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Ich kann aktuell keine Nähe zu meinem Partner zulassen - woran könnte das liegen?

Cerise (w, 27) aus Frankfurt:

Hallo liebes Team,

es geht um meine Beziehung. Ich kann aktuell keine Nähe/Sexualität zu meinem Partner zulassen, fühle mich nicht wohl dabei, obwohl nichts Negatives vorgefallen ist. Wenn es dazu kommt, fange ich sogar häufig zu weinen an.

Ich bin sehr traurig darüber, vermisse die Anfangszeit unserer Beziehung sehr und wünsche mir, dass ich das alles wieder zulassen könnte - eine Trennung von meinem Partner würde mir sehr leid tun. Auch wenn ich sehr gerne alleine bin momentan.

Liebe ich ihn nicht mehr, oder kann das auch andere Gründe haben? (Zu wenig Zeit für mich selbst, Stress auf der Arbeit, Depression, Corona-Quarantäne, zu viel Alltag, Zusammenwohnen,...)

Liebe Grüße, Cerise

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Cerise,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie benennen in Ihrer Mail bereits eine ganze Reihe von gewichtigen Gründen, weshalb Sie gerade keine Nähe zulassen können. Es scheint, als fiele es Ihnen sehr schwer, diese Gründe auch anzunehmen und zu akzeptieren. Wenn Sie Stress auf der Arbeit haben, mit Ihrem Partner in der Corona-Zeit auf engstem Raum zusammenwohnen, unter Depressionen leiden und vor allem - zu wenig Zeit für sich selbst haben, dann ist es nicht verwunderlich, dass Sie gerade kein Bedürfnis nach Nähe und Sexualität verspüren.

Wichtig ist jetzt, dass Sie nicht gleich ihre Gefühle in Frage stellen. Sorgen Sie für Abstand - emotional und räumlich, und teilen Sie ihrem Partner mit, dass es für Sie gerade ganz wichtig ist, dem zu folgen. Schauen Sie, was Sie gerade brauchen, welche Bedürfnisse Sie haben. Was taucht auf, wenn Sie sich fürsorglich und mitfühlend sich selbst zuwenden?

Die Corona-Krisenzeit lehrt uns, welche unterschiedlichen Bewältigungsstrategien wir nutzen, um in einer Zeit von existenzieller Bedrohung und Ungewissheit zu überleben. Wenn man versucht, im Alltag einfach wie bisher weiter zu funktionieren, so kann dies emotional sehr belastend werden.

Sehen Sie Ihre derzeitigen Gefühle und Empfindungen nicht als ein persönliches Versagen oder Unvermögen an, sondern als einen Versuch, auf die permanenten Veränderungen im Außen zu reagieren und sich zu adaptieren. Es ist ihr persönlicher Prozess, der jetzt in den Vordergrund treten darf - geben Sie ihm Raum. Sollten Sie merken, dass dies allein schwierig ist, lassen Sie sich für ein paar Stunden therapeutisch begleiten. Das könnte hilfreich für Sie sein.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

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