Meine Partnerin weiß momentan nicht mehr, was sie fühlt
Benedict (m, 30) aus Darmstadt:
Hallo,
Ich wende mich hier an Sie, da ich eine Einschätzung der Lage benötige.
Seit einer ganzen Weile möchte meine Partnerin wenig bis keinen Sex mehr. Dazu kommt noch, dass sie auch auf ihren eigenen Körper wenig Lust hat. Das Bedürfnis nach Nähe ist ihrerseits nur noch gering und sie sagt, dass sich alles nur noch automatisch anfühlt.
Wir waren seit 5 Jahren zusammen, doch seit ungefähr 1,5 Jahren gab es immer wieder Probleme.
Wir hatten die letzten Tage oft Gespräche darüber, dass sie momentan nicht mehr wirklich weiß, was sie fühlt und sich nicht sicher ist, ob das für eine Beziehung reicht. Sie kann mir momentan nicht geben, was ich brauche.
In der Vergangenheit haben wir wirklich sehr viel Zeit bei- oder miteinander verbracht. Sie sagt, sie fühlt sich verantwortlich für mich und hat das Gefühl, dass sie einfach auch mal alleine sein will.
Sie selbst geht in eine Therapie, da sie in ihrer Vergangenheit schon viele Schicksalsschläge erlitten hat. Ihr Vater ist an Krebs gestorben und ihre Mutter ist psychisch instabil und leidet teilweise an Verfolgungsängsten.
Gestern war der Tag, an dem sie wieder sehr bedrückt rüber kam. Ich sprach sie an und sie sagte, dass sie oft darüber nachgrübelt, warum sie so fühlt. Wir haben uns daraufhin entschieden, erst einmal als Freunde weiter zu machen und zu sehen, wie es sich weiterhin entwickelt. Da wir zusammen wohnen, ist es nicht so einfach, so viel Abstand zu schaffen.
Hallo,
Ich wende mich hier an Sie, da ich eine Einschätzung der Lage benötige.
Seit einer ganzen Weile möchte meine Partnerin wenig bis keinen Sex mehr. Dazu kommt noch, dass sie auch auf ihren eigenen Körper wenig Lust hat. Das Bedürfnis nach Nähe ist ihrerseits nur noch gering und sie sagt, dass sich alles nur noch automatisch anfühlt.
Wir waren seit 5 Jahren zusammen, doch seit ungefähr 1,5 Jahren gab es immer wieder Probleme.
Wir hatten die letzten Tage oft Gespräche darüber, dass sie momentan nicht mehr wirklich weiß, was sie fühlt und sich nicht sicher ist, ob das für eine Beziehung reicht. Sie kann mir momentan nicht geben, was ich brauche.
In der Vergangenheit haben wir wirklich sehr viel Zeit bei- oder miteinander verbracht. Sie sagt, sie fühlt sich verantwortlich für mich und hat das Gefühl, dass sie einfach auch mal alleine sein will.
Sie selbst geht in eine Therapie, da sie in ihrer Vergangenheit schon viele Schicksalsschläge erlitten hat. Ihr Vater ist an Krebs gestorben und ihre Mutter ist psychisch instabil und leidet teilweise an Verfolgungsängsten.
Gestern war der Tag, an dem sie wieder sehr bedrückt rüber kam. Ich sprach sie an und sie sagte, dass sie oft darüber nachgrübelt, warum sie so fühlt. Wir haben uns daraufhin entschieden, erst einmal als Freunde weiter zu machen und zu sehen, wie es sich weiterhin entwickelt. Da wir zusammen wohnen, ist es nicht so einfach, so viel Abstand zu schaffen.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo Benedict,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. In der Sexualität zeigen sich Unstimmigkeiten und fehlende emotionale Verbundenheit häufig am deutlichsten. Die jetzige Situation ist jedoch eine große Chance, dass Sie reflektieren, wie Sie sich in dieser Beziehung fühlen, verhalten und wie Ihr Verhalten dazu beiträgt, dass sie als Paar an diesen Punkt gekommen sind. Sie schildern in Ihrer Anfrage kaum, wie es Ihnen emotional mit der Entwicklung geht, sondern beschreiben nur die Gefühle und Ambivalenz Ihrer Freundin. Doch eine Beziehungsdynamik entsteht immer zwischen beiden Partnern.
Es wäre jetzt wichtig, dass Sie die Aussagen Ihrer Partnerin ernst nehmen und reflektieren. Sie schreiben, Sie waren immer viel zusammen. Ihre Partnerin sagt, sie möchte auch mal alleine sein, fühlt sich aber auch für Sie verantwortlich. Daraus ergibt sich die Frage an Sie: Kann es sein, dass Ihre Beziehung wenig Raum für das Pendeln zwischen Nähe und Distanz ließ/ lässt? Dass die Beziehung in letzter Zeit eher erdrückend wurde, keinen Raum zum Atmen ließ? Kann es sein, dass Sie sehr viel Nähe brauchen, um sich körperlich und emotional verbunden mit Ihrer Partnerin zu fühlen?
