Sensibilität oder Größenwahn? Ein Blick auf Ihre Stärke und Resilienz
Brigitta (w, 69) aus CH, Altstätten: Guten Tag
Mit 35 Jahren habe ich meine grosse Liebe verloren und war deshalb wegen Depressionen in der Psychiatrie. Dann habe ich 5 Jahre meine schwer drogensüchtige Tochter betreut, die jetzt seit 27 Jahren clean ist und in guten Verhältnissen lebt. Danach habe ich meine Enkelin grossgezogen, die auch sehr schwierig war. Während der ganzen Zeit habe ich jeden Tag ca. 10 Stunden gearbeitet. Mein Problem war, dass ich ca. 14 Mal in der Psychiatrie interniert war. Das erste Mal wegen Depressionen und nachher nur noch wegen Manien. Ich habe jeweils den Grössenwahn gehabt. Heute nehme ich wenig Medikamente und es geht mir gut. Nach 3 Wochen in der Psychiatrie ist es mir immer wieder sehr gut gegangen. Ich bin ein Optimist. Mein Hobby ist das Bergwandern seit 36 Jahren. Ich bin sehr fit körperlich und seelisch. Meine Frage an Sie: Hat meine Sensibilität etwas mit den Psychiatrieaufenthalten zu tun, oder bin ich einfach hysterisch und grössenwahnsinnig? Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Brigitta
Mit 35 Jahren habe ich meine grosse Liebe verloren und war deshalb wegen Depressionen in der Psychiatrie. Dann habe ich 5 Jahre meine schwer drogensüchtige Tochter betreut, die jetzt seit 27 Jahren clean ist und in guten Verhältnissen lebt. Danach habe ich meine Enkelin grossgezogen, die auch sehr schwierig war. Während der ganzen Zeit habe ich jeden Tag ca. 10 Stunden gearbeitet. Mein Problem war, dass ich ca. 14 Mal in der Psychiatrie interniert war. Das erste Mal wegen Depressionen und nachher nur noch wegen Manien. Ich habe jeweils den Grössenwahn gehabt. Heute nehme ich wenig Medikamente und es geht mir gut. Nach 3 Wochen in der Psychiatrie ist es mir immer wieder sehr gut gegangen. Ich bin ein Optimist. Mein Hobby ist das Bergwandern seit 36 Jahren. Ich bin sehr fit körperlich und seelisch. Meine Frage an Sie: Hat meine Sensibilität etwas mit den Psychiatrieaufenthalten zu tun, oder bin ich einfach hysterisch und grössenwahnsinnig? Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Brigitta
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Brigitta,
vielen Dank, dass Sie Ihre Geschichte so offen mit mir teilen. Sie haben in Ihrem Leben eine beeindruckende Resilienz gezeigt, indem Sie nicht nur schwierige Zeiten überstanden, sondern auch weiterhin optimistisch und aktiv geblieben sind.
Zu Ihrer Frage: Ihre Sensibilität ist keineswegs ein Anzeichen von Hysterie oder Größenwahn. Im Gegenteil, Sensibilität kann ein Zeichen von tiefem emotionalem Empfinden und einer hohen Wahrnehmungsfähigkeit sein. Diese Sensibilität kann auch dazu führen, dass Sie intensiver auf Stresssituationen reagieren, was möglicherweise zu den Manien und Depressionen geführt hat, die Sie beschrieben haben.
Manien, insbesondere wenn sie mit Größenwahn einhergehen, können oft als Teil einer bipolaren Störung auftreten, einer Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Diese Zustände sind nicht das Resultat von Hysterie, sondern Ausdruck einer zugrunde liegenden psychischen Erkrankung, die in der Regel biologisch bedingt ist und durch Stress und Lebensereignisse ausgelöst oder verstärkt werden kann.
Ihr Optimismus und Ihre körperliche sowie seelische Fitness sind wunderbare Ressourcen, die Ihnen geholfen haben, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Es ist gut zu hören, dass es Ihnen heute besser geht und Sie sich durch Ihr Hobby, das Bergwandern, weiterhin in guter Verfassung halten.
