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Immer wieder Auseinandersetzungen mit meiner Mutter zum Thema Geld - was kann ich tun?

Skala (w, 52) aus Niedersachsen:

Es gibt mit meiner Mutter immer wieder Auseinandersetzungen zum Thema Geld. Sie hat viel und hart in ihrem Leben für ihre Ersparnisse gearbeitet. Sie ist sich immer wieder unklar was sie mit ihrem Erbe machen soll.

Ich bin die einzige Tochter und höre heraus, ich würde es viel besser haben und nicht genug arbeiten. Allerdings arbeite ich ohne Ende, bin oft erschöpft und muss aufpassen, dass ich nicht nur arbeite. Ich lebe allein und kümmere mich viel um sie. Sie schenkt mir zu verschiedenen Gelegenheiten Geld und meint, dass ich dann alles automatisch für sie bezahle. Ich bezahle vieles für sie, empfinde es jedoch öfter als Gängelei. (Ich gebe Dir Geld damit Du bezahlen kannst, hat für mich so etwas Herablassendes Unwürdiges).

Letztens wollte sie mir wieder Geld geben, für die von mir bezahlten Flüge, was ich nicht angenommen habe. Jetzt meint sie, das Geld wäre weg. So eine ähnliche Situation war schon mal. Immer wieder denke ich, dass ich auf das Erbe komplett verzichten sollte und nach der letzten Auseinandersetzung ihr das bisher geschenkte Geld zurücküberweisen sollte, dann bin ich aus der Auseinandersetzung raus und habe meine innere Freiheit.

Wenn ich sie auf den Umgang mit mir anspreche, schaut sie weg und findet mich schwierig. Bei Geschenken möchte ich nicht das gezwungene Gefühl haben, automatisch alles jederzeit für sie bezahlen zu müssen oder über die Maße Arbeit leisten zu müssen. Einen Überweisungsauftrag habe ich schon ausgefüllt. Wie soll ich mich dazu weiter verhalten?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Skala,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie erkennen sehr gut, dass Ihre Mutter über Geld die Beziehung zu Ihnen lenkt, dominiert und letztlich manipuliert. Sie fühlen sich zu Recht unwohl, wenn Sie einerseits Geld geschenkt bekommen, Ihre Mutter aber gleichzeitig erwartet, dass Sie für sie mitbezahlen.

Es zeigt ihre starke Ambivalenz im Geben und Nehmen. Sie möchte einerseits etwas geben, kann dies aber nicht freien Herzens, sondern erwartet sofort eine Gegenleistung, mal offen, mal indirekt. Sie befindet sich im ständigen Abgleich, in der Konkurrenz zu Ihnen - so wie es häufig zwischen Müttern und Töchtern geschieht.

Wichtig wäre zu schauen, was Sie in dieser Beziehungsdynamik bindet und hält. Da Ihre Mutter die direkte Auseinandersetzung über das Thema vermeidet, können nur Sie selbst entscheiden, wie Sie damit umgehen wollen. Das wird am besten möglich sein, wenn Sie Ihre emotionalen Beweggründe näher erforschen und verstehen.

Sie müssen Ihrer Mutter nichts beweisen, Sie arbeiten bereits genügend, kümmern sich um sie und strengen sich im Kontakt mit ihr an. Sie dürfen sich abgrenzen. Wenn Sie merken, dass es Ihnen schwer fällt, Klarheit zu finden, lassen Sie ruhig sich ein paar Stunden therapeutisch begleiten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antwort hat verschiedene Seiten beleuchtet, und hat mich darauf hingewiesen eine Frage tiefergehend zu klären.





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