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Wie kann ich mein Misstrauen abstellen?

Sarah (w, 28) aus Bayern: Hallo Liebes Psychomedaille Team.
Ich bin sehr dankbar durch diesen Wege Hilfe in Anspruch nehmen zu können.

Zu meinem Thema: Ich habe vor paar Wochen zufällig herausgefunden das mein Freund (4Jahre Beziehung) mir untreu war. Er war es nicht körperlich, aber er hat doch mit einer Frau sehr intime, sexuelle Gespräche geführt, auch haben sie sich gegenseitig Nacktfotos geschickt.

Ich habe ihn zur Rede gestellt und er versicherte mir, dass er das selbst als falsch empfunden hat und den Kontakt gelöscht hat, bevor es zu einem persönlichen Kontakt gekommen wäre.

Seitdem bin ich fast schon besessen, beweise zu finden, das er mir untreu ist. Ich vertraue ihm kaum noch, will ihn kontrollieren, ob durch fragen oder ob E-Mails abrufen. Ich kann mich nicht entspannen, wenn er sich mit Freunden trifft, schlafe generell sehr unruhig.

Doch wie kann ich das abstellen? Wie kann ich mich endlich wieder entspannen, für mich und ihm gegenüber? Wie kann ich meine Wahnsignale wieder abstellen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Sarah,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Wie Sie bereits bemerken, können Sie Ihr Kontrollverhalten nicht einfach abstellen, sondern sind darauf bedacht, Beweise für eine weitere potentielle Untreue Ihres Partners zu finden. Das führt dazu, dass Sie Ihr Misstrauen weiterhin anfachen.

Natürlich resultiert Ihr Misstrauen zunächst aus dem Vertrauensbruch, der stattgefunden hat. Doch Misstrauen muss nicht gleichbedeutend mit Kontrolle sein und auch nicht in die Umkehrung münden. Nämlich, dass Sie nun geradezu zwanghaft auf der Suche nach Untreuebeweisen sind.

Ohne Ihre lebensgeschichtlichen Hintergründe zu kennen, würde ich trotzdem vermuten, dass Ihnen diese Form der Verunsicherung auf irgendeine Art vertraut ist und sich jetzt hier gegenwärtig auf Ihrer Beziehungsbühne neu reinszeniert. Deshalb möchte ich Ihnen empfehlen, sich therapeutische Unterstützung zu suchen, um die tieferen seelischen Verletzungen aufzuarbeiten, die möglicherweise darunter liegen.

Falls Sie das nicht möchten, wird es schwierig, an Ihren inneren Überzeugungen etwas zu verändern. Nicht weil Sie es nicht wollen, sondern weil es grundsätzlich um das Thema Vertrauen geht. Und vertrauen können wir als Menschen erst, wenn wir uns sicher fühlen. Das berührt die Frage: Was brauchen Sie in sich selbst und in einer Partnerschaft, um sich sicher zu fühlen?

Begeben Sie sich auf Spurensuche, es wird Ihnen helfen, diese Problematik auf einer übergreifenden, vielschichtigen Weise zu lösen und langfristig allmählich wieder vertrauen zu können.

Sollten Sie eine weiterführende Beratung wünschen, bin ich gerne für Sie da. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Viele Grüße aus Berlin

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung:
Ich bin sehr Dankbar das so eine gute Hilfe hier möglich ist. Vielen Dank an alle die das unterstützen

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