Es ist wichtig, Ihre Sensibilität nicht als Schwäche zu sehen, sondern als eine Stärke, die Sie in vielen Lebensbereichen bereichert hat. Ihre wiederholten Aufenthalte in der Psychiatrie sollten nicht als Zeichen von persönlichem Versagen betrachtet werden, sondern als notwendige Maßnahmen, um Ihre Gesundheit zu stabilisieren. Diese Phasen der Manie und Depression sind ernst zu nehmende Symptome, die einer medizinischen Behandlung bedürfen, aber sie definieren nicht, wer Sie als Mensch sind.
Ich würde Ihnen empfehlen, weiterhin auf Ihre seelische Gesundheit zu achten, regelmäßig Kontakt zu Ihren behandelnden Ärzten zu halten und sich die nötige Unterstützung zu holen, wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen nicht gut geht. Mit Ihrer Erfahrung und Ihrer inneren Stärke haben Sie bereits viel erreicht, und es ist bewundernswert, wie Sie Ihr Leben meistern.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute auf Ihrem weiteren Weg und viel Freude bei Ihren Bergwanderungen.
Mit freundlichen Grüßen
Manja Biedermann
Heilpraktikerin für Psychotherapie
vielen Dank, dass Sie Ihre Geschichte so offen mit mir teilen. Sie haben in Ihrem Leben eine beeindruckende Resilienz gezeigt, indem Sie nicht nur schwierige Zeiten überstanden, sondern auch weiterhin optimistisch und aktiv geblieben sind.
Zu Ihrer Frage: Ihre Sensibilität ist keineswegs ein Anzeichen von Hysterie oder Größenwahn. Im Gegenteil, Sensibilität kann ein Zeichen von tiefem emotionalem Empfinden und einer hohen Wahrnehmungsfähigkeit sein. Diese Sensibilität kann auch dazu führen, dass Sie intensiver auf Stresssituationen reagieren, was möglicherweise zu den Manien und Depressionen geführt hat, die Sie beschrieben haben.
Manien, insbesondere wenn sie mit Größenwahn einhergehen, können oft als Teil einer bipolaren Störung auftreten, einer Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Diese Zustände sind nicht das Resultat von Hysterie, sondern Ausdruck einer zugrunde liegenden psychischen Erkrankung, die in der Regel biologisch bedingt ist und durch Stress und Lebensereignisse ausgelöst oder verstärkt werden kann.
Ihr Optimismus und Ihre körperliche sowie seelische Fitness sind wunderbare Ressourcen, die Ihnen geholfen haben, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Es ist gut zu hören, dass es Ihnen heute besser geht und Sie sich durch Ihr Hobby, das Bergwandern, weiterhin in guter Verfassung halten.
Es ist wichtig, Ihre Sensibilität nicht als Schwäche zu sehen, sondern als eine Stärke, die Sie in vielen Lebensbereichen bereichert hat. Ihre wiederholten Aufenthalte in der Psychiatrie sollten nicht als Zeichen von persönlichem Versagen betrachtet werden, sondern als notwendige Maßnahmen, um Ihre Gesundheit zu stabilisieren. Diese Phasen der Manie und Depression sind ernst zu nehmende Symptome, die einer medizinischen Behandlung bedürfen, aber sie definieren nicht, wer Sie als Mensch sind.
Ich würde Ihnen empfehlen, weiterhin auf Ihre seelische Gesundheit zu achten, regelmäßig Kontakt zu Ihren behandelnden Ärzten zu halten und sich die nötige Unterstützung zu holen, wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen nicht gut geht. Mit Ihrer Erfahrung und Ihrer inneren Stärke haben Sie bereits viel erreicht, und es ist bewundernswert, wie Sie Ihr Leben meistern.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute auf Ihrem weiteren Weg und viel Freude bei Ihren Bergwanderungen.
Mit freundlichen Grüßen
Manja Biedermann
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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