WArum gerate ich in Beziehungen oft an Partner mit psychischen Problemen?
Eva (w, 32) aus Berlin:
Wir telefonierten täglich. Er, Landwirt, 10 Jahre älter, 2 Kinder und wohnt mit Eltern im Haus. Schnell lernte ich alle kennen, er erzählte mir, dass ich ihm gefährlich nahe komme, wie schon lange keiner mehr. Die Wochenenden verbrachte ich meistens bei ihm (Hof & Tiere, Abschiede fielen uns schwer.
Dann erzählte er mir, dass er seit seiner Jugend an Bulimie erkrankt sei. Auch körperlich geht es ihm nicht gut. Wir sahen uns regelmäßig, führten eine Fernbeziehung. Er war auch mal hier, ein Leben in der Stadt - für ihn undenkbar. Mit der Zeit zog er sich manchmal zurück. Ob ich mir vorstellen kann, dort zu leben. Ich hänge sehr an der Stadt, meiner Familie, Freunden. Vielleicht. Er betonte, dass er mich nicht unter Druck setzen will. Er möchte nicht, dass ich unglücklich werde, mich nicht mit reinziehen.
Dann wieder ein Event, er hier. Der Abschied tat uns weh. In der Zwischenzeit waren 9 Monate vergangen. Sein Leben sei so schwierig, ich bin hier so glücklich, würde seine Fehler niemals machen. Sms von ihm, das Wochenende sehr gut getan hat. Wochenende bei ihm? Keine richtige Reaktion. “Wir telefonieren morgen“ - dann nur eine Nachricht: er möchte es beenden, um mir gegenüber fair zu sein. Er muss sein Leben neu ordnen, erstmal klar kommen. Er könne nicht mit mir persönlich sprechen, vielleicht ginge das in ein paar Wochen mit etwas Abstand. Das war Ende Oktober.
Im Dezember schickte ich ihm einen Brief & Buch über Bulimie, das ich gelesen hatte. Ich vermisse ihn, möchte wissen, wie es ihm geht. Doch meine Vernunft sagt: lass es.
Was soll ich tun, warum lande ich in Beziehungen oft an Leute mit psychischen Problemen?
Wir telefonierten täglich. Er, Landwirt, 10 Jahre älter, 2 Kinder und wohnt mit Eltern im Haus. Schnell lernte ich alle kennen, er erzählte mir, dass ich ihm gefährlich nahe komme, wie schon lange keiner mehr. Die Wochenenden verbrachte ich meistens bei ihm (Hof & Tiere, Abschiede fielen uns schwer.
Dann erzählte er mir, dass er seit seiner Jugend an Bulimie erkrankt sei. Auch körperlich geht es ihm nicht gut. Wir sahen uns regelmäßig, führten eine Fernbeziehung. Er war auch mal hier, ein Leben in der Stadt - für ihn undenkbar. Mit der Zeit zog er sich manchmal zurück. Ob ich mir vorstellen kann, dort zu leben. Ich hänge sehr an der Stadt, meiner Familie, Freunden. Vielleicht. Er betonte, dass er mich nicht unter Druck setzen will. Er möchte nicht, dass ich unglücklich werde, mich nicht mit reinziehen.
Dann wieder ein Event, er hier. Der Abschied tat uns weh. In der Zwischenzeit waren 9 Monate vergangen. Sein Leben sei so schwierig, ich bin hier so glücklich, würde seine Fehler niemals machen. Sms von ihm, das Wochenende sehr gut getan hat. Wochenende bei ihm? Keine richtige Reaktion. “Wir telefonieren morgen“ - dann nur eine Nachricht: er möchte es beenden, um mir gegenüber fair zu sein. Er muss sein Leben neu ordnen, erstmal klar kommen. Er könne nicht mit mir persönlich sprechen, vielleicht ginge das in ein paar Wochen mit etwas Abstand. Das war Ende Oktober.
Im Dezember schickte ich ihm einen Brief & Buch über Bulimie, das ich gelesen hatte. Ich vermisse ihn, möchte wissen, wie es ihm geht. Doch meine Vernunft sagt: lass es.
Was soll ich tun, warum lande ich in Beziehungen oft an Leute mit psychischen Problemen?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Eva,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Der Satz Ihres Partners zu Anfang Ihrer Begegnung, 'dass Sie ihm gefährlich nahe kommen, wie schon lange keiner mehr', drückt bereits seine Angst vor Nähe aus. Trotzdem haben sie sich beide aufeinander eingelassen, soweit es möglich war. Nun hat Ihr Freund die Beziehung beendet, weil er sein Leben neu ordnen möchte und fair zu Ihnen sein möchte.
Es war klar, dass keiner von ihnen seinen jeweiligen Wohnort aufgeben würde. Sie hätten einen dritten Ort gemeinsam finden müssen. Doch als Landwirt ist er sehr stark ortsgebunden und wohnt auch mit seinen Eltern im Haus zusammen.
Die Bulimie-Erkrankung Ihres Freundes ist nur ein symptomatischer Ausdruck für einen tieferen seelischen Konflikt, der schon sehr lange besteht. Vielleicht hat es etwas mit mangelnder Abgrenzung gegenüber seinen Eltern zu tun, mit hohen Leistungsansprüchen sich selbst gegenüber oder mit einem sehr frühen Bindungstrauma. Was es auch sein mag, sobald er sich auf eine Partnerin einlassen möchte, kommt dieser ungelöste Konflikt zum Tragen. Sie haben bereits ein Buch dazu gelesen und sind nun schon über die Hintergründe informiert.
Wenn er sich zurückzieht, sollten Sie dies respektieren. Vielleicht werden sie irgendwann wieder Kontakt haben können, aber in dem Fall muss es von ihm ausgehen.
Die Frage, warum Sie in Beziehungen immer wieder an Partner mit psychischen Problemen geraten, ist vermutlich etwas vielschichtiger. Grundsätzlich könnten Sie sich fragen, wie Ihre frühen Bindungserfahrugnen waren. War in Ihrer Familie jemand psychisch krank offen oder versteckt? Wir alle suchen in Partnerschaften oft das, was wir schon kennen, suchen eine Dynamik, die uns vertraut vorkommt. Wie ist es, wenn Sie dann in der starken Helferrolle sind? Kennen Sie das eventuell auch aus Ihrem beruflichem Kontext?
Da ich Ihren lebensgeschichtlichen Hintergrund nicht kenne, kann ich diese Frage nur allgemein als Wegweiser formulieren. Schauen Sie, ob etwas auf Sie zutrifft und fangen Sie an, sich damit zu beschäftigen. Wenn Sie merken, dass Ihnen das allein schwer fällt, nehmen Sie ein paar psychologische Beratungsstunden, um das Beziehungsmuster näher zu ergründen und dann allmählich auflösen zu können.
Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f.Psychotherapie
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Danke für das schnelle Feedback
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