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Unser 17-jähriger Sohn findet alles langweilig und schwänzt die Schule!

Emma (w, 51) aus Aachen:

Guten Tag,
unser 17-jähriger Sohn schwänzt die Schule. Er wiederholt zurzeit die 11. Klasse am Gymnasium. Er hatte viele Freunde und spielte Fußball im Verein.

Zu Beginn des Schuljahrs ging er in die Schule und schrieb die ersten Klausuren mit mäßigem Erfolg. Dann begann er die Tage, an denen Klausuren geschrieben wurden, zu schwänzen. Kurz vor Weihnachten war es so extrem, dass er am liebsten seine ganzen Kontakte von Freunden gelöscht hätte, weil er nur seine Ruhe wollte.

In dieser Zeit hat er viel geschlafen und teilweise seinen Tag-Nachtrythmus total verloren. Er hatte nur noch Kontakt zu engen Freunden. Nach den Ferien war er wieder etwas motivierter und ging regelmäßig. Allerdings wurden seine Noten nicht besser. Seine Motivation zu Lernen wurde weniger, irgendwann hatte er den Entschluss gefasst, die 11. Klasse zu wiederholen. Ab diesem Zeitpunkt ging er nur noch sporadisch. Er wollte im neuen Schuljahr alles besser machen.Bis dahin hatten wir schon ein Gespräch mit der Vertrauenslehrerin und der Caritas.

Zwischenzeitlich hatte er mit dem Fußball aufgehört und spielt nun seit März 2018 erfolgreich und enthusiastisch American-Football. Er will an einem US-College studieren und Football spielen. Er weiß, dass er dafür das Abitur braucht. Trotzdem langweilen ihn die Schule, seine Mitschüler, die Lehrer!

Wenn er nur die Schule sieht, würde ihm schon schlecht werden und er bräuchte dringend eine Veränderung, raus aus dem immer gleichen Trott. Zur Familie gehört mein Mann und zwei weitere Söhne (12, 14).Wie können wir ihm helfen? Besten Dank für Ihre fachkundige Antwort! Nicole


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank liebe - sehr zurecht besorgte - Familienmutter Nicole,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus der von Ihnen so lebensnah beschriebenen, überaus bedrückenden Familiensituation zu zeigen!

Man sollte bekanntlich niemanden zu seinem Glück zwingen, schon gar nicht einen verwöhnten, faulen und dazu noch höchst Anspruchsvollen 17-Jährigen Gymnasiasten, sondern vielmehr seine Aversion gegen Schule, Mitschüler und Lehrer sehr ernst nehmen und ihm umgehend zu dem so dringende gewünschten Abstand und der für alle Beteiligten sicherlich erlösenden Befreiung vom dem ihm so verhaßten Schulalltag ermöglichen!

Dokumentieren Sie sein Schulschwänzen und sein Äußerungen gegen Schule, Mitschüler, Lehrer und alles was ihn sonst noch so nervt in groben Zügen und bitten Sie die Schulleitung Ihren lieben Sohn endlich von dieser, für ihn so unerträglichen Last zu befreien und aus der Schulfamilie zu entlassen – falls er es nicht vorzieht sollte - schon aus Selbstachtung - diesen so überfälligen Schritt aus eigenem Antrieb tun zu wollen!

Gleichzeitig sollte Sie beginnen, ihm sein häusliches Dasein nach und nach durch Taschengeld-, Handy-, PC- und TV-Entzug so unbequem und langweilig wie nur irgend möglich zu gestalten, so daß er sich nur allzu gerne eine Arbeits-, oder Lehrstelle sucht, um seinem Leben wieder einen lebenswerten Sinn zu geben!

Vergessen Sie auch nicht, ihn täglich an seine häuslichen Pflichten zu erinnern, solange er noch zu Hause wohnt, wie z.B. eigenen Kleidung waschen, Einkaufen, Hilfe im Haushalt, Betreuung der jüngeren Geschwister bei den Hausaufgaben usw.

Darüber hinaus wäre auch ein ernstes Gespräch mit seinem Sportverein nötig, denn diese wollen weder Faulenzer noch Schul- und Arbeitsverweigerer in Ihren Reihen haben und im Schulterschluß mit seinem Trainer und dem Vereinsvorstand könnten Sie hier einen wichtigen erzieherischer Eckpfosten einschlagen!

Ganz besonders wichtig wäre auch, daß Sie liebe Nicole - in guter Absprache und harmonischem Einklang mit Ihrem Ehemann - die wertvolle Zeit bis zur Volljährigkeit Ihres Sohn gut für die bisher wohl allzusehr fehlende gesunde Härte nützten!

Sie wissen sicherlich auch, daß heute viel zu viele junge Leute studieren, die dazu weder von ihrem Charakter, noch von ihren Fähigkeiten sonderlich gut geeignet sind, was zur Folge hat, daß sie dabei meistens unglücklich werden und zum Scheitern verurteilt sind!

So scheint es auch wohl Ihrem Sohn momentan mit der ewigen Schulbank-Drückerei zu ergehen. Fördern Sie deshalb sein ehrliches Empfinden der Ablehnung und Aversion dieses unnatürlich langen Gefangenschaft unter der überheizten schulischen Käseglocke und erlauben Sie ihm, den so belebenden und erfrischenden Sprung aus dem elterlichen Neste! Die gesunde Härte des wirklichen Lebens heilt nicht nur so manche Unlustgefühle, sondern auch viele irreale Träumen vom Leben in Amerika, oder auf Wolke Nummer 7!

Falls Ihr Sohn aber nach seinem 18. Geburtstag immer noch dauerhaft auf die elterliche Fürsorge pochen sollte, so hat es sich sehr bewährt das Haustürschloß auszuwechseln und zum Abschied die Adressen der einschlägigen Wohlfahrtsverbände, des Jugendamtes, des Arbeits- und Sozialamtes in die Hand zu drücken, deren gut geschulten und bestens bezahlte Fachleute viel Erfahrung mit träumerischen und arbeitsscheuen jungen Menschen haben und ihnen gerne die Möglichkeiten zum Überleben außerhalb des elterlichen Nestes aufzeigen!

Liebe Frau Nicole, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen - aus langjähriger Erfahrung geborenen - Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun viel Kraft, Konsequenz und Zuversicht auf dem Wege zur Befreiung Ihres Sohnes von seinen falschen Ein- und Vorstellungen, damit Sie und Ihre Familie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten – auch bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden können!

Ich bin sicher, daß Ihr momentan so problematischer Sohn Ihnen - eines nicht zu fernen Tages - Ihre jetzt so dringend notwendig, ja längst überfällige gesunde, lebensdienliche Härte aufrichtig danken wird!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort ein Stück weiter helfen konnte? Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung:
Ich habe leider die falsche Antwort bekommen! Das war die Antwort auf die Frage von einer Frau Nicole !!





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