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Wie sollen wir mit meiner schizophrenen Schwiegermutter umgehen?

Mileh (w, 26) aus Hannover: Hallo,

also es geht um meine Schweizermutter die an schizophrenie erkrankt ist.
Sie nimmt täglich ihre Medikamente dagegen. Jedoch kommt es fast alle 3 Monate zu rückfällen.
Man kann die 3 Monate an den Tagen abzählen und es bricht wieder aus.

Sie hat einen starren Blick und keine Mimik. Wenn man etwas erzählt hört sie nicht zu , sie verwechselt immer wieder irgendwas. Verwechselt Sätze.
Sie spricht über etwas was überhaupt nicht zum Thema passt. Sie erzählt Sachen die ein Mensch nicht versteht das z.b nachts ,wenn sie aus dem Fenster guckt, sie irgendwelche drohnen sieht sie traut sich nicht raus. Nicht mal auf den balkon oder in Treppenhaus weil sie sagt das sie Angst hat das ihr etwas passiert.

Meine Frage ist warum tritt das immer nach 3 Monaten auf und wie sollen wir damit umgehen. Mein schwieger Vater sagt dann immer wieder zu ihr was redest du für ein wirres Zeug ich denke nicht das das richtig ist oder ??


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Mileh,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Schwiegermutter ist an Schizophrenie erkrankt und ist eigentlich medikamentös ganz gut eingestellt. Doch nun kommt es alle drei Monate immer wieder zu schizophrenen Schüben mit den entsprechenden Symptomen. Warum das so ist, kann ich Ihnen aus der Ferne und ohne die näheren Lebenszusammenhänge zu kennen, nicht sagen. Doch es wäre wichtig, das mit ihrem behandelnden Facharzt zu besprechen. Eventuell muss die Dosierung nochmal angepasst werden.

Die Symptomatik, die Sie schildern, ist eine typisch schizophrene. Sie ist für Außenstehende mit gesunden Ich-Grenzen schwer nachzuvollziehen. Wenn der Schwiegervater ihre wirre Gedankenwelt immer wieder infrage stellt, wird sie dadurch verstärkt. Sie wird sich immer weiter in Ihre eigene, wahnhafte Innenwelt zurückziehen. Es ist ein Schutzmechanismus, der sehr wichtig ist.

Es gibt mittlerweile in fast allen größeren Städten Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen bzw. eventuell auch für Angehörige von Schizophrenie-Betroffenen. Eigentlich wäre es ratsam, dass sich Ihr Schwiegervater einer solchen Gruppe anschließt, um einen anderen, verständnisvolleren Umgang mit seiner Frau zu erlernen. Ich weiß nicht, ob das eine Option sein könnte, aber wenn ja, könnten sie vielleicht einmal zusammen hingehen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback und eine Bewertung würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie





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