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Zwiegespräche nach Michael Lukas Möller in der Paartherapie

Claudia  Schmitt Um in einer Paartherapie effektiv zu arbeiten und den Hilfesuchenden aufzuzeigen, wie wichtig ihre Kommunikation untereinander ist, hat M. Lukas Möller die so genannten Zwiegespräche erdacht und in die Paartherapie eingeführt. Schon Nietzsche und Buber wiesen auf die Wichtigkeit des Ich und Du hin und auf die Unabdingbarkeit des Miteinander und Übersich-Sprechens, auf die Selbstkundgabe. - von Claudia Schmitt, Jul 2011
Die meisten Menschen leiden stumm an ihrem Paar-Leben ohne Liebe. Sie können darüber nicht sprechen und haben resigniert. "So ist das nun mal nach vielen oder auch wenigen Jahren Beziehung", ist die landläufige Meinung. Fragt man als Therapeut Paare, wann sie das letzte Mal zusammenhängend und intensiv miteinander über etwas, was sie bewegt, gesprochen haben, wissen die meisten nicht mehr, wann das war. Statistisch gesehen sprechen Paare in Deutschland ca. 4 Minuten am Tag miteinander und dann über meist "technische" Themen, die eher eine WG bewegen als sich eigentlich liebende Menschen.

Was ist Beziehung? Ein langsames Abstumpfen des Miteinanders, ein Versanden der Liebe, ein Resignieren und Hinnehmen des scheinbar Unabdingbaren? Oder kann es gelingen, die Lebendigkeit des Anfangs, den Vorsatz des Glücklichseins und eine lebenslange Zufriedenheit in der Paarbeziehung zu bewahren?

Michael Lukas Möller hält es mit Nietzsche, der sagte, die Ehe sei vor allem ein langes Gespräch. Sich lieben heißt verstanden werden und sich verständlich machen. Die Kunst des Liebens basiert auf dem wechselseitigen Gespräch. Daher hat Möller die sogenannten "Zwiegespräche" in die therapeutische Paararbeit eingeführt.

Einmal die Woche soll sich das Paar 90 Minuten Zeit nehmen ohne jegliche Störung von aussen, am besten zu einem festen Termin. (Kein Telefon, kein Handy, keine Kinder...). Beide sitzen sich gegenüber und sprechen abwechseln je 15 Minuten. Jeder erzählt von sich, was ihn bewegt und wie er sein Leben und die Beziehung erlebt. Das Gespräch ist offen und erwartet keine Antwort. Der andere sollte möglichst einfach schweigen und zuhören. Jeder entscheidet für sich, was er sagen mag und wie viel. Durch die Erfahrung lernen die beiden, dass größtmögliche Offenheit am weitesten führt.

Das Setting entspricht weitgehend einem therapeutischen und 90 Minuten sind die Zeit, auf die sich in der Regel jeder konzentrieren kann.




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