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Mein 20-jähriger Sohn schafft es nicht, sich um Arbeit oder Ausbildung zu bemühen!

Igna (w, 54) aus Dresden :

Hallo, ich bin ratlos, wie ich meine 20jährigen Sohn helfen könnte, da diesem vor einigen Monaten seinen Ausbildungsverhältnis ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung gekündigt wurde.

Er war mit Eifer und Freude dabei, aber es gab leider vom Anfang an seiner Ausbildungsstelle keinen Ausbilder und auch keinen dauerhaften Ansprechpartner. Wir haben uns gegen die Kündigung leider nicht juristisch gewehrt und er hat es leider versäumt, sich Hilfe zu holen.

Seitdem ist er zu Hause und hat es bisher viel zu wenig versucht eine Arbeit oder eine neue Ausbildung zu finden. Er verspricht zwar immer, sich zu kümmern, schafft es aber nicht. Coaching als praktische Hilfe - die ich ihm bezahlen würde - lehnt er auch ab.

Wie könnte ich ihm Mut machen und helfen sich intensiv um Berufsberatung und Neuorientierung zu kümmern, um so seine persönliche Krise zu überwinden? Danke für Rat und Hilfe! Igna

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:



27.09.24 Mein 20-jähriger Sohn schafft es nicht, sich um Arbeit oder Ausbildung zu bemühen!

Vielen Dank - liebe Frau Igna,
für Ihr Vertrauen in unseren Beratungsdienst! Gerne will ich versuchen, Ihnen einige entscheidende Hinweise zu geben, wie Sie und Ihr Sohn, bald wieder aus dem Tal der Tränen herausfinden können, denn je länger so ein Rückzug dauert, desto schwieriger ist so ein Neuanfang, wie ich aus meiner langjährigen Praxis als Lebensberater sehr oft erfahren habe.

Sie haben ganz richtig erkannt, daß Sie Ihrem Sohn diese Aufgabe nicht abnehmen können, aber andererseits könnten Sie sehr viel zu der unbedingt nötigen Erkenntnis beitragen, daß sein jetziges Verhalten für alle Beteiligten zunehmend ungemütlicher - ja unerträglich wird!

Auch Vogel-Eltern sehen sich oft zum Besten ihrer Jungen gezwungen, diese aus dem warmen mütterlichen Nest zu schubsen, denn dort ist ja doch sehr viel gemütlicher, bequemer und vor allem ungefährlicher, als sich den rauhen Wind des echte Lebens um die Nase wehen lassen zu müssen, obwohl - wie wir alle sehr gut wissen - dies eigentlich der einzig richtige Weg währe, um zu einem erfüllten und glücklichen Leben zu finden!

So sehr es Ihnen wahrscheinlich aufgrund Ihres sehr gut nachvollziehbarem Verständnisses für die Enttäuschung und den Rückzug Ihres Sohnes widerstrebt, so wäre es doch nur zum Besten Ihres Sohnes, wenn Sie ihm jetzt umgehend seine vordergründig bequeme Lebenslage  aufkündigten und ihm das weitere Verweilen in bequemer Untätigkeit zunehmend ungemütlicher, ja unmöglich machten!

Mit anderen Worten, es liegt jetzt an Ihnen, bei Ihrem Sohn die Überlebens-Instinkte zu wecken und ihm zusammen mit seinem Vater und anderen nahen Bezugspersonen unmißverständlich klar machten, daß Sie ihm das Wohnrecht kündigen werden, wenn er jetzt nicht in die Gänge kommt! Ganz wichtig wäre dabei eine Ultimatum, bis zu seinem endgültigen Auszug, damit er endlich die dringende Notwendigkeit sieht, sich im Benehmen mit den Behörden und den freien Wohlfahrtsverbänden um Arbeit und Wohnung zu bemühen.

Dies ist heute, hier bei uns - im weltweit als das reichste und sozialste Land bekannte Deutschland - gerade für jungen Leute überhaupt kein Kunststück, denn noch nie gab es so viele Arbeits- und Förder-Möglichkeiten auch für problematischere junge Menschen.

Niemand muß zum Beispiel in Deutschland auf der Straße übernachten, denn jede Polizeistation ist angewiesen wohnungslosen Menschen noch in der gleichen Stunden menschenwürdig unter zu bringen, so daß diese sich am nächsten Tag erst um eine Not- und dann um eine Sozial-Wohnung bemühen können.

Besser wäre es natürlich, wenn Ihr Sohn sich schon vorher um einen Platz in einem Lehrlings-Wohnheim und um eine Beschäftigung bemühen würde, aber solang er diesen luxuriösen Schonraum bei Ihnen hat, wird er wohl weder über seine vielen Möglichkeiten nachdenken, noch können so sein Überlebens-Instinkte geweckt werden, die ihm die Kraft geben sich am eigenen Schopfe aus dem Sumpf der traurigen Untätigkeit und des Lebens auf Kosten Anderer heraus zieht!

Wir alle wissen ja doch nur zu gut, daß erst das eigene Bemühen, um die wichtigsten Lebensgrundlagen wie Arbeit, Wohnung und sozialen Anschluß das Selbstbewußtsein wachsen läßt und ein zufriedenes und glückliches Leben ermöglicht.

Ich hoffe - liebe Frau Igna - Ihnen mit meinen Ausführungen einige hilfreiche Hinweise gegeben zu haben und stehe Ihnen für Rückfragen oder auch eine vertiefende Beratung jederzeit gerne unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung meiner kostenlosen Ersteinschätzung sehr freuen.

Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen
als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater





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