Mein Sohn verweigert sich als Schul-Anfänger allen Anforderungen
Anna (w, 43) aus Nagold:
Hallo, liebes Beratungs-Team!
Unser Sohn ist nun seit zwei Wochen in der Schule. Seine Lehrerin macht nun Streß, weil er sich im Unterricht verweigert und einfach nirgends mitmacht! Er kommt zum Beispiel einfach nicht in den Erzählkreis. Wenn sie ihn anspricht oder zurecht weist, setzt er sich beleidigt unter den Stuhl.
Beim Turnen ist im wohl seine Sporttasche in den Dreck gefallen, daraufhin setzte er sich auf den Boden und weinte und ging nicht mehr weiter. Sie vermutet er wäre Autist, weil er auch nicht gut mit Lärm und Unruhe umgehen könne.
Zu mir sagt er, er vermisse mich - seine Mutter - in der Schule. Er hat keinerlei Freundschaften und in der Pause ist er immer alleine. Das war auch schon im Kindergarten so. Wir haben ihn bei einer Begabungsdiagnostikerin testen lassen, er ist überdurchschnittlich intelligent und sie vermutet stark, dass er hochsensibel ist.
Die Lehrerin teilte uns nun mit, dass sie sich nicht dauernd um unseren Sohn kümmern könne. Zu Hause haben wir all diese Probleme nicht. Er macht gerne und schnell seine Hausaufgaben und ist ein fröhliches ausgeglichenes Kind. Hier bekommt er aber auch ganz klare Ansagen, was ich von ihm erwarte und welches Verhalten nicht geht. Ich bin mit meinem Latein am Ende, wie soll ich meinem Sohn klar machen, dass sein Verhalten in der Schule so einfach nicht geht! Danke, für Rat und Hilfe in dieser schwierigen Lebenslage! Anna
Hallo, liebes Beratungs-Team!
Unser Sohn ist nun seit zwei Wochen in der Schule. Seine Lehrerin macht nun Streß, weil er sich im Unterricht verweigert und einfach nirgends mitmacht! Er kommt zum Beispiel einfach nicht in den Erzählkreis. Wenn sie ihn anspricht oder zurecht weist, setzt er sich beleidigt unter den Stuhl.
Beim Turnen ist im wohl seine Sporttasche in den Dreck gefallen, daraufhin setzte er sich auf den Boden und weinte und ging nicht mehr weiter. Sie vermutet er wäre Autist, weil er auch nicht gut mit Lärm und Unruhe umgehen könne.
Zu mir sagt er, er vermisse mich - seine Mutter - in der Schule. Er hat keinerlei Freundschaften und in der Pause ist er immer alleine. Das war auch schon im Kindergarten so. Wir haben ihn bei einer Begabungsdiagnostikerin testen lassen, er ist überdurchschnittlich intelligent und sie vermutet stark, dass er hochsensibel ist.
Die Lehrerin teilte uns nun mit, dass sie sich nicht dauernd um unseren Sohn kümmern könne. Zu Hause haben wir all diese Probleme nicht. Er macht gerne und schnell seine Hausaufgaben und ist ein fröhliches ausgeglichenes Kind. Hier bekommt er aber auch ganz klare Ansagen, was ich von ihm erwarte und welches Verhalten nicht geht. Ich bin mit meinem Latein am Ende, wie soll ich meinem Sohn klar machen, dass sein Verhalten in der Schule so einfach nicht geht! Danke, für Rat und Hilfe in dieser schwierigen Lebenslage! Anna
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
29.09.24 - Mein Sohn verweigert sich als Schul-Anfänger allen Anforderungen
Vielen Dank, liebe Frau A.,
für Ihr Vertrauen in unseren Beratungsdienst! Gerne will ich Ihnen helfen, diese herausfordernden Erziehungsfragen zu lösen.
Zuerst einmal fällt mir auf, daß Sie von den sozialen Beziehungen und Unternehmungen Ihres Sohnes außerhalb von Schule und Wohnung so gar nichts schreiben, denn meist entsteht so ein problematisches Verhalten nicht von heute auf morgen, sondern es zeigt sich bei größeren Veränderungen, wie es der Eintritt in den Kindergarten oder in die Schule nun mal für die Eltern und das Kind sind, nur die Spitze des Eisberge.
Und was ist eigentlich mit dem Vater des Jungen, wie sieht er das Problem? Jedes Kind, insbesondere wenn es sich um ein Einzelkind handelt - was ich hier vermute - bedarf dringend bedeutsamer Kontakte und Beziehungen außerhalb der Familie! Waren Sie mit Ihrem Sohn z.B. regelmäßig in einer Mutter-Kinder-Gruppe? Hat er Kontakte zu den Kindern seines Wohnumfeldes, also zu den Nachbarskindern und zu der Verwandtschaft zu seinen Vetter und Basen, oder zu den Kindern befreundeter Familien?
Und wie sah Ihr Kontakt zu anderen Müttern mit Kindern z.B. beim Besuch eines nahegelegenen Spielplatzes aus? Haben Sie sich dort um Kontakte bemüht, die Ihrem Sohn den Zugang zu anderen Menschen erleichtert hätten?
Das wären nämlich genau jene Grundlagen zum Einüben sozialer Verhaltensweisen gewesen, die ihm offensichtlich völlig fremd sind, wie sein Verhalten in Kindergarten und Schule überdeutlich zeigt. Hier scheint für mein Gefühl viel versäumt worden zu sein!
Aber noch ist nicht aller Tage Abend, manches kann man sicherlich noch nachholen und ausgleichen, aber das bedarf der klaren Erkenntnis, des politischen Willens und vor allem auch der nötigen Zeit, um konkrete Schritte einzuleiten wie z.B.:
1. Zurückstellung des Kindes, wegen mangelnder psycho-sozialer Schulreife.
2. Besuch einer Kinder- und Jugend-Beratungsstelle zur Spieltherapie usw.
3. Vorstellung bei einem Kinder- und Jugendd-Psychiater.
4. Systematische Aufbau von Bekannt- und Freundschaften im Wohn-Umfeld
5. Besuch einer außerschulischen Kindergruppe, wie sie von den Pfadfindern, vom Roten-Kreuz, vom Bund-Naturschutz, dem Gartenbau-Verein, den Musikschulen und vielen anderen Gruppierungen überall angeboten werden.
Das wichtigste aber wäre für Sie - liebe Frau A. - eine gute fachkundige Beratung, damit Sie die entwicklungs-psychologischen Zusammenhänge besser erkennen und entsprechend förderlich handeln können.
Ich hoffe Ihnen damit einige wichtige Hinweise gegeben zu haben, wie Sie und Ihr Sohn aus dieser pädagogischen Sackgasse herausfinden könnten. Gerne stehe ich Ihnen dabei für Rückfragen, oder eine vertiefende Beratung unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meine kostenlosen Ersteinschätzung sehr freuen.
Für heute verbleibe ich mit allen gute Wünschen und freundlichen Grüßen
als Ihr mitfühlender Psychomed-Berater
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