Geben Sie Ihrer Freundin Raum, sowohl emotional als auch räumlich. Nutzen Sie den Raum, um sich nach innen zu wenden mit Ihrer Aufmerksamkeit. Finden Sie heraus, was Ihr Beitrag zum derzeitigen Beziehungsgeschehen ist, wie er beispielsweise geprägt ist von früheren lebensgeschichtlichen Erfahrungen. Je mehr Sie Verantwortung für Ihr eigenes Wohlergehen und Ihre Gefühle übernehmen, desto mehr wird Ihre Partnerin entlastet und muss sich nicht mehr so stark verantwortlich fühlen.
Wenn Sie merken, dass Ihnen das allein sehr schwer fällt, nehmen Sie ein paar Therapiestunden und lassen Sie sich dabei begleiten. Es wird Ihrer Partnerschaft auch zugute kommen, denn Sie nehmen den Druck raus, dass sich etwas in eine bestimmte Richtung verändern muss.
So paradox es klingen mag, wenn Sie Ihre Partnerin wirklich loslassen können, hat sie die Möglichkeit wieder zu spüren, was sie fühlt und was sie möchte. Dafür braucht es Zeit und Raum. Loslassen heißt nicht, sie nicht mehr zu lieben. Im Gegenteil, Sie lieben Ihre Partnerin weiterhin, aber Sie lassen Ihre Erwartungen und Ihre Anspruchshaltung an die Beziehung los. Das kann auch sehr schmerzhaft sein, deshalb wäre eine therapeutische Begleitung ratsam. Schauen Sie, ob das für Sie stimmig sein könnte.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. In der Sexualität zeigen sich Unstimmigkeiten und fehlende emotionale Verbundenheit häufig am deutlichsten. Die jetzige Situation ist jedoch eine große Chance, dass Sie reflektieren, wie Sie sich in dieser Beziehung fühlen, verhalten und wie Ihr Verhalten dazu beiträgt, dass sie als Paar an diesen Punkt gekommen sind. Sie schildern in Ihrer Anfrage kaum, wie es Ihnen emotional mit der Entwicklung geht, sondern beschreiben nur die Gefühle und Ambivalenz Ihrer Freundin. Doch eine Beziehungsdynamik entsteht immer zwischen beiden Partnern.
Es wäre jetzt wichtig, dass Sie die Aussagen Ihrer Partnerin ernst nehmen und reflektieren. Sie schreiben, Sie waren immer viel zusammen. Ihre Partnerin sagt, sie möchte auch mal alleine sein, fühlt sich aber auch für Sie verantwortlich. Daraus ergibt sich die Frage an Sie: Kann es sein, dass Ihre Beziehung wenig Raum für das Pendeln zwischen Nähe und Distanz ließ/ lässt? Dass die Beziehung in letzter Zeit eher erdrückend wurde, keinen Raum zum Atmen ließ? Kann es sein, dass Sie sehr viel Nähe brauchen, um sich körperlich und emotional verbunden mit Ihrer Partnerin zu fühlen?
Geben Sie Ihrer Freundin Raum, sowohl emotional als auch räumlich. Nutzen Sie den Raum, um sich nach innen zu wenden mit Ihrer Aufmerksamkeit. Finden Sie heraus, was Ihr Beitrag zum derzeitigen Beziehungsgeschehen ist, wie er beispielsweise geprägt ist von früheren lebensgeschichtlichen Erfahrungen. Je mehr Sie Verantwortung für Ihr eigenes Wohlergehen und Ihre Gefühle übernehmen, desto mehr wird Ihre Partnerin entlastet und muss sich nicht mehr so stark verantwortlich fühlen.
Wenn Sie merken, dass Ihnen das allein sehr schwer fällt, nehmen Sie ein paar Therapiestunden und lassen Sie sich dabei begleiten. Es wird Ihrer Partnerschaft auch zugute kommen, denn Sie nehmen den Druck raus, dass sich etwas in eine bestimmte Richtung verändern muss.
So paradox es klingen mag, wenn Sie Ihre Partnerin wirklich loslassen können, hat sie die Möglichkeit wieder zu spüren, was sie fühlt und was sie möchte. Dafür braucht es Zeit und Raum. Loslassen heißt nicht, sie nicht mehr zu lieben. Im Gegenteil, Sie lieben Ihre Partnerin weiterhin, aber Sie lassen Ihre Erwartungen und Ihre Anspruchshaltung an die Beziehung los. Das kann auch sehr schmerzhaft sein, deshalb wäre eine therapeutische Begleitung ratsam. Schauen Sie, ob das für Sie stimmig sein könnte.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller: 
Vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe mir ihren Rat zuherzen genommen. Mal sehen, ob sich alles noch zum guten wendet.
Vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe mir ihren Rat zuherzen genommen. Mal sehen, ob sich alles noch zum guten wendet.
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