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Ich weine öfter und weiß einfach nicht mehr weiter

Wayne (w, 34) aus Offenburg: Hallo,

um ehrlich zu sein weiss ich gar nicht genau, wie ich mich mitteilen soll. Na ja, ich versuch es mal...

In den letzten Jahren bzw. eigentlich schon so lange ich mich erinnern kann, bin/ war ich Situationen ausgesetzt, die ich einfach immer irgendwie bewältigen musste und es auch immer irgendwie geschafft habe.

Aktuell fühle ich mich jedoch, als könne ich das nicht mehr, ich fühle mich matt und als könnte ich nichts mehr. Dennoch komme ich meinem Alltag mit meinen 3 Kindern nach. Ich schlafe schlecht und träume wirr, zudem bin ich sehr schnell reizbar und auch oft überreizt.

Immer öfter weine ich stundenlang, ohne es beeinflussen zu können...ich weiß nicht weiter und ich hasse mich dafür! Ich hasse mich für Entscheidungen, die ich getroffen habe, von denen ich denke, dass sie falsch waren! Für mich falsch, jedoch für meine Kinder vlt. die Richtigen?!

Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nicht wie weiter, am liebsten würde ich mich verkriechen oder bessser nie mehr die Augen öffnen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Wayne,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie haben Ihr Leben bisher immer gemeistert, doch mittlerweile fühlen Sie sich matt und kraftlos. Die Erschöpfung, der schlechte Schlaf, die Reizbarkeit und das grundlose Weinen zeigt, dass Sie eine körperlich-seelische Grenze erreicht haben.

So wie Sie bisher alles bewältigt haben, geht es nicht weiter. Ein Anteil daran hat vielleicht auch Ihr Hass auf sich selbst, weil Sie glauben, die falschen Entscheidungen in Ihrem Leben getroffen zu haben. Sie schreiben nicht, welche das sind. Nur, dass es eventuell für Ihre Kinder richtig war, aber nicht für Sie.

Da Sie nichts vom Vater schreiben, nehme ich an, dass Sie alleinerziehend mit 3 Kindern leben. Auf jeden Fall ist Ihre Belastung mit den Jahren nun soweit angestiegen, dass Sie nicht mehr können.

Bitte nehmen Sie Ihre Situation ernst und haben Sie Mitgefühl für sich selbst. Sie brauchen jetzt Hilfe, Entlastung und Unterstützung von außen. Da ich nichts über Ihre genauen Lebensumstände weiß, kann ich Ihnen nur allgemein raten.

Am besten wäre eine psychotherapeutische Begleitung, um all die Dinge aufzuarbeiten, die Sie sich selbst nicht verzeihen können.

Statt sich zu verkriechen, sollten Sie sich lieber mit anderen Menschen, denen Sie vertrauen, sich austauschen.

Vielleicht fehlt es an emotionaler Nähe und Wärme in Ihrem Leben. An vertrauten Beziehungen und Freundschaften, in denen Sie wieder seelisch auftanken können und nicht nur in der gebenden und gut funktionierenden Rolle sein müssen. Schauen Sie, ob das für Sie zutrifft und wenn ja, auf welche Weise Sie dies in Ihr Leben tragen könnten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie






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