Navigation Psychomeda.de
Das Psychologie-Portal

Mein Leben macht keinen Sinn mehr - was kann ich tun?

Teufel (w, 31) aus NRW:

Hallo liebes Psychologen Team!

Ich bin total verzweifelt. Mich plagen ständig Suizidgedanken. Sonst war es etwa 1 mal im Monat, mittlerweile habe ich diese 2-3 mal die Woche. Vor allem Nachts oder wenn auseinandersetzungen mit meinem Umfeld habe. Ich leide unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung, schweren Depression und Dysthymia. Ich habe massive psychosomatische Beschwerden, unter anderem leide ich auch sehr unter Schlafstörungen. Momentan ziehe ich mich total in mich zurück, halte mich von Freunden und Familie fern, gehe meinen Interessen nicht mehr nach usw. Ich habe einfach keine Kraft mehr und bezweifle ob mein Leben noch einen Sinn hat. Was ich auch mache und probiere, es wird alles immer schlimmer.

Was kann ich gegen diese Suizid Gedanken tun??

Vielen Dank

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Teufel,

Sie wählen einen interessanten Namen bei dem Problem, das Sie beschreiben. Sind Sie gewohnt, der Sündenbock zu sein, der Teufel im System? Das sind die Assoziationen, die mir kommen wenn ich Ihren Nick lese - und das wäre ja bei Leibe keine angenehme Rolle (falls es so wäre)...

Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass Suizidgedanken, massive Depression und psychosomatische Beschwerden vollkommen normal sein können bei einer PTBS. Auch dass Sie sich zurückziehen aus Ihrem sozialen Umfeld gehört zu den Symptomen Ihrer Erkrankung und alles stellt eine vollkommen normale Reaktion dar bei dem was Sie erlebt haben.

Nun fragen Sie, was Sie gegen die Suizidgedanken tun können? Als erstes möchte ich Ihnen die Nummer der kostenlosen Telefonberatung geben. Falls Sie - zu welcher Tages- oder Nachtzeit auch immer - wieder Suizidgedanken bekommen haben Sie die Möglichkeit, dort anzurufen: 0800/111 0 111

Dann frage ich mich, wer denn die Diagnose der PTBS gestellt hat? Sind Sie in Behandlung? Wenn ja, dann äußern Sie Ihre Fragen dort, Ihr Therapeut oder Arzt wird Sie unterstützen. Falls nein, dann ist es ganz wichtig, dass Sie dafür sorgen, dass Sie einen Therapieplatz bekommen. Falls Sie in Begleitung sind und sich dort nicht gut aufgehoben sind, dann sprechen Sie das an. Es gibt sicherlich eine Lösung dafür. Früher war es Ihre Aufgabe, Ihrem Beruf nachzugehen, jetzt ist es Ihre Aufgabe, einen Therapieplatz zu bekommen bei einem Therapeuten (weiblich), bei dem Sie sich wohl fühlen und Therapie zu machen.

Wenn Sie das nicht tun, dann tun Sie sich und auch Ihrem Umfeld keinen Gefallen. Die anderen sind mit Ihnen überfordert, weil sie sich nicht mit dem Krankheitsbild der PTBS auskennen. Sie sind überfordert weil momentan alles außer Therapie nicht zu Ihren Aufgaben gehört. Und alles wird dadurch nur noch schlimmer.

Darüber hinaus bezweifle ich, dass Sie sich wirklich das Leben nehmen möchten. In Wirklichkeit möchten Sie nur, dass dieser Zustand den Sie jetzt gerade erleben, endlich aufhört. Und das wird er nur, wenn Sie Therapie machen. Sie sehen also, alles deutet darauf hin, dass Sie dies anpacken. Ich kann mir vorstellen, auch das ist momentan viel für Sie - aber packen Sie es an - Sie werden sehen, es wird sich lohnen!

Gute Besserung!

Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
Bewertung durch den Fragensteller:

Mehr zum Thema auf Psychomeda

Online-Beratung

Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...


Therapeuten

Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...


Beliebt auf Psychomeda


TwitterSocial Feed



Folgen Sie uns auf Twitter


Qualität

Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter