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Ich leide sehr unter dem regelmäßigen Pornokonsum meines Mannes!

Anna (w, 26) aus Köln:

Hallo, liebes Beratungsteam!
Seit einem Jahr versuche ich mich vergeblich irgendwie damit abzufinden, dass mein Mann auf andere Frauen im Pornofilm masturbiert!

Wenn er sich nur den Sex angucken würde, hätte ich kein Problem damit, da er mir aber gesagt hat, dass es ihm um die weiblichen Reize geht, kann ich es nicht ertragen, dass er andere Frauen begehrt!

Dieses Thema kreist nun dauerhaft in meinem Kopf herum und beeinträchtigt mich im Alltag. Seit ich ihn vor zwei Tagen auch noch dabei erwischt habe, ist es so schlimm, dass ich mich sogar übergeben mußte und einfach nicht mehr aus dem Gedankenkarussell ausbrechen kann!

Ich habe mich in alle Richtungen informiert, dass Monogamie angeblich nur ein Konstrukt der Gesellschaft sei und der Mensch, vor allem der Mann nicht dazu gemacht sei, immer nur eine Person zu begehren.

Aber all diese modernen Ansichten machen es nicht erträglicher für mich. Ich empfinde es so, als wenn es nur eine geistige Art des Fremdgehens sei, um das körperliche Fremdgehen zu unterdrücken, insbesondere wenn ein Mann nicht auf den Geschlechtsakt an sich, sondern auf die Frauen und ihre sexuellen Reize im schaut.

Er hat ja auch viele eindeutige Bilder von mir, aber es müssen anscheinend Reize anderer Frauen sein, um beim Masturbieren in Stimmung zu kommen. Auch wenn es rational einleuchtend sein sollte, dass er wegen seines sexuellen Triebes Abwechslung brauche, so verletzt mich doch diese Tatsache ganz wahnsinnig schmerzhaft, denn ich kann dies einfach gefühlsmäßig nicht akzeptieren und gutheißen!

Da ich weiß, dass ich seinen Pornokonsum nicht stoppen kann, würde ich gerne wissen, wie ich lernen könnte, diese Sache zu ertragen. Denn ich liebe ihn sehr und möchte endlich wieder unbeschwert und froh unsere Liebesbeziehung und mein meinem Leben genießen! Herzlichen Dank für Ihre Hilfe in meiner so bedrückenden seelischen Notlage! Anna


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Anna,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr - momentan so leidgeprüftes - Herz ausschütten!

Wie heute leider zunehmend mehr - an sich glückliche Paare - wird auch Ihre bisher wohl recht harmonische Liebschaft durch den regelmäßigen Pornokonsum Ihres Mannes schwer belastet!

Sie fühlen sich momentan in einem aufreibenden Zwiespalt zwischen der modernen, materialistische Ansicht, daß Pornokonsum und jeglicher Lustgewinn angeblich völlig harmlos und natürlich, ja erstrebenswert sei - und Ihrem gesunden weiblichen Empfinden, welches sich vehement gegen diese Einstellung und dieses Verhalten verwehrt und dagegen revoltiert, weil Sie sich dadurch in Ihre Würde als Frau und Liebespartnerin schwer belastet, geschädigt und gedemütigt fühlen, ja Ihre aufrichtige Liebe geradezu mit in liebloser Weise mit schmutzigen Füßen getreten sehen!

Die Lebenserfahrung vieler Generation, sowie die aktuellen Erfahrungswerte vieler Lebensberater und Therapeuten, sowie die neuesten Erkenntnisse der Forschung zeigen in erschreckender Weise, wie gefährlich, ja zerstörerisch sich regelmäßiger Pornokonsumes auf unsere Gesellschaft, insbesondere auf Kinder, Jugendliche, sowie auf Liebespartnerschaften, Ehen und Familien auswirkt!

Der zunehmend Überlastung der mit diesem Thema beschäftigten Partner-, Ehe- und Sexualberatungsstellen - sowie der Selbsthilfegruppe für Porno- und Sexsüchtige Männer - sprechen dazu eine überdeutliche Sprache!

Zu einer gesunden, lebensfrohen Persönlichkeit und vor allem auch zu einer gelingenden Liebes- und Ehegemeinschaft gehört allemal auch das Bemühen, das Einüben und die Fähigkeit des bewußten Verzichtest!

Genau so wie man nicht allen Verlockungen zum Essen und sonstigen Vergnügungen nachgeben darf - wenn man auf Dauer ein glückliches und gesundes Leben führen möchte - so gilt das erst recht auch für das Gebiet der Sexualität und der menschlichen Liebe und Zärtlichkeit!

Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß Porno konsumierende Männer ihre Frauen auf Dauer zunehmend vernachlässigen, weil die pornographische Selbstbefriedigung sehr viel einfacher, schneller und bequemer funktioniert, was Sie letztlich nicht nur zu schlechten, sondern auf Dauer sogar zu unfähigen Liebhabern macht, weil dieses Suchtverhalten - wie alle Süchte - nach immer stärkeren Dosen verlangt!

Es bilden sich dabei entsprechende, das Verhalten des Menschen stark beeinflussende neurologische Reflexe aus, was bei der Pornographie die Gier nach immer abartigeren und menschenunwürdigeren Darstellungen bedeutet, von dem massiven Schaden, den die oft recht jungen, ungebildeten Darstellerinnen aus den ärmeren Ländern dieser Welt davontragen, gar nicht zur reden!

Durch Pornographie wird auch die Phantasie des Mannes verdorben und seine gesunde Liebesfähigkeit untergraben! Er verliert dabei auch die Achtung vor der Frau an sich und kann letztlich keine Frau mehr unbefangen anschauen kann, ohne derlei eindeutige Szenen vor Augen zu haben!

Vor allem aber geht dabei auch die Fähigkeit zu unbeschwerten, feinfühligen Zärtlichkeiten verloren, denn eine gute, ehrlich und aufrichtige Liebe drückt sich vor allem auch im alltäglichen, absichtslosen Schmuseverhalten, wie liebevollen Umarmungen, Händchenhalten und sanften Liebkosungen aus, die nicht nur als Vorspiel zum eigentlichen Akt angesehen werden dürfen, wenn sie die Seele des Menschen beglücken und ein tragfähiges und dauerhaftes Liebesfundament bilden sollen!

Wie Sie sehen, liebe Anna geht es keinesfalls darum, daß Sie lernen sollten, dieses ungute Verhalten Ihres Mannes zu ertragen, sondern ganz im Gegenteil, es geht um eine Konfrontation Ihres Mannes mit Ihren sehr berechtigten und natürlichen Empfindungen, die in der Forderung 'Entweder diese Sexpuppen - oder ich, als Mensch mit Leib- und Seele!' - Verbunden mit dem aufrichtigen Verzicht - aus aufrichtiger Liebe - allen möglichen Sexuellen Reizen nachgeben zu wollen!

Die heute leider immer noch anzutreffende - aus einer falschen, seelenlosen materiellen Sichtweise entsprungene - Vorstellung, daß der Mensch Leib und Seele, Körper und Geist, Sex und Liebe voneinander trennen könne, ohne großen Schaden zu erleiden, war ein böse, zeitbedingte Verirrung und ist schon längst durch die aktuelle Seelenkunde und psychotherapeutische Forschung überholt und als böse, lebensfeindliche Verirrung der seelenlosen, materialischen Weltanschauung erkannt worden!

Pornographie zerstört die edelsten Kräfte der menschlichen Seele, untergräbt gute Liebespartnerschaften und Ehen und führt darüber hinaus zur der heute so aktuellen, gefährlichen Frühsexualisierung von Kindern und Jugendlichen!

Nicht umsonst ist Pornographie - aufgrund Ihrer nachgewiesenen Förderung der sexuellen Gewallt und der zerstörerischen Auswirkungen auf Jugend, Ehe- und Familie - in verschiedenen Ländern z.B. in Australien mittlerweile wieder eingeschränkt oder ganz verboten worden, so wie es bei uns - aus sehr berechtigten Gründen - bis vor einigen Jahrzehnten auch noch war!

Ich hoffe, liebe Anna, daß ich Sie damit in Ihrem natürlichen und berechtigten, ganz normalen menschlichen Empfinden bestärken und Ihnen Mut machen konnte, sich nunmehr ganz offen und selbstbewußt zu dem zu bekennen, was Sie schon immer so deutlich gespürt hatten, um so - vielleicht in Verbindung mit einer Partner- und Eheberatung - auch Ihren lieben Mann zu einem Umdenken zu bewegen!

Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen!

Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne zur Verfügung, aber für heute verbleibe ich erst einmal mit allen guten Wünschen, für die möglichst baldige Wiedererlangung Ihres Seelenfriedens,
als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Bestärkt,hilftInSituationMitPartner d.mitPornoAufgewachsenIst&d.KonsumNichtFürMichStoppenWirdNicht, daIchNachMöglichkeitFürMichSuche,damitUmzugehen.

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