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Wie könnte ich ihm seine Ängste und Vorbehalte bezüglich einer Liebespartnerschaft nehmen?

Anne (w, 59) aus 03050:

Guten Abend, liebes Beratungsteam!
Ich habe im Januar einen Mann kennengelernt, der körperlich schwer behindert ist. Das habe ich allerdings erst beim persönlichen Treffen gesehen, was mich aber nicht gestört hat, denn Charakter und die Ausstrahlung sind für mich entscheidend!

Es war zwischen uns sofort eine große Vertrautheit und Anziehung, als würden wir uns schon lange kennen. Darum hatten wir uns auch für einen folgenden Wochenendbesuch mit Übernachtung verabredet.

Als ich ihm aber sagte, dass ich eine beruflich erworbene Hepatitis hätte und er deshalb geimpft sein sollte, damit er nicht angesteckt werden würde, wurde er sehr still und zurückhaltend und bat mich um Bedenkzeit und um eine Verschiebung des Wiedersehens.

Er ist nicht geimpft und hat eine Impfallergie. Ich habe nach 3 Wochen dann vorsichtig und ohne Ultimatum nachgefragt, ob er seine Gedanken sortieren hätte können, aber er ist leider immer noch am Überlegen. Er ist überhaupt sehr ängstlich und vorsichtig, was ich schon beim ersten Treffen gemerkt habe.

Ich glaube, er mag mich auch sehr und will mir deshalb auch nicht weh tun. Meine Frage ist, wie ich ihm seine Ängste und Vorbehalte nehmen könnte? Gefühle brauchen doch keine Bedenkzeit, oder ist das anders, wenn man - wie er und auch ich selbst - eine lange Ehe und Scheidung hinter sich hat?

Vielleicht hätten Sie einen Rat für mich, der mir weiterhelfen könnte? Wäre eine Liebespartnerschaft, mit körperlicher Intimität für uns beide überhaupt möglich? Ich Danke für Ihre Hilfe, denn ich weiß im Moment wirklich nicht weiter! Anna

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Anne,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer momentan so blockierten Liebeslage zu zeigen.

Es hängt ja offensichtlich alles daran, daß der Mann Ihrer Wahl ja eine Impfallergie zu haben glaubt, die sich möglicherweise auch auf eine Hepatitis-Impfung erstreckt und so scheint ja schon aus rein gesundheitlichen Gründen eine echte Liebespartnerschaft von vorne herein ausgeschlossen!

Allerdings ist es mit den Allergien so eine Sache und es würde sich gegebenenfalls lohnen, diese genauer auszutesten, da sich dies auch manchmal ändern kann, oder sich auch oft nur auf gewisse Konservierungsstoffe in den eigentlich wirksamen Mitteln bezieht.

Andererseits haben Allergien meist auch eine sehr starke seelische Komponente, wobei dann immer gewissen Empfindlichkeiten und Ängsten mitspielen, die manchmal auch wieder aufgelöst werden können, wenn es gelingt die dahinter liegende Problematik zu lösen, oder abzumildern!

Doch dazu müßte die betreffende Person einen wirklich großen, freudigen Wunsch haben und bereit sein, dies aktiv - am besten mit einem vertrauensvollen Therapeuten - anzugehen.

Aber genau das scheint mir hier nicht der Fall zu sein, denn Lieben und Singen lassen sich nun mal bekanntlich nicht erzwingen und nach meinem Eindruck hat Ihr neuer Bekannter die Sache wohl für sich schon abgeschlossen und befindet sich gerade auf dem Rückzug, ohne aber Sie dabei verletzten zu wollen, wie Sie wohl richtig vermuten!

Deshalb kann ich Ihnen, liebe Anne eigentlich nur Raten Sache ebenfalls abzuschließen, oder allenfalls das Allergie-Problem noch einmal anzusprechen und ihm eine genauere Überprüfung derselben anheim zu stellen, ob sich seine Allergie auch auf die Hepatitisimpfung bezieht!?

Wenn er aber darauf nicht weiter eingehen, oder dann erst recht abblocken sollte, wäre die Sache völlig klar und Sie sollten diese Bekanntschaft abschließen, weil Sie ja auch keine Freundschaft, sondern eine echte Liebschaft anstreben und es sonst für sie nur eine Quälerei wäre!

Es ist immer wichtig, rechtzeitig klare Verhältnisse zu schaffen und weder um den heißen Brei herum zu reden, noch irgendwelche unerfreulichen Eiertänze zu vollführen.

Als Trost möge Ihnen der kluge Weisheitsspruch des berühmten Dichters Friedrich Rückert (1788 - 1866) dienen, der in einem seiner bekannten Lehrgedicht „Die Weisheit des Brahmanen“ schreibt

„Schlägt auch die Hoffnung fehl, nie fehle Dir das Hoffen, ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen!“

Liebe Anna, ich hoffe meinerseits, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas mehr Klarheit für Ihre momentan so bedrückende Beziehungslage vermitteln konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten - bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden und in absehbarer Zeit auch einer auf echter Gegenseitigkeit gegründeten, beglückenden Liebe begegnen können!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden.

Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort ein Stück weiter helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
danke für die einfühlsame Bearbeitung meines Problems.





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