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Nach dem Tod ihres Mannes wird meine Oma schwierig - was tun?

Sunnygirl21 (w, 18) aus Darmstadt: Meine Oma hat vor 11 Monaten ihren Mann verloren. Anfangs ist sie verhältnismäßig ganz gut klar gekommen. Sie hatte viel zu tun nach dem Tod - mein Opa hatte sich immer um alles z.B. Papierkram gekümmert, nun musste sie lernen damit alleine klar zu kommen wir haben versucht sie zu unterstützen.

Doch umso länger mein Opa tot ist,umso unzufriedener wird meine Oma. Sie bittet mich häufig im Internet für sie zu recherchieren doch wenn ich es nicht sofort in die Tat umsetzte meckert sie, so geht es auch bei meiner Mutter.

Wir leben alle in einem Haus - meine Mutter,ihr Mann, meine Oma und ich wenn meine Mutter und ihr Mann einen Ausflug machen, ist sie schlecht drauf und sagt sie müsse immer daheim bleiben wegen den Hunden, weil sie diese nicht gerne alleine lassen will. Obwohl es keinen Grund zu Bedenken gäbe. Zudem sagt sie oft Dinge: 'Wäre ich doch gut beim Opa' oder 'Man hat ja nix lebenswertes mehr'.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe schon des öfteren vorgeschlagen eine Therapie zu machen, doch meine Oma meint, wenn ich so etwas erwähne würde ich sie für verrückt oder dumm halten, und Psychologen würden ihr nur irgendwelche Medikamente verabreichen. Dabei denke ich mir nur jemand der Psychologie studiert hat, versteht besser was ein Mensch nach dem Tod des Ehepartners durchmacht und wie man ihr helfen kann.

Ich war anfangs auch nur noch traurig und hatte mich zurückgezogen, doch ich habe wieder rausgefunden und versuche positiv zu denken und wünsche mir das für meine Oma auch. Können Sie mir helfen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Fragestellerin,

es ist ja süß, dass Sie sich so um Ihre Oma sorgen! Leider haben Sie nicht geschrieben, wie alt Ihre Oma ist. Dennoch: je älter Menschen sind, desto schwieriger ist es für sie, mit dem Verlust des Lebenspartners klar zu kommen. So wie Sie es schildern, hat Ihr Opa sich um vieles gekümmert, so dass Ihre Oma ganz gut behütet war. Das ist nun alles anders. Vielleicht fühlt sich Ihre Oma zum einen überfordert, zum anderen aber auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Oft führt das dann dazu, dass die Familienmitglieder über die Massen in Beschlag genommen werden. Sie sollen dann die Lücke und die innere Leere füllen. Das ist auf Dauer natürlich nicht möglich.

Es wäre wichtig, dass Ihre Oma, unabhängig von der Familie, eine Tätigkeit oder ein Hobby findet, das ihr Spaß macht und ihr gut tut. Vielleicht gehen Sie beide gemeinsam auf die Suche. Manche Senioren bieten sich als Baby- oder Hundesitter an, lernen so neue, interessante Menschen kennen und gehen einer sinnvollen Tätigkeit nach. Wieder andere treten einem Chor, einem Verein o.ä. bei. Man kann sich auch ehrenamtlich betätigen. Das geht auch noch im Alter.

Mein Rat: machen Sie sich gemeinsam auf die Suche, was der Oma wieder Freude am Leben bringen kann.

Ich freue mich, sollte ich Ihnen weitergeholfen haben, und Sie dies mit einem Klick positiv bewerten.

Alles Gute wünscht Ihnen und Ihrer Oma
Marion Weber





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