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Nach überstandenem Burnout fühle ich mich immer noch kraftlos und unglücklich!

Elmi (m, 38) aus Köln:

Hallo liebes Psychomeda Team,
ich hatte 2012 einen Burnout und wurde als Gefahr für mich und andere aus dem Job genommen. Ich war 3 Monate auf Reha und insgesamt 18 Monate krank geschrieben.

Ich bin dann zu meinem Arbeitgeber zurück, habe aber kontinuierlich an Spass und Freude verloren und dümpele momentan gerade auf einem gefühlten Nullpunkt herum.

Außerdem fühle mich gegenüber den Kollegen durchweg ungerecht behandelt und zurückgesetzt. Meine Erwartungen sind Anerkennung und Förderung. Mir ist eigentlich klar, dass mein Unternehmen am Ende ist, aber ich bin einfach nicht in der Lage mich davon zu lösen.

Auf der Suche nach Anerkennung rappel ich mich immer wieder auf, um dann noch tiefer zu fallen. Ich blicke sorgenvoll in die Zukunft und habe weder eine klaren Blick für das hier und jetzt noch eine freie Hand um angemessen und vorausschauend zu agieren.

Mein Selbstwertgefühl ist gerade auf dem Nullpunkt und es ist mir irgendwie nicht möglich meinen Arbeitgeber loszulassen, um offen für etwas anderes zu sein.

Ich fühle mich im Grunde wie ein hörige Frau, die von ihrem Manne geschlagen wird und trotzdem die Trennung nicht schafft!

Außerdem kapsele ich mich sozial völlig ab und habe nur einen minimalen Bekanntenkreis, aber dafür glücklicher Weise eine ganz traumhafte, liebevolle Familie.

Was könnte mir helfen? Welche Therapieform wäre geeignet, um mich und das Leben wieder neu entdecken zu können? Vielen Dank für Ihre Hilfe! E.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Herr E.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer momentan so bedrückenden Berufs- und Lebenslage zu zeigen.

Erst einmal möchte ich Sie zu Ihrer - wie Sie schreiben - „traumhaften“ Familie beglückwünschen, denn viele im Berufe sehr erfolgreiche Menschen, gelingt es in unserer so materialistisch orientierten und wertevergessenen, oberflächlichen Spaßgesellschaft oft einfach nicht mehr, diesen Lebenstraum dauerhaft zu verwirklichen!

Aber trotz des guten familiären Rückhaltes fühlen Sie sich offenbar momentan sehr unglücklich, auch weil Sie wahrscheinlich aus Verantwortung gegenüber Ihrer Familie auf eine sicheren Arbeitsplatz angewiesen sind und kein großes berufliches Risiko eingehen wollen, welches Sie möglicher Weise auch vom Regen wieder in die Traufe brächte!

Ihren momentanen so äußersten bedrückenden Zustand kann ich gut nachempfinden, denn meine Arbeit mit Burnout-Patienten hat mir gezeigt, daß so eine Erschöpfungsdepression nicht einfach, wie ein Beinbruch, ausgeheilt werden kann, um dann mit dem alten Leben fortzufahren, sondern dieser einschneidende - das ganze Leben umkrempelnde Zusammenbruch - verändert alles und erfordert dem entsprechen auch eine totale Umstellung in allen Lebensbereichen, insbesondere was das Wertebewußtsein, die weltanschaulichen Grundlagen und die Lebensziele anbelangt!

Das Wichtigste für diesen inneren Neuanfang wäre - nach meiner Erfahrung - erst einmal die eigene spirituelle Anbindung zu überprüfen, oder diese wieder neu, oder überhaupt erstmals bewußt zu finden!

Ihre liebevolle Familie mag dafür sicherlich schon einmal ein gutes Fundament sein und vielleicht ist ja Ihre Frau auch religiös oder wenigstens spirituell orientiert, wovon Sie sich eventuell anregen lassen könnten, um Ihren eigenen Weg zum Aufbau einer guten, stabilen und stärkenden Spiritualität im Sinne eines gesunden Ur- und Gottvertrauens zu finden, denn nur eine festes Wertefundament für das, was im Leben wirklich wichtig ist, ermöglicht nach meiner Erfahrung einen wirklich guten, gelingenden Neuanfang, nach so einem totalen Zusammenbruch!

So eine Erschöpfungsdepression ist oft für das ganze weitere Leben bestimmend und nach meinem Gefühl haben Sie diesen Einbruch nur vordergründig überwunden, sind aber im Grunde noch sehr tief verunsichert und bräuchten dringend eine längerfristige Beratung und Begleitung durch einen Therapeuten, Lebensberater oder Seelsorger, der Ihnen eine ganz neue Sicht auf das Leben und Ihre berufliche Tätigkeit vermittelte und helfen könnte, neue innere Stärke und ein stabiles Selbstvertrauen aufzubauen, als die so elementare Grundlage für ein unbeschwertes, gesundes, kraftvolles und glückliches Leben!

Nach meinem Eindruck haben Sie vor Ihrem Zusammenbruch, durch Ihren totalen Einsatz für die Firma, sehr viel Anerkennung und Hochachtung erfahren, aber das alles fällt jetzt weg und Sie fühlen sich deshalb verständlicher Weise an den Rand gedrängt und mehr geduldet, als geachtet, gefördert oder gar geliebt!

Außerdem scheinen Sie zwar im Beruf wieder einigermaßen zu funktionieren, aber können und sollen sich nicht mehr so übertrieben aufopferungsvoll einbringen, wie ehedem und so kann es nicht ausbleiben, daß man Sie eine gewisse Unzufriedenheit von Seiten der Geschäftsleitung und der Kollegen spüren läßt!

Dies bedrückt Sie verständlicher Weise umso mehr, als daß Sie ja – wie Sie schreiben - auch den Glauben an die Zukunft des Unternehmens verloren haben, was im Grunde einer inneren Kündigung gleich kommt, der Sie aber aus körperlicher und seelische Kraftlosigkeit aber keine äußere folgen lassen können, wodurch Sie sich zudem in einem dauernden inneren Zwiespalt befinden, was Sie wiederum noch mehr herunter zieht und entmutigt!

Deshalb wäre es für Sie ganz wichtig, sich von diesen äußeren Dingen abzukoppeln und Ihre eigenen Werte, samt tragfähiger Lebensphilosophie zu finden – indem Sie zwar im Beruf Ihre Pflicht tun, ansonsten aber nicht mehr nach Anerkennung und Aufstieg schielen, sondern beginnen Ihre eigene innere Stärke und tragfähigen Lebensziele zu entwickeln, was letztlich sehr viel wichtiger wäre als Karriere und materieller Erfolg!

Neben der geistigen und seelischen Neuorientierung gilt es natürlich auch die körperliche Vitalität zu stärken, wobei neben dem unbedingt ausreichenden Schlaf, die Bewegung an der frischen Luft an erster Stelle stehen sollte! Es hat sich sehr bewährt, möglichst regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, wobei eine E-Rad bei längeren Strecken, oder verminderter Fitneß eine ideale Unterstützungsmöglichkeit böte!

Wanderungen oder Radltouren durch sonnendurchflutete Mischwälder und das Baden in ruhigen Waldseen schenken uns unnachahmliche Glücksgefühle, denn die Natur hat heilende Kräfte! Regelmäßige kalten Duschen, oder Wechselgüsse nach Pfarrer Kneipp, haben sich bei Erschöpfungszuständen bestens bewährt, doch Sie werden selber am besten Wissen, was für Sie und Ihre Familie in dieser Hinsicht das Geeignetste wäre!

Auf alle Fälle gilt es aber tief in sich hinein zu horchen, um wieder einen Funken jener wahrhaftigen Freude und jenes befreienden Glücksgefühles zu erhaschen, ohne den wir auf Dauer nicht gut leben können und den wir gerade in Zeiten seelischer Dunkelheit so dringend brauchen, um den rechten Weg finden zu können!

Liebe Herr E., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Anregungen wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren, wie äußeren Befreiung und Läuterung, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten - bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden, um so auch wieder auf die für Sie richtige Lebensspur finden zu können!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden.

Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort ein Stück weiter helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:
Netter Text, keine Beantwortung meiner Fragen. Einfühlsam aber fachlich wenig hilfreich. Danke





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