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Wird meine Ex-Partnerin eines Tages aufwachen und merken, dass die Trennung krankheitsbedingt war?

Melanie (w, 23) aus Rheinbrohl: Meine Freundin mittlerweile ex Freundin leidet an Depression und an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Sie ist seit 3 Monaten in einer Klink. Vor der Klinik sind wir in ein Haus gezogen und wollten dieses Jahr noch heiraten.

Aus heiterem Himmel hat sie sich vor 6 Tagen von mir getrennt. Sie meinte, das sie keine Beziehung führen kann, obwohl sie mich liebt, sie wäre Beziehungsunfähig.

Die ersten Tage nach der Trennung war ich trotzdem noch für sie da, doch dann hat sie plötzlich ganz den Kontakt abgebrochen. Sie sagt aber immer wieder, dass ich trotzdem der wichtigste Mensch in ihrem Leben bleiben werde.

Wird sie eines Tages wieder aufwachen und vielleicht merken das die Trennung durch die Krankheit war? Warum beendet man eine Beziehung wenn man sich liebt ? Sollte ich den wunsch von ihr nachgehen und mich nicht mehr melden ?

LG

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Melanie,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Partnerin hat sich ganz plötzlich von Ihnen getrennt, in einem Moment, in dem sie eigentlich dabei waren, näher zusammen zu rücken. Gemeinsam ein Haus zu beziehen und eine Hochzeit zu planen, bedeutet, sich sehr langfristig auf eine Partnerschaft einzulassen, mit all der Verantwortung, die dazu gehört.

Ihre Ex-Partnerin leidet an einer PTBS und Depressionen. Sie zweifelt an ihrer Beziehungsfähigkeit, weil sie sich immer wieder emotional instabil und überfordert fühlt. Sie ist seit 3 Monaten in einer Klinik und hat vielleicht im Behandlungsverlauf für sich erkannt, dass sie die Beziehungsverantwortung für eine langfristige Partnerschaft nicht übernehmen kann.

So schmerzlich das auch für Sie ist, es ist wichtig, die Entscheidung Ihrer Ex-Partnerin zu akzeptieren und anzunehmen. Wenn sie sagt, sie liebt Sie und Sie werden immer der wichtigste Mensch in ihrem Leben bleiben, so ist das ernst gemeint und es ist schön, dass sie ihre Gefühle trotz der Depression noch fühlen kann.

Ob sie eines Tages 'aufwachen' wird und doch merkt, dass der Entschluss zur Trennung rein krankheitsbedingt war, kann niemand vorhersagen. Selbst wenn, würde es letztlich wenig verändern. Denn sie kann immer wieder innerlich an den Punkt kommen, an dem sie ihre Beziehungsfähigkeit in Frage stellt und keine Kraft spürt, sich der Aufgabe zu stellen. Ihre Beziehung befände sich permanent in einem Schwebezustand, der sich langfristig irritierend auf das gegenseitige Vertrauen auswirken würde. Und gegenseitiges Vertrauen ist das Fundament einer Beziehung.

Wichtig ist, dass Sie emotional nun unterscheiden: Die Liebe ist nicht verloren gegangen, aber der Traum vom gemeinsamen Leben ist vorbei. Nehmen Sie sich Zeit zu trauern. Lassen Sie sich eventuell therapeutisch begleiten, um vielleicht auch herauszufinden, ob dieses Beziehungsereignis einen Bezug zu früheren Bindungserfahrungen in Ihrem Leben haben könnte.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie





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