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Ich bin mit meinen zwei schwierigen Kindern total überfordert!

nine92 (w, 27) aus Leipzig:

Liebe Beratungsteam,
ich bin 27 Jahre, habe 2 kleine Kinder und mir geht es momentan gar nicht gut. Es wird immer schlimmer, obwohl alle immer sagen, dass es bald besser werden würde.

Ich schaffe diese langen Tage einfach nicht mehr, den Abends bin ich immer fix und fertig. Mein größerer Sohn Noah, der gerade 6 Jahre alt geworden ist, soll nun im Sommer in die Schule kommen. Ich hör aber immer nur was er alles noch nicht kann und dass, wenn es so bliebe, mit der Schule nicht werden würde!

Das Kindergarten-Personal meint, dass er nicht gut spreche und auch die Malstifte falsch hielte und ich deshalb ein Rezepte vom Arzt wegen einer Therapie holen solle!

Aber wann soll ich das machen und wo soll Emily, meine 2-jährige Tochter in der Zeit hin? Aber was ist, wenn Noah die Schule nicht packt? Ich schaff das alles doch schon so kaum und z.B. ist bereits der Weg zum Kindertagesstätte ein Chaos. Emily tickt ständig aus, sie hört nicht, alles dauert ewig, aber will sie auch nicht wie einen Hund hinter mir herziehen und komme deshalb dann oft zu spät zur Arbeit, doch dabei liebe ich meinen Job und bin echt froh, wieder zurück am Arbeitsplatz (30 Stunden) zu sein!

Ich kann auch nicht noch weniger arbeiten, weil ich das Geld dringend brauche. Mein Ex gibt mir gelegentlich was dazu, aber es reicht einfach nicht. Ständig die Kinder neue Kleidung und Schuhe.

Die kleine Emily hat böse Wutanfälle und ich weiß einfach nicht, was ich da machen soll! Die Leute gucken schon alle und die Nachbarn haben mir bereits mit dem Jugendamt gedroht, weil es häufig so laut ist bei uns. Könnten die mir die Kinder vielleicht sogar wegnehmen?

Mein Ex wohnt um die Ecke, hilft aber kaum,weil er nicht klarkommt mit den Kindern.Die Großeltern wohnen zu weit weg.Was soll ich nur tun?Ich bin fertig von dem ganzen Geschrei u.froh wenn irgendwann Ruhe ist abends.

Aber was ist wenn Noah die Schule nicht packt?Das sind ganz schön viele Fragen aber ich weiß einfach nicht mehr weiter! Danke für Ihre Hilfe! N.


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen dank, liebe Frau N.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr randvolles und recht schwer gewordenes Mutterherz ausschütten!

Anstatt Angst vor dem Jugendamt zu haben, sollte Sie sich lieber von den dortigen - gut ausgebildeten und bestens bezahlten - Fachleuten bei der Erziehung Ihrer Kinder und bei der Bewältigung Ihrer vielfältigen Probleme kostenlos helfen lassen!

Auch kann ich Sie beruhigen, was den Entzug der Kinder anbelangt, denn - wenn es nur irgend wie geht - versucht das Jugendamt zu allererst durch eine kostenlose Erziehungsbeistandschaft den Mütter in vielfältiger Weise zu helfen und sie bei der Erziehung der Kinder geduldig und fachkundig zu unterstützen!

Darüber hinaus könnten Sie auch die kostenlose Hilfe der katholischen Jugendfürsorge, oder eines anderen freien Wohlfahrtsverbandes, wie der AWO, der Diakonie, oder des Kinderschutzbundes und ähnlicher Einrichtungen in Anspruch nehmen!

Momentan würde Ihnen wohl eine kostenlose 3 bis 4-Wöchtige Mutter-Kind-Kur am besten helfen, um erst einmal dem ganzen, Sie schier erdrückendem Streß zu entfliehen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen!

Über Ihren Hausarzt, Ihre Krankenkasse, oder einen der freien Wohlfahrtsverbände können Sie den nötigen Antrag stellen! Wenn Sie das tun wollten, so sollte dies möglichst bald geschehen, denn die behördlichen Mühlen malen bekanntlich etwas langsam!

In unserem so gut organisierten und weltweit um seine viel kostenlosen und vorbildlichen Hilfseinrichtungen beneideten Lande, können gerade alleinerziehende Mütter jede nur denkbare Hilfe bekommen und wenn dies - wie in Ihrem Fall nicht- geschieht, dann fehlt es meist an dem nötigen Wissen, dem Willen, dem Mut, oder auch an der Fähigkeit eine solche Hilfe zu beantragen und die nötigen Formulare auszufüllen!

So scheinen Sie auch nicht zu wissen, daß der Vater Ihrer Kinder sowohl zum regelmäßigen Kontakt, wie auch zur Mithilfe, insbesondere auch der regelmäßigen finanziellen Unterstützung gesetzlich verpflichtet ist!

Es ist völlig unakzeptabel, daß er, wie Sie schreiben 'gelegentlich etwas dazu gibt', sondern er ist streng Verpflichtet den regulären - gesetzlich genau festgelegten Unterhalt - zu zahlen und wenn er dies nicht will, oder kann, so können Sie das über das Jugendamt, oder das Familiengericht einfordern, oder sich ersatzweise von staatlicher Seite auszahlen lassen!

Für die Betreuung Ihrer Kinder könnten Sie beim Freiwilligenzentrum, durch Nachfrage in Ihrer Nachbarschaft, oder durch eine Anzeige im Gemeindeblatt jederzeit liebevolle Ersatzgroßeltern, oder Babysitter finden!

Viele ältere Leute sehnen sich nach einem liebevollem Kontakt mit kleinen Kindern und viele heranwachsende Mädchen aus der Nachbarschaft würden sich gerne, durch die Betreuung von Kindern, ein kleines Taschengeld dazu verdienen!

Auf diese Weise käme es für Sie und Ihre Kinder auch zu einer besseren Einbindung in das soziale Umfeld Ihres Wohnbezirkes, wobei sich dann neben vielfältiger Hilfe, meist auch echte Freundschaften zwischen den Müttern und Kindern in ähnlichen Lagen und anderen Menschen entwickeln!

So könnten Sie z.B. an einer Mutter-Kind-Spielgruppe teilnehmen und so sehr schnell die Wahrheit des alten Sprichwortes 'Geteiltes Leid ist halbes Lied und geteilte Freude ist doppelte Freude!' in wohltuender Weise am eigenen Leib erfahren!

Zusammen mit dem Kindergeld und den Ihnen zustehenden Unterhaltszahlungen, sowie durch die freiwillige Hilfen der Wohlfahrtsverbände, müßte es für Sie gut möglich sein, die Arbeitszeit auf 20 Stunden zu reduzierten, denn Sie merken ja doch selbst, daß Sie so auf Dauer weder Ihren Kindern, noch sich selbst gerecht werden können und sollten deshalb jetzt umgehend handeln, bevor der Schaden noch größer wird!

Nachdem, was Sie über Ihren Sohn schreiben, wäre es sicherlich angebracht, ihn vorerst ein Jahr vom Schulbesuch zurück stellen zu lassen, um seine erzieherischen Mängel in Ruhe beheben zu können!

Das Problem mit Ihrer kleinen Tochter würde wohl am besten durch eine fachkundige Erziehungsberatung und den Besuch einer gut geführten Mutter-Kind-Gruppe zu lösen sein, die von vielen katholischen und evangelischen Pfarreien und auch andere Sozialeinrichtungen, wie der Arbeiterwohlfahrt, dem Kinderschutzbund und vielen anderen Einrichtungen angeboten werden!

Woran es bei Ihnen, liebe Frau N. - nach meinem Eindruck vielleicht auch mangelt, scheint mir das grundsätzliche Wissen über all die vielen finanziellen und sozialen Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten zu sein, die in Ihre Lebenslage hilfreich wären und auch in Ihrem Umkreis angeboten werden!

Für diese grundsätzliche Beratung stehen Ihnen die gut ausgebildeten Sozialpädagogen der freien Wohlfahrtsverbände und ähnlicher Einrichtungen jederzeit kostenlos zur Verfügung! Sie brauchen nur dort anzurufen, oder deren Sprechstunden zu besuchen!

Wo sich diese Einrichtungen in Ihrem Umkreis befinden, können Sie ganz leicht über das Internet, oder durch einen Besuch Ihres Rathauses bzw. des Bürgerbüros Ihres Stadtteiles herausfinden, wo entsprechende Broschüren aufliegen und wo man Sie auf Wunsch aber auch gerne persönlich berät!

Was Ihnen, liebe Frau N., aber niemand abnehmen kann, wäre allerdings - laut und deutlich um Rat und Hilfe zu bitten und die entsprechenden Anträge zu stellen, wobei ich Ihnen für Rückfragen auch weiterhin gerne persönlich zur Verfügung stehe!

In der Hoffnung Ihnen damit einen entscheidenden Schritt voran geholfen zu haben, verbleibe ich für heute mit allen guten Wünschen und der Bitte um eine umgehende Bewertung dieser meiner kostenlosen Antwort, als Ihr Psychomeda-Berater





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