. Nichts muss – alles kann! Phil spürt nun die Gewissheit in sich, dass er nur dazu gewinnen kann.

Wie viele Menschen fühlen sich in einer Zeitschleife gefangen?

Tag ein, Tag aus die gleichen Routinen und die gleichen Pflichten…
So entlastend Routinen im Alltag auch sein können, so sehr können sie ggf. auch die eigene Lebendigkeit unter sich begraben. Passiert dies, schleicht sich häufig - zunächst noch unbemerkt - eine Lebenskrise an. Es stellt sich dann vielleicht die Frage:

Bin ich glücklich, oder gebe ich mich nur zufrieden?


Das Beste aus jedem Tag zu machen, heißt auch das Beste zu geben. Doch was genau kann darunter verstanden werden? Wie jeder Tag, so ist auch Ihr Bestes, das Sie zu geben haben, jeden Tag anders. Manchmal ist das Beste, sich auszuruhen und sich zurückzuziehen. An anderen Tagen ist das Beste, sich zu engagieren und aktionsfreudig das Ruder in die Hand zu nehmen.

Diese beiden Pole ‘‘Ruhe‘‘ und ‘‘Aktion‘‘ bilden die äußeren Punkte der Bandbreite, einen Tag zu gestalten.

Die Vergangenheit ist vorbei und die Zukunft ist noch nicht da. Es gibt nur eine Zeit: JETZT!


Deshalb ist es so wichtig, dass Sie bewusste Entscheidungen für sich treffen, auch hinsichtlich Ihrer täglichen Routinen. Es geht eher selten darum, die Welt aus den Angeln zu heben, vielmehr stellt sich die Frage, durch welche Brille Sie heute in die Welt schauen. Erlauben Sie sich kindliches Staunen und Vorfreude.

Wofür interessieren Sie sich wirklich? Was macht Ihnen wirklich Freude?


Entdecken Sie täglich die kleinen und großen Gelegenheiten, den gegenwärtigen Moment freudvoll und erfüllt zu gestalten. Je mehr Momente eines Tages Sie so für sich gestalten, desto schöner kann sich der heutige Tag entwickeln. Sie haben in jedem einzelnen Augenblick die Gelegenheit, sich mit sich selbst und der Welt zu versöhnen.
Lassen Sie die Vergangenheit mehr und mehr hinter sich, d.h. beenden Sie das Grübeln über vergangene Geschehnisse. In jedem Erlebnis steckt eine Weisheit oder eine Lektion. Wenn Sie mit einem gewissen Forschergeist auf vergangene Ereignisse blicken, dann können Sie für die Gegenwart wirklichen Nutzen daraus ziehen.
Denn der Forschergeist gewinnt häufig ganz neue Erkenntnisse. Wenn z.B. plötzlich klar wird, dass ein vergangenes Verhalten aus einer unbewussten Angst hervorging, fällt es meistens sehr viel leichter, versöhnlich mit sich selbst zu sein.

Selbstverurteilungen machen unglücklich – daran besteht wohl kein Zweifel. Wohlwollend auf sich selbst zu schauen bedeutet auch, Unterschiede wahrzunehmen. Was Ihnen aus heutiger Sicht missfällt, können Sie fortan anders machen.
Eine alte Redewendung sagt: ‘‘Weine nicht über vergossene Milch. Der Sand hat sie bereits getrunken.‘‘

Weder lässt sich die Zeit zurückdrehen, noch kann Geschehenes ungeschehen gemacht werden.
Doch jeder neue Tag kann Ihr Murmeltiertag sein!


Falls die Selbstmotivation vielleicht gerade ein wenig klemmt, lassen Sie sich inspirieren durch Literatur, Filme, Vorträge, VHS-Kurse, Meditations-CDs etc. Oder befragen Sie Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld, die Lebensfreude ausstrahlen.

Sofern Sie die Gegenwart akzeptieren - was sich deutlich vom Resignieren unterscheidet (!) – bejahen Sie die Gegenwart. Es ist wie die neutrale Feststellung, dass Wasser nass und Eis kalt ist. Im nächsten Schritt entscheiden Sie, was Sie aus der Gegenwart machen.